Erfurt Museum Defensionskaserne Petersberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Nun hofft die Stadt, in der Defensionskaserne mit Unterstützung des Freistaates und im Einvernehmen mit dem Investor ein ambitioniertes Kulturhistorisches Museum einrichten zu können. Dieses soll sich in integrativer Form aus den Sammlungen des Stadtmuseums "Haus zum Stockfisch" und des Museums für Thüringer Volkskunde speisen. Die Gebäude beider Museen entsprechen baulich-museal nicht mehr zeitgemäßen Besuchererwartungen bis hin zu fehlender Barrierefreiheit und weisen einen hohen Sanierungsbedarf auf.  
Nun hofft die Stadt, in der Defensionskaserne mit Unterstützung des Freistaates und im Einvernehmen mit dem Investor ein ambitioniertes Kulturhistorisches Museum einrichten zu können. Dieses soll sich in integrativer Form aus den Sammlungen des Stadtmuseums "Haus zum Stockfisch" und des Museums für Thüringer Volkskunde speisen. Die Gebäude beider Museen entsprechen baulich-museal nicht mehr zeitgemäßen Besuchererwartungen bis hin zu fehlender Barrierefreiheit und weisen einen hohen Sanierungsbedarf auf.  


Das neue Museum könnte auf mehr Raum und mit neuem innovativem Konzept die Präsentation der '''[[Geschichte der Stadt Erfurt|Stadtgeschichte]]''' und die erinnerungskulturelle Einbindung der Bürgerschaft auf ein deutlich höheres Niveau heben. Im 2021 vorgestellten neuen Museumskonzept der Stadt gehört dies zu den empfohlenen Zukunftsperspektiven. Die der '''[[Stiftung_Thueringer_Schloesser_und_Gaerten|Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten]]''' zugeordnete Peterskirche wird nach der Buga wieder von der Stadt kulturell betrieben und könnte dem Museum als Veranstaltungs- und Ausstellungsort dienen. Die beiden bedeutsamen Kulturdenkmale böten der Einrichtung eine ansprechende Heimstatt.  
Das Museum könnte auf mehr Raum und mit neuem innovativem Konzept die Präsentation der '''[[Geschichte der Stadt Erfurt|Stadtgeschichte]]''' und die erinnerungskulturelle Einbindung der Bürgerschaft auf ein deutlich höheres Niveau heben. Im 2021 vorgestellten neuen Museumskonzept der Stadt gehört dies zu den empfohlenen Zukunftsperspektiven. Die der '''[[Stiftung_Thueringer_Schloesser_und_Gaerten|Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten]]''' zugeordnete Peterskirche wird nach der Buga wieder von der Stadt kulturell betrieben und könnte dem Museum als Veranstaltungs- und Ausstellungsort dienen. Die beiden bedeutsamen Kulturdenkmale böten der Einrichtung eine ansprechende Heimstatt.  


Während der Buga war im Erdgeschoss der Kaserne ein Erlebnisportal "Thüringen entdecken" und Gastronomie untergebracht. Die aufwändige Umgestaltung des '''[[Petersberg|Petersberges]]''' vom barrierefreien Zugang samt Panoramaaufzug bis zur Wegeführung zielte bewusst auf die künftige museale Nutzung von Kaserne und sanierter Kirche. Damit bestehen beste äußere Voraussetzungen für das wegweisende Projekt zur Nutzung des letzten unsanierten Gebäudes der imposanten Zitadelle, die sich zum wichtigen kulturell-touristischen Zugpferd entwickelt hat. Ein Museum mit großangelegter kulturhistorischer Gesamtschau der traditionsreichen "Metropolis Thuringiae" und heutigen '''[[Landeshauptstadt Erfurt|Landeshauptstadt]]''' an exponiertem Ort mit Blick über weite Teile Thüringens wäre darüber hinaus ein großer Gewinn auch für den gesamten Freistaat.  
Während der Buga war im Erdgeschoss der Kaserne ein Erlebnisportal "Thüringen entdecken" und Gastronomie untergebracht. Die aufwändige Umgestaltung des '''[[Petersberg|Petersberges]]''' vom barrierefreien Zugang samt Panoramaaufzug bis zur Wegeführung zielte bewusst auf die künftige museale Nutzung von Kaserne und sanierter Kirche. Damit bestehen beste äußere Voraussetzungen für das wegweisende Projekt zur Nutzung des letzten unsanierten Gebäudes der imposanten Zitadelle, die sich zum wichtigen kulturell-touristischen Zugpferd entwickelt hat. Ein Museum mit großangelegter kulturhistorischer Gesamtschau der traditionsreichen "Metropolis Thuringiae" und heutigen '''[[Landeshauptstadt Erfurt|Landeshauptstadt]]''' an exponiertem Ort mit Blick über weite Teile Thüringens wäre darüber hinaus ein großer Gewinn auch für den gesamten Freistaat.  

Version vom 8. Dezember 2021, 13:00 Uhr

Kulturhistorisches Museum Erfurt

In der Defensionskaserne auf der Zitadelle Petersberg könnte ein ambitioniertes Kulturhistorisches Museum für Erfurt entstehen.


PeterskircheBuga2021.jpg

2017 hatte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) mit dem Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) die Absicht erklärt, am künftigen Standort der Bundesgartenschau 2021 in der großen Defensionskaserne und in der benachbarten Peterskirche (Foto: Dr. Steffen Raßloff) ein Thüringer Landesmuseum einzurichten. Dieses in einem "Letter of Intent" festgehaltene Vorhaben kam jedoch nie wirklich in Gang. 2021 wurde die Kaserne schließlich vom Freistaat an einen privaten Investor verkauft, der dort Kreativwirtschaft ansiedeln möchte.

Nun hofft die Stadt, in der Defensionskaserne mit Unterstützung des Freistaates und im Einvernehmen mit dem Investor ein ambitioniertes Kulturhistorisches Museum einrichten zu können. Dieses soll sich in integrativer Form aus den Sammlungen des Stadtmuseums "Haus zum Stockfisch" und des Museums für Thüringer Volkskunde speisen. Die Gebäude beider Museen entsprechen baulich-museal nicht mehr zeitgemäßen Besuchererwartungen bis hin zu fehlender Barrierefreiheit und weisen einen hohen Sanierungsbedarf auf.

Das Museum könnte auf mehr Raum und mit neuem innovativem Konzept die Präsentation der Stadtgeschichte und die erinnerungskulturelle Einbindung der Bürgerschaft auf ein deutlich höheres Niveau heben. Im 2021 vorgestellten neuen Museumskonzept der Stadt gehört dies zu den empfohlenen Zukunftsperspektiven. Die der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zugeordnete Peterskirche wird nach der Buga wieder von der Stadt kulturell betrieben und könnte dem Museum als Veranstaltungs- und Ausstellungsort dienen. Die beiden bedeutsamen Kulturdenkmale böten der Einrichtung eine ansprechende Heimstatt.

Während der Buga war im Erdgeschoss der Kaserne ein Erlebnisportal "Thüringen entdecken" und Gastronomie untergebracht. Die aufwändige Umgestaltung des Petersberges vom barrierefreien Zugang samt Panoramaaufzug bis zur Wegeführung zielte bewusst auf die künftige museale Nutzung von Kaserne und sanierter Kirche. Damit bestehen beste äußere Voraussetzungen für das wegweisende Projekt zur Nutzung des letzten unsanierten Gebäudes der imposanten Zitadelle, die sich zum wichtigen kulturell-touristischen Zugpferd entwickelt hat. Ein Museum mit großangelegter kulturhistorischer Gesamtschau der traditionsreichen "Metropolis Thuringiae" und heutigen Landeshauptstadt an exponiertem Ort mit Blick über weite Teile Thüringens wäre darüber hinaus ein großer Gewinn auch für den gesamten Freistaat.

(Dr. Steffen Raßloff)


Lesetipps:

Steffen Raßloff: Geschichte der Stadt Erfurt. Erfurt 2012 (5. Auflage 2019).

Steffen Raßloff: Die Erfurter Museen. Kulturgeschichte im Spannungsfeld von Gesellschaft und Politik. In: Stadt und Geschichte 18 (2003). S. 24 f.