Thüringer Landgrafen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Ursprung des Begriffes ist nicht klar; Vermutungen gehen dahin, dass es sich um ursprünglich um [[Grafen]] gehandelt hat, die ihr altes Territorium im 12. Jahrhundert im Gegensatz zu vielen anderen, die zu Vasallen eines größeren Fürsten wurden, behalten haben. Der bekannteste Landgrafentitel stammt aus Thüringen und wurde nach dem Aussterben der Landgrafen von Thüringen vom Haus Brabant in Hessen weitergeführt. Reichsrechtlich kam dem Titel Landgraf keine spezifische Bedeutung zu.
[[Datei:Landgrafen-Rhino.jpg|300px|rechts]]'''Das reich illustrierte Buch im Westentaschen-Format stellt die ludowingischen Landgrafen von Thüringen vor, die zu den mächtigsten Fürsten des Reiches gehörten und um die sich viele Sagen ranken.'''


Die Landgrafen waren im Rang zwischen [[Grafen|Graf]] und [[Herzog]] stehende königliche Beamte und übten außer in ihrer Landgrafschaft noch in einem weit größeren Gebiet die Wahrung des [[Landfrieden]]s und das [[Geleitrecht]] aus. Seit [[Jahr1181|1181]] auch im Besitz der Pfalzgrafenwürde von Sachsen, gehörten sie zu jenen 16 weltlichen Großen, die allein als weltliche Reichsfürsten galten. In der Zeit des beginnenden Verfalls der kaiserlichen Zentralgewalt sicherten sie dem Land weitgehend politische Stabilität, indem sie den thüringischen [[Adel]] zur Anerkennung ihrer Oberhoheit zwangen.


*[[Ludwig der Bärtige]]
Thüringen besitzt so wohlklingende Beinamen wie „Kernland der Reformation“, „Heimat der Bache“, „Land der Klassik“ und „Wiege der Moderne“. Das Kulturland um die Welterbestätten Wartburg und Weimar, um die Wirkungsorte Luthers, Bachs, Goethes und des Bauhauses, war jedoch bis ins 20. Jahrhundert hinein kein einheitliches Staatsgebilde. Aber es gab einen glanzvollen historischen Bezugspunkt, der die Region als Einheit im kollektiven Bewusstsein fest bewahrte: die Landgrafschaft Thüringen der Ludowinger im 12. und 13. Jahrhundert.
*[[Ludwig der Springer]]


*[[Ludwig I]]. - Landgraf von Thüringen (1130-1140)
Die Ludowinger hatten als eines der mächtigsten Fürstengeschlechter des Reiches große Teile Thüringens unter ihrer Herrschaft vereint. Als Landgrafen standen sie über den Herrschern der Region und gaben ihr eine feste politische Klammer. Hiervon zeugen die prachtvollen Herrschaftssitze, allen voran die Wartburg bei Eisenach, die Neuenburg bei Freyburg, die Runneburg in Weißensee und die Creuzburg, sowie als geistliches Zentrum das einstige Kloster Reinhardsbrunn bei Friedrichroda. Erst nach dem Aussterben der Ludowinger 1247 entwickelte sich Thüringen allmählich zur Kleinstaatenwelt.  
*[[Ludwig II]]., der Eiserne - Landgraf von Thüringen (1140-1172)
*[[Ludwig III]]., der Fromme, der Milde - Landgraf von Thüringen (1172-1190)
*[[Hermann I]]. - Landgraf von Thüringen (1190-1217)
*[[Ludwig IV]]., der Heilige - Landgraf von Thüringen (1217-1227)
*[[Heinrich Raspe]] - Landgraf von Thüringen (1227-1247)
*[[Hermann II]].
*[[Heinrich der Erlauchte]] - Landgraf von Thüringen (1247-1265)
*[[Albrecht der Entartete]] - Landgraf von Thüringen (1265-1307)
*[[Friedrich_der_Freidige|Friedrich I]]. der Freidige, (der Gebissene) - Landgraf von Thüringen (1307-1323)
*[[Friedrich_der_Ernsthafte|Friedrich II]]., der Ernsthafte - Landgraf von Thüringen (1323-1349)
*[[Friedrich_der_Strenge|Friedrich III]]., der Strenge - Landgraf von Thüringen (1349-1379)
*[[Balthasar_LG|Balthasar]] - Landgraf von Thüringen (1379-1406)
*[[Friedrich der Friedfertige]] - Landgraf von Thüringen (1406-1440)
*[[Wilhelm_der_Tapfere|Wilhelm III]]., der Tapfere - Landgraf von Thüringen (1440-1482)
*[[Friedrich der Sanftmütige]]
*[[Ernst_LG|Ernst]] - Landgraf von Thüringen (1482-1486)
*[[Albrecht der Beherzte]] - Landgraf von Thüringen (1482-1485)


[[Jahr1485|1485]] werden die Markgrafschaft Meißen und die Landgrafschaft Thüringen mit Sachsen-Wittenberg zum Kurfürstentum Sachsen vereinigt.
Die Glanzzeit der Landgrafen fand auch in der Sagenwelt breiten Niederschlag. Die Sagen von Ludwig dem Springer, vom Kloster Reinhardsbrunn und der Wartburg, über den Schmied von Ruhla, den Sängerkrieg auf der Wartburg und die Heilige Elisabeth trugen zum historischen Gemeinschaftsbewusstsein der Thüringer wesentlich bei. Einer der wichtigsten deutschen Sagensammler war der Meininger Schriftsteller und Bibliothekar Ludwig Bechstein (1801-1860). Mit seinem „Thüringer Sagenbuch“ hat er maßgeblich die Überlieferung befördert. Bechstein zählt die Geschichten der Landgrafen „zum schönsten Poesiekranze, den das Thüringerland aufzuzeigen hat“.   
 
 
'''[[Steffen Rassloff|Steffen Raßloff]]''' / Lutz Gebhardt: '''Die Thüringer Landgrafen. Geschichte und Sagenwelt'''. Ilmenau 2017. ([https://vggh.de/detailview?no=RV-MINI-055 Rhino Verlag])
 
 
'''>''' '''[[Presseecho Thueringer Landgrafen|Presseecho]]''', '''[[Geschichte Thüringens]]''', '''[[Welterbe Wartburg|Wartburg]]''', '''[[Neuenburg Landgrafen Thueringen|Neuenburg]]''', '''[[Kloster_Schloss_Reinhardsbrunn|Reinhardsbrunn]]''', '''[[Heilige Elisabeth Landgraefin von Thueringen|Heilige Elisabeth]]'''

Aktuelle Version vom 19. September 2024, 08:29 Uhr

Landgrafen von Thüringen

Landgrafen-Rhino.jpg

Das reich illustrierte Buch im Westentaschen-Format stellt die ludowingischen Landgrafen von Thüringen vor, die zu den mächtigsten Fürsten des Reiches gehörten und um die sich viele Sagen ranken.


Thüringen besitzt so wohlklingende Beinamen wie „Kernland der Reformation“, „Heimat der Bache“, „Land der Klassik“ und „Wiege der Moderne“. Das Kulturland um die Welterbestätten Wartburg und Weimar, um die Wirkungsorte Luthers, Bachs, Goethes und des Bauhauses, war jedoch bis ins 20. Jahrhundert hinein kein einheitliches Staatsgebilde. Aber es gab einen glanzvollen historischen Bezugspunkt, der die Region als Einheit im kollektiven Bewusstsein fest bewahrte: die Landgrafschaft Thüringen der Ludowinger im 12. und 13. Jahrhundert.

Die Ludowinger hatten als eines der mächtigsten Fürstengeschlechter des Reiches große Teile Thüringens unter ihrer Herrschaft vereint. Als Landgrafen standen sie über den Herrschern der Region und gaben ihr eine feste politische Klammer. Hiervon zeugen die prachtvollen Herrschaftssitze, allen voran die Wartburg bei Eisenach, die Neuenburg bei Freyburg, die Runneburg in Weißensee und die Creuzburg, sowie als geistliches Zentrum das einstige Kloster Reinhardsbrunn bei Friedrichroda. Erst nach dem Aussterben der Ludowinger 1247 entwickelte sich Thüringen allmählich zur Kleinstaatenwelt.

Die Glanzzeit der Landgrafen fand auch in der Sagenwelt breiten Niederschlag. Die Sagen von Ludwig dem Springer, vom Kloster Reinhardsbrunn und der Wartburg, über den Schmied von Ruhla, den Sängerkrieg auf der Wartburg und die Heilige Elisabeth trugen zum historischen Gemeinschaftsbewusstsein der Thüringer wesentlich bei. Einer der wichtigsten deutschen Sagensammler war der Meininger Schriftsteller und Bibliothekar Ludwig Bechstein (1801-1860). Mit seinem „Thüringer Sagenbuch“ hat er maßgeblich die Überlieferung befördert. Bechstein zählt die Geschichten der Landgrafen „zum schönsten Poesiekranze, den das Thüringerland aufzuzeigen hat“.


Steffen Raßloff / Lutz Gebhardt: Die Thüringer Landgrafen. Geschichte und Sagenwelt. Ilmenau 2017. (Rhino Verlag)


> Presseecho, Geschichte Thüringens, Wartburg, Neuenburg, Reinhardsbrunn, Heilige Elisabeth