Stadtmuseum Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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Johannesstraße 169
[[Datei:StockfischDenkmale3.jpg|310px|rechts]]'''Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch" | Johannesstraße 169 | 99084 Erfurt | Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr'''


99084 Erfurt


Tel. 0361/6555651
Das Stadtmuseum, Flaggschiff der '''[[Erfurter Geschichtsmuseen]]''', präsentiert die '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]'''. Es ist untergebracht im Renaissancebau "Haus zum Stockfisch", der 1607 für den '''[[Waid|Waidjunker]]''' und '''[[Biereigen_Bierlöcher|Biereigen]]''' Paul Ziegler aus einer bedeutenden Patrizierfamilie errichtet wurde (Foto: Alexander Raßloff). Hier wurde nach verschiedenen Nutzungen des Gebäudes 1922 das Naturkundemuseum und 1974 das Museum für Stadtgeschichte eingerichtet. Letzteres öffnete nach umfassender Sanierung und Neukonzeption 1994 als Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch" erneut seine Pforten. Dies wurde 2024 als '''[[Stadtmuseum Jubilaeum 50-30 2024|50./30. Gründungsjubiläum]]''' gefeiert. Im Mittelpunkt der Dauerausstellung im authentischen Umfeld des prächtigen Bürgerhauses steht die '''[[Mittelaltermetropole Erfurt|Mittelaltermetropole]]''' Erfurt. Die wohlhabende Handelsstadt, eine der größten Städte des Reiches, gründete die älteste '''[[Universität Erfurt|Universität]]''' im heutigen Deutschland und gilt als geistige Prägestätte '''[[Martin Luther|Martin Luthers]]''' ('''>''' Kurzfilm aus dem Stadtmuseum zu '''[http://www.youtube.com/watch?v=piUDRwZTYZI Mittelalter und Reformation]''').


E-Mail: stadtmuseum@erfurt.de
Im Museum werden viele Zeugnisse dieser Blütezeit präsentiert ('''>''' besondere '''[[Fundstücke aus dem Stadtmuseum|Exponate]]'''), etwa die '''[[Insignien Zepter Universitaet Erfurt Stadtmuseum|Insignien]]''' der Universität, '''[[Schreibkaestchen Martin Luther Stadtmuseum Erfurt|Luthers Schreibkästchen]]''', die nachempfundene '''[[Tolle_Jahre_-_An_der_Schwelle_der_Reformation|Ratshalle]]''' des Alten Rathauses und Schätze aus Erfurter Kirchen. Als "Spinne im Netz" der historischen Erinnerungsorte in der Erfurter Altstadt, insbesondere der '''[[Martin Luther|Lutherstätten]]''', wie Augustinerkloster und Georgenburse, und der Orte des zum '''[[UNESCO_Welterbe_Augustinerkloster_juedisches_Erbe|UNESCO-Weltkulturerbe]]''' zählenden '''[[Juedisches_Erbe_Erfurt|jüdischen Erbes]]''', wie Alte Synagoge und Mikwe, bündelt das Stadtmuseum eine Geschichtslandschaft von Weltgeltung. Weitere Anziehungspunkte bilden ein historisches Museumskino und ein animiertes '''[[Praesentation_Stadtmodell_Stadtmuseum_Erfurt|Stadtmodell]]'''. Hinzu kommen regelmäßige '''[[Sonderausstellungen Stadtmuseum Erfurt|Sonderausstellungen]]''' (aktuell: '''[https://geschichtsmuseen.erfurt.de/gm/de/service/aktuelles/ausstellungen/2023/144762.html?pk_campaign=rss-aktuelles&pk_kwd=gm144762 Entfesselt]''' (Entfestigung 1873), geplant für 2025: '''[[Erfurter Unionsparlament 1850]]'''), Veranstaltungen und Museumspädagogik. Das Stadtmuseum ist Sitz des '''[[ErfurterGeschichtsverein|Erfurter Geschichtsvereins]]''', der 1919 seine Sammlung der Stadt als Grundstock für ein Museum geschenkt hat.


Internet: '''[http://www.stadtmuseum-erfurt.de/ http://www.stadtmuseum-erfurt.de]'''


== Das "Haus zum Stockfisch" ==
'''Lesetipps:'''


[[Datei:Stockfisch.jpg|200px|right]]
Steffen Raßloff (Hg.): '''[[Stadtmuseum Festschrift 2024|Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch". Stadt - Haus - Geschichte]]'''. Erfurt 2024.
Das „Haus zum Stockfisch“ gehört zu den eindrucksvollsten Bürgerhäusern der Spätrenaissance. Es steht für die letzte Blüte des Erfurter Waidhandels. Jenes begehrte Blaufärbemittel hatte im Mittelalter Wohlstand und Macht der Stadt gesichert. 1607 begann der Waidhändler Paul Ziegler auf gotischen Grundmauern den Bau eines repräsentativen Wohn- und Geschäftshauses. Im Erdgeschoss und auf den Dachböden befanden sich Gewerberäume, in den beiden Obergeschossen der reich ausgestattete Wohnbereich. Hier finden sich anspruchsvoll gestaltete Fensterfronten, Stuckdecken und bemalte Balken. Von Ansehen und Reichtum der Besitzer zeugen auch die attraktive Fassade mit ihrer Quaderung aus Seeberger Sandstein und der reich verzierte Erker. Das eindrucksvolle Portal zeigt die Wappen der Besitzerfamilien. Darüber prangt der namensgebende Stockfisch. Er verweist auf ein begehrtes Lebensmittel der Zeit, an Stöcken getrockneter Meeresfisch.    


Das „Haus zum Stockfisch“ sah ab dem 18. Jahrhundert viele Besitzer. Im 19. Jahrhundert war es u.a. Leder- und Damenmäntelfabrik. Während des Erfurter Unionsparlamentes 1850 hielt der preußische Königsberater Joseph von Radowitz im Haus Empfänge ab. 1905 erwarb die Stadt das Gebäude und begann es 1907 museal zu nutzen. Von 1922 bis 1968 beherbergte der Stockfisch das Naturkundemuseum. Seit 1974 befindet sich hier das Museum für Stadtgeschichte, heute unter dem Namen Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“. Das nach der „Wende“ 1989/90 sanierte und völlig neu konzipierte Museum macht mit der reichen Geschichte der thüringischen Landeshauptstadt bekannt. Es ist damit auch der ideale Auftakt oder Abschluss eines Stadtrundganges.
Steffen Raßloff: '''[[Geschichte_Erfurter_Museen|Die Erfurter Museen. Kulturgeschichte im Spannungsfeld von Gesellschaft und Politik]]'''. In: Stadt und Geschichte 18 (2003). S. 24 f.


== Das Stadtmuseum ==


Das Stadtmuseum stellt auf 1000 m2 Ausstellungsfläche die Geschichte der Stadt Erfurt von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart dar. Die Jahrtausende alte Siedlungsgeschichte kann anhand vielfältiger Grabungsfunde bis in die Altsteinzeit zurück verfolgt werden. Mit der ersten urkundlichen Erwähnung in einem Brief des Missionars Bonifatius 742 setzt die schriftlich belegte Stadtgeschichte ein. Reich sind die Zeugnisse der mittelalterlichen Blütezeit. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts weitgehend unabhängig von seinem Landesherr Kurmainz, entwickelte sich Erfurt zu einer der größten und bedeutendsten Städte des Reiches. Die Universität Erfurt (1392) war im 15. Jahrhundert eine der angesehensten Hochschulen Europas.
'''Aktuelles:'''


Nach allmählichem Niedergang gelang 1664 dem Mainzer Kurfürsten die Unterwerfung Erfurts, das fortan als Provinzstadt von einem Statthalter regiert wurde. Die „Franzosenzeit“ (1806-14) als „Kaiserliche Domäne“ Napoleons bot mit dem Erfurter Fürstenkongress 1808 einen der Höhepunkte der Stadtgeschichte. Von 1802/15 bis 1945 gehörte die Stadt zu Preußen. Abschließend präsentiert die Ausstellung den Aufstieg zur modernen Industriegroßstadt. Das 20. Jahrhundert mit seinen beiden Weltkriegen und Diktaturen kann bis zum Ende der DDR beispielhaft nacherlebt werden. 
'''> [https://www.cdu-fraktion-erfurt.de/aktuelles/2024/stadtmuseum-im-kulturkonzept-verankern Stadtmuseum im Kulturkonzept verankern!]''' (Pressemeldung CDU-Fraktion im Stadtrat vom 30.10.2024)


Besondere Anziehungspunkte des Hauses bilden das Münzkabinett, das die Geschichte der Erfurter Münzprägung in außergewöhlicher Dichte widerspiegelt, ein historisches Museumskino sowie die eindrucksvollen Modelle und Exponate zur Stadtbildentwicklung. Die regelmäßigen Sonderausstellungen ziehen tausende Besucher an. Das Stadtmuseum ist Sitz des [[ErfurterGeschichtsverein|Erfurter Geschichtsvereins]].
'''> [[Stadtmuseum Jubilaeum 50-30 2024|Stadtmuseum begeht am 7. Juni 2024 mit einem Sommerfest sein 50./30. Gründungsjubiläum]]'''


== Förderverein Stadtmuseum Erfurt e.V. ==


Der Förderverein unterstützt das Stadtmuseum ehrenamtlich bei seinen vielfältigen Vorhaben, finanziert Neuerwerbungen, förderte die wissenschaftliche und museale Arbeit und gestaltet Veranstaltungen mit aus.
'''Förderverein Stadtmuseum Erfurt e.V.'''


'''Vorstand'''
Johannesstraße 169 | 99084 Erfurt | E-Mail: steffen.rassloff@t-online.de


[[SteffenRassloff|Dr. Steffen Raßloff]] (Vorsitzender), Gerd Schöneburg (Schatzmeister), Jürgen Valdeig, Harald Baum, Horst Krummrich
Vorstand: '''[[Steffen Rassloff|Dr. Steffen Raßloff]]''' (Vorsitzender), '''[[Jürgen Valdeig]]''', Harald Baum, Christel Perlik, Marion Herbert
 
 
Der Förderverein Stadtmuseum Erfurt e.V. unterstützt das Museum als bürgerschaftlicher Förderer, finanziert Projekte und Erwerbungen (z.B. Gemälde von '''[[Hieronymus_Friedrich_Schorch|J.S. Beck]]''' und '''[[Walter Corsep]]''', Sammlung von '''[[Schrecklich_schön._Kriegserinnerungen_aus_Munition|Konversionsobjekten]]''', '''[[Schaerpe Hermann Alexander Berlepsch Thueringer Volkstage|Revolutions-Schärpe]]''' von 1848), fördert die wissenschaftlich-museale Arbeit, veröffentlicht Publikationen, richtet Exkursionen und Veranstaltungen aus, wie das '''[[40 Jahre Stadtmuseum 2014|40./20. Gründungsjubiläum]]''' 2014, und bringt sich in kulturpolitische Debatten ein (Plädoyer für aufgewertetes '''[https://erfurt-web.de/images/OffenerBriefStadtmuseum-11-4-23.pdf Stadtmuseum 2.0]''' und Sanierung der '''[https://erfurt-web.de/images/OffenerBriefFoerderverein-21-9-23.pdf Neuen Mühle]''' 2023). 2017 beging der Verein sein '''[[Jubilaeum 25 Jahre Foerderverein Stadtmuseum Erfurt|25. Gründungsjubiläum]]''' und sponserte die Neupräsentation des großen '''[[Praesentation_Stadtmodell_Stadtmuseum_Erfurt|Stadtmodells]]'''. 2024 hat er mit einem Sommerfest das '''[[Stadtmuseum Jubilaeum 50-30 2024|50./30. Gründungsjubiläum]]''' des Stadtmuseums feierlich begangen und die Publikation '''[[Stadtmuseum Festschrift 2024|Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch". Stadt - Haus - Geschichte]]''' veröffentlicht. Darüber hinaus unterstützt der Verein das '''[[Museum Neue Muehle Erfurt|Museum Neue Mühle]]''', den '''[[Carillon_Bartholomäusturm_Erfurt|Bartholomäusturm ]]''' mit Carillon, den '''[[Luftkrieg Luftschutzkeller Stadtmuseum|Luftschutzkeller]]''' am Wigbertikloster und bis zur Aufgabe des von der Stadt betriebenen Burgmuseums 2024 die '''[[Wasserburg Kapellendorf]]'''.
 
'''> [[Stadtmuseum Presse|Pressespiegel]]''', '''[https://erfurt-web.de/images/Satzung-FVSM.pdf Vereinssatzung]''', '''[https://erfurt-web.de/images/AufnahmeEinzugFVSM.pdf Aufnahmeantrag]'''

Aktuelle Version vom 30. Oktober 2024, 12:49 Uhr

Stadtmuseum Erfurt

StockfischDenkmale3.jpg

Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch" | Johannesstraße 169 | 99084 Erfurt | Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr


Das Stadtmuseum, Flaggschiff der Erfurter Geschichtsmuseen, präsentiert die Geschichte der Stadt Erfurt. Es ist untergebracht im Renaissancebau "Haus zum Stockfisch", der 1607 für den Waidjunker und Biereigen Paul Ziegler aus einer bedeutenden Patrizierfamilie errichtet wurde (Foto: Alexander Raßloff). Hier wurde nach verschiedenen Nutzungen des Gebäudes 1922 das Naturkundemuseum und 1974 das Museum für Stadtgeschichte eingerichtet. Letzteres öffnete nach umfassender Sanierung und Neukonzeption 1994 als Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch" erneut seine Pforten. Dies wurde 2024 als 50./30. Gründungsjubiläum gefeiert. Im Mittelpunkt der Dauerausstellung im authentischen Umfeld des prächtigen Bürgerhauses steht die Mittelaltermetropole Erfurt. Die wohlhabende Handelsstadt, eine der größten Städte des Reiches, gründete die älteste Universität im heutigen Deutschland und gilt als geistige Prägestätte Martin Luthers (> Kurzfilm aus dem Stadtmuseum zu Mittelalter und Reformation).

Im Museum werden viele Zeugnisse dieser Blütezeit präsentiert (> besondere Exponate), etwa die Insignien der Universität, Luthers Schreibkästchen, die nachempfundene Ratshalle des Alten Rathauses und Schätze aus Erfurter Kirchen. Als "Spinne im Netz" der historischen Erinnerungsorte in der Erfurter Altstadt, insbesondere der Lutherstätten, wie Augustinerkloster und Georgenburse, und der Orte des zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden jüdischen Erbes, wie Alte Synagoge und Mikwe, bündelt das Stadtmuseum eine Geschichtslandschaft von Weltgeltung. Weitere Anziehungspunkte bilden ein historisches Museumskino und ein animiertes Stadtmodell. Hinzu kommen regelmäßige Sonderausstellungen (aktuell: Entfesselt (Entfestigung 1873), geplant für 2025: Erfurter Unionsparlament 1850), Veranstaltungen und Museumspädagogik. Das Stadtmuseum ist Sitz des Erfurter Geschichtsvereins, der 1919 seine Sammlung der Stadt als Grundstock für ein Museum geschenkt hat.


Lesetipps:

Steffen Raßloff (Hg.): Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch". Stadt - Haus - Geschichte. Erfurt 2024.

Steffen Raßloff: Die Erfurter Museen. Kulturgeschichte im Spannungsfeld von Gesellschaft und Politik. In: Stadt und Geschichte 18 (2003). S. 24 f.


Aktuelles:

> Stadtmuseum im Kulturkonzept verankern! (Pressemeldung CDU-Fraktion im Stadtrat vom 30.10.2024)

> Stadtmuseum begeht am 7. Juni 2024 mit einem Sommerfest sein 50./30. Gründungsjubiläum


Förderverein Stadtmuseum Erfurt e.V.

Johannesstraße 169 | 99084 Erfurt | E-Mail: steffen.rassloff@t-online.de

Vorstand: Dr. Steffen Raßloff (Vorsitzender), Jürgen Valdeig, Harald Baum, Christel Perlik, Marion Herbert


Der Förderverein Stadtmuseum Erfurt e.V. unterstützt das Museum als bürgerschaftlicher Förderer, finanziert Projekte und Erwerbungen (z.B. Gemälde von J.S. Beck und Walter Corsep, Sammlung von Konversionsobjekten, Revolutions-Schärpe von 1848), fördert die wissenschaftlich-museale Arbeit, veröffentlicht Publikationen, richtet Exkursionen und Veranstaltungen aus, wie das 40./20. Gründungsjubiläum 2014, und bringt sich in kulturpolitische Debatten ein (Plädoyer für aufgewertetes Stadtmuseum 2.0 und Sanierung der Neuen Mühle 2023). 2017 beging der Verein sein 25. Gründungsjubiläum und sponserte die Neupräsentation des großen Stadtmodells. 2024 hat er mit einem Sommerfest das 50./30. Gründungsjubiläum des Stadtmuseums feierlich begangen und die Publikation Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch". Stadt - Haus - Geschichte veröffentlicht. Darüber hinaus unterstützt der Verein das Museum Neue Mühle, den Bartholomäusturm mit Carillon, den Luftschutzkeller am Wigbertikloster und bis zur Aufgabe des von der Stadt betriebenen Burgmuseums 2024 die Wasserburg Kapellendorf.

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