Blumenstadt Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. März 2014, 10:46 Uhr
Blumenstadt Erfurt
Der einst weltweit verbreitete Name "Blumenstadt" stammt zwar aus dem 19. Jahrhundert, doch reicht die enge Verbindung Erfurts mit Kulturpflanzen noch viel weiter zurück. Im Mittelalter bildete das Blaufärbemittel Waid eine wesentliche Grundlage für den Wohlstand der thüringischen Metropole. Zugleich rühmte Luther Erfurt als "Gärtner des Reiches". Im 18. Jahrhundert begründete Christian Reichart den modernen Erwerbsgartenbau. Erfurts Entwicklung zum Zentrum des Gartenbaus in Deutschland erreichte um 1900 ihren Höhepunkt. Die großen Erfurter Gartenbaudynastien – Haage, Benary, Schmidt, Heinemann, Chrestensen – erlangten Weltgeltung.
Mit der Gartenschau "Erfurt blüht" 1950, vor allem jedoch mit der 1961 eröffneten "Internationalen Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder", der iga, konnte an diese Traditionen angeknüpft werden. Das 50. Jubiläum des egaparks, wie die iga heute heißt, ist Anlass für diese Publikation. Aufgegriffen werden neben Waid und Gartenbau u.a. der Wandel des Stadtgrüns, Gartenbauausstellungen, die Gartenbauausbildung sowie das Deutsche Gartenbaumuseum. Einen Schwerpunkt bildet der egapark. Entworfen vom Gartenarchitekten Reinhold Lingner, ist er heute das bedeutendste Gartendenkmal der 1960er-Jahre in Deutschland und die meistbesuchte Tourismusattraktion Thüringens.
Das Buch stellt auch den historischen Kontext für die Bundesgartenschau 2021 in Erfurt her, die an die Traditionen der Blumenstadt anknüpfen wird.
Martin Baumann/Steffen Raßloff (Hg.): Blumenstadt Erfurt. Waid - Gartenbau - iga/egapark (Schriften des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt. Bd. 8). Erfurt 2011.
Das Buch ist in der Geschäftsstelle des Erfurter Geschichtsvereins im Stadtmuseum Erfurt (Johannesstraße 169, 99084 Erfurt, Tel. 0361/6555651, E-Mail: stadtmuseum@erfurt.de) für 19,95 EUR erhältlich.