Militär in Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Pickelhaube.jpg|300px|right]]'''In der Geschichte Erfurts spielte das Militär immer eine wichtige Rolle. Seit dem 17. Jahrhundert beherbergte Erfurt Angehörige kurmainzischer, kaiserlicher, französischer und preußischer Truppen, Reichswehr, Wehrmacht, Nationale Volksarmee und heute die Bundeswehr. Zeitweise machten preußische Offiziere und Soldaten ein Zehntel der Bevölkerung aus.'''
'''Erfurt blickt auf eine jahrhundertelange Garnisonsgeschichte zurück und war Schauplatz kriegerischer Ereignisse.'''




'''Die Schweden in Erfurt'''
[[Datei:Petersberg-Wache.jpg|370px|right]]In der '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]''' spielte das Militär immer eine wichtige Rolle. Seit dem 17. Jahrhundert beherbergte Erfurt Angehörige schwedischer, kurmainzischer, kaiserlicher, französischer und preußischer Truppen, Reichswehr, Wehrmacht, Nationale Volksarmee und heute die Bundeswehr. Am stärksten wurde die Stadt vom Militär in der preußischen Zeit geprägt. Zeitweise machten preußische Offiziere und Soldaten ein Zehntel der Bevölkerung aus.


Von 1631 bis 1635 und nochmals von 1637 bis 1650 hielten die Schweden im Dreißigjährigen Krieg Erfurt besetzt. Hier befand sich ihr Hauptquartier, von welchem aus sie ihre Streifzüge bis nach Franken (Fürstentum Bayreuth) ausdehnten. Der schwedischer Feldmarschall Johann Banér war Kommandeur der Truppen.
'''Schwedische, Kurmainzische und Kaiserliche Truppen in Erfurt'''


1631-1635 und 1637-1650 hielten die Schweden im Dreißigjährigen Krieg Erfurt besetzt, woran unter anderem das '''[[Gustav_Adolf_Denkmal_Erfurt|Gustav Adolf Denkmal]]''' an der Predigerkirche erinnert. Nach der '''[[Mainzer_Reduktion_1664|Unterwerfung]]''' Erfurts durch den Mainzer Erzbischof 1664 wurden in der Stadt und auf dem '''[[Petersberg]]''' sowohl Mainzer als auch Kaiserliche Truppen stationiert. Bis heute beeindrucken die gewaltigen Bastionen der '''[[Zitadelle Petersberg]]'''.


'''Erfurt und die Preußen'''
'''Erfurt und die Preußen'''


Königlich Preußisches Infanterie Regiment von Möllendorff (No.25) 1715 - 1806
Seit 1802/15 gehörte die Stadt zum '''[[Preussen_Erfurt|Königreich Preußen]]'''. Erstmals waren am 21. August 1802 preußische Truppen in Erfurt einmarschiert, denen u.a. der spätere Militärreformer '''[[Neidhardt von Gneisenau]]''' angehörte. Nach der napoleonischen Zeit schrieb der Wiener Kongress Erfurt 1815 endgültig Preußen zu. Dieses baute Erfurt aufwändig zur '''[[Stadtmauern_Erfurt|Festung]]''' und Garnisonstadt aus. Die '''[[Zitadelle Petersberg]]''' wurde umfassend erneuert und erhielt u.a. die gewaltige '''[[Defensionskaserne Petersberg Erfurt|Defensionskaserne]]'''. (Foto: Alexander Raßloff, Neue Wache auf dem Petersberg)  


Königlich Preußisches Infanterie Regiment von Wartensleben (No 59) 1803 - 1806
In Erfurt wirkten der General und Kartograf '''[[Karl von Müffling]]''' sowie der Militärpädagoge und Kartograf '''[[Emil von Sydow Perthes Verlag|Emil von Sydow]]''', der die übliche Farbgebung geografischer Karten erfand. Mit der 1862 nach Erfurt verlagerten Königlich-Preußischen Gewehrfabrik, u.a. Hersteller des '''[[Gewehrfabrik_Erfurt_Karabiner_98|Karabiner 98]]''', und zahlreichen weiteren Fabriken gehörte Erfurt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges auch zu den größten deutschen Rüstungsschmieden. Bei '''[[Schlacht_Langensalza_1866|Langensalza]]''' nahe Erfurt fand 1866 eine der Entscheidungsschlachten der Reichseinigugnskriege unter Beteiligung Erfurter Truppen statt.
 
8. Infanterie Division General-Lieutnant v. Rudolphi  (Erfurt???)
 
16. Infanterie Brigade Generalmajor Falloisvon von Fallois II.  (Erfurt???)
 
8. Kavallerie Brigade Generalmajor Freiherrvon Freiherr zu Münster-Meinhövel  (Erfurt???)
 
4. Pionier-Abteilung in Erfurt 1833 -1860
 
 
'''Bis zum Ersten Weltkrieg 1914/18 waren in Erfurt stationiert:'''
 
3. Thüringischen Infanterieregiment Nr. 71
 
1. Thüringischen Feldartillerie-Regiment Nr. 19
 
Jägerregiment zu Pferde Nr. 6.


Truppenteile in Erfurt: Königlich Preußisches Infanterie Regiment von Möllendorff (No.25) 1715-1806, Königlich Preußisches Infanterie Regiment von Wartensleben (No 59) 1803-1806, 8. Infanterie Division General-Lieutnant v. Rudolphi (Erfurt?), 16. Infanterie Brigade Generalmajor von Fallois II. (Erfurt?), 8. Kavallerie Brigade Generalmajor Freiherr zu Münster-Meinhövel (Erfurt?), 4. Pionier-Abteilung in Erfurt 1833 -1860; Bis zum '''[[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]''' 1914/18 waren in Erfurt stationiert: 3. Thüringisches Infanterieregiment Nr. 71, 1. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 19, Jägerregiment zu Pferde Nr. 6; Siehe auch: '''[[Preussische Garnison Erfurt|Garnisonsbauten vor 1914/18]]''', '''[[Denkmale Gefallene Erster Weltkrieg|Gefallenendenkmale Erster Weltkrieg]]'''


'''Erfurt und die Reichswehr nach 1918'''
'''Erfurt und die Reichswehr nach 1918'''


In der [[Weimarer Republik]] war seit 1925 wieder ein Reiterregiment stationiert.
In der '''[[Weimarer Republik]]''' war seit 1925 wieder ein Reiterregiment der Reichswehr (1918-1935) in Erfurt stationiert. In der der Bürgerkriegszeit 1918/20 war das '''[[Kapp Putsch Uniform|Freikorps Thüringen]]''' in Erfurt aktiv. Weltkriegsteilnehmer organisierten sich in dem sehr aktiven Frontsoldatenbund '''[[Stahlhelm Erfurt|Stahlhelm]]'''.
 
Siehe auch das '''[[Kapp Putsch Uniform|Freikorps Thüringen]]''' der Bürgerkriegszeit 1918-1920
 


'''Erfurt und die Wehrmacht nach 1935'''
'''Erfurt und die Wehrmacht nach 1935'''


In Erfurt lagen große Teile der 1. Panzerdivision und der 29. Infanterie-Division sowie mehrere Landesschützeneinheiten der [[Wehrmacht]].
In Erfurt lagen Teile der 1. Panzerdivision und der 29. Infanterie-Division sowie mehrere Landesschützeneinheiten der seit 1935 im '''[[Erfurt im Nationalsozialismus|Dritten Reich]]''' mit Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht massiv aufgerüsteten Wehrmacht. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wird in wachsendem Maße von der Kriegsvorbereitung bestimmt. Bei Bindersleben entsteht ein Militärflughafen, in der heutigen Werner-Seelenbinder-Straße ein Garnisonlazarett. Im Süden und im Südosten werden ab 1935 umfangreiche Kasernenanlagen errichtet. Die Erfurter Garnison besteht im Mai 1939 aus 6.414 Militärangehörigen. Siehe auch: '''[[Kasernen Wehrmacht|Wehrmachts-Kasernen der 1930er Jahre]]''', '''[[Garnison_Erfurt_1935-1945|Garnison Erfurt und Kriegsende 1945]]''', '''[[Rüstung in Erfurt 1935-1945]]''', '''[[Volkssturm|Volkssturm in Erfurt 1944/45]]''', '''[[Kriegsende 12. April 1945]]'''
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'''[[Aus der Stadtchronik:]]'''
 
'''1933 bis 1939'''
 
Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wird in wachsendem Maße von der Kriegsvorbereitung der Hitlerdiktatur bestimmt. Bei [[Bindersleben]] entsteht ein Militärflughafen. Im Süden und im Südosten werden umfangreiche Kasernenanlagen errichtet.
 
'''1938'''
 
1938 befindet sich in Erfurt eine der größten Militärstandorte Deutschlands.
 
'''1939'''
 
Die Erfurter Garnison besteht im Mai 1939 aus 6.414 Militärangehörigen.''
 
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Zu den Einheiten der [[1PzDiv 1. Panzerdivision]] in Erfurt gehörte:
* [[PzBrig1 Panzerbrigade 1]]
* [[PzReg1 Panzeregiment1]]
* [[PzErsAbt1 Panzer-Ersatz-Abteilung 1]] in der [[LöberfeldKaserne Löberfeld-Kaserne]]
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Der [[29InfDiv 29. Infanterie-Division]] in Erfurt unterstanden:
* [[IR71 Infanterieregiment 71]] in der [[GneisenauKaserne Gneisenau-Kaserne]]
* [[ArtReg29 Artillerie-Regiment 29]]
* [[PzAbwAbt29 Panzerabwehr-Abteilung 29]]
* [[InfNachrAbt29 Infanterie-Nachrichten-Abteilung 29]].
* [[KradSchBtl1 Kradschützen-Bataillon 1]]
* [[KradSchBtl29 Kradschützen-Bataillon 29]]
* Infanterie-Divisions-Nachschubführer 29
*  Verwaltungsdienste 29
* Sanitätsdienste 29
* Feldersatz-Bataillon 29
* Veterinär-Kompanie 29
* [[Wehrmachtsgericht]]
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:1:Mit freundlicher Unterstützung vom [[http://www.lexikon-der-wehrmacht.de Lexikon der Wehrmacht]]:1:
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'''Erfurt und die Luftwaffe'''
 
Luftnachrichtenschule 5 (LNS 5)
 
Kampfgeschwader 4 General Wever
 
 
'''Erfurt und die Amerikanischen Streikräfte 1945'''
 
[[Die Amerikaner in Erfurt]]


Zu den Einheiten der 1. Panzerdivision in Erfurt gehörte: Panzerbrigade 1, Panzerregiment 1, Panzer-Ersatz-Abteilung 1 in der Löberfeld-Kaserne; Der 29. Infanterie-Division in Erfurt unterstanden: Infanterieregiment 71 in der Gneisenau-Kaserne, Artillerie-Regiment 29, Panzerabwehr-Abteilung 29, Infanterie-Nachrichten-Abteilung 29, Kradschützen-Bataillon 1, Kradschützen-Bataillon 29, Infanterie-Divisions-Nachschubführer 29, Verwaltungsdienste 29, Sanitätsdienste 29, Feldersatz-Bataillon 29, Veterinär-Kompanie 29, Wehrmachtsgericht auf dem Petersberg; Zur Luftwaffe gehörten: Luftnachrichtenschule 5 (LNS 5), Kampfgeschwader 4 General Wever, siehe: '''[[Erfurt im Luftkrieg]]'''


'''Die Kasernierte Volkspolizei (KVP) in Erfurt'''
'''Die Kasernierte Volkspolizei (KVP) in Erfurt'''


Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde den beiden deutschen Staaten zunächst die Bildung eigener militärischer Truppen untersagt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde den beiden deutschen Staaten zunächst die Bildung eigener militärischer Truppen untersagt. In der DDR wurden mit Einwilligung der sowjetischen Besatzungstruppen ab 1952 die Einheiten der Kasernierten Volkspolizei (KVP) aufgestellt. Aus den Einheiten der KVP entstand 1956 die Nationale Volksarmee (NVA).


In der DDR wurden mit Einwilligung der sowjetischen Besatzungstruppen, die Einheiten der Kasernierte Volkspolizei KVP aufgestellt.
'''Erfurt und die NVA'''


Aus den Einheiten der KVP entstand 1956 die Nationale Volksarmee (NVA).
Auch die NVA übernahm die militärischen Traditionen und Erfurt blieb Standort für viele Soldaten der NVA und der Grenztruppen der DDR (GT). In den Anfangsjahren befanden sich neben aktiven Truppenteilen auch Lehreinrichtungen in Erfurt. Die Artillerie- und Panzertechnische Schule, Schule für rückwärtgige Dienste, Lehrbataillon-4 und die Kraftfahrzeugschule-4 waren in Erfurt stationiert, von 1967 bis 1971 die Kommandantendienstkompanie 4.


Volkspolizei Bereitschaft
Der Standort Erfurt umfasste 1989 Einheiten der NVA/Landstreitkräfte/Militärbezirk III (MB III)/4. MSD: Löberfeld-Kaserne - Zeppelinstr. 18: Stab der 4. Mot. Schützen Division (4. MSD), Stabskompanie 4 (SK-4), Nachrichtenbataillon 4 (NB-4 "Wilhelm Liebknecht"), Bataillon Chemische Abwehr 4 (BChA-4 "Lothar Bolz"), Führungsbatterie Chef Raketen/Artillerie 4, FüBttrCRA-4, Nachrichtenzentrale 7 (NZ 7); Steiger-Kaserne - Am Tannenwäldchen 44: Mot-Schützen-Regiment 24 (MSR-24 "John Scheer"), Raketenabteilung 4 (RA-4 "Hugo Gräf"); Henne-Kaserne - Nissaer Weg 10: Fla-Raketenregiment 4 (FRR-4 "Hermann Danz"), Führungsbatterie Chef Truppenluftabwehr 4, "FüBttrCTLA-4", Artillerieregiment 4 (AR-4 "Willi Bredel"), Geschoßwerferabteilung 4 (GeWA-4 "Otto Franke"), Teile Instandsetzungsbataillon 4 (IB-4 "Wilhelm Leuschner"); Blumenthal-Kaserne - Jenaer Straße 37: Bataillon materielle Sicherstellung 4 (BmS-4 "Ernst Putz"), Sanitätsbatallion 4  (SB-4), 21. Musikkorps der Landstreitkräfte Erfurt, Militärgericht und Militärstaatsanwaltschaft Erfurt, Militärhandelsorganisation; Buchenberg-Kaserne: Wehrbezirkskommando Erfurt, Schalt- und Betriebszentrale des Wehrbezirkskommandos, Nachrichtenkompanie, Bezirkstransportkommandantur, Erfurt (14WKK); Eisenbahntransportkommandantur 3077; Weitere Einrichtungen: Haus der Armee (HdA), Militärforstwirtschaftsbetrieb, UKA Erfurt (Unterkunftsabteilung), Wehrkreiskommando am Juri-Gagarin-Ring; Gneisenaukaserne Kranichfelder Straße: Zum Grenzkommando Süd gehörten die in Erfurt stationierte "Stabs- und Versorgungsbataillon 27 Erfurt " sowie das 5. Stabsmusikkorps der Grenztruppen


'''Die Bundeswehr in Erfurt seit 1990'''


'''Erfurt und die NVA'''
Am 03.10.1990 übernahm die Bundeswehr die Liegenschaften und einen Teil der ehemaligen Soldaten der NVA. Bis 2002 kam es zu Kasernenschließungen, Verlegungen von Truppenteilen oder Umbenennungen. Löberfeldkaserne: Heimatschutzbrigade 39, Kreiswehrersatzamt; Steigerkaserne: 3./7. NschBtl 701, Panzerartilleriebataillon 395; Hennekaserne: TrspBtl; Buchenberg-Kaserne: Feldjägerdienstkommando; Verkehrskommandantur (nach Leipzig verlegt und 1994 aufgelöst); Materialaußenlager Erfurt (Marbach); Blumenthal-Kaserne: wurde an das Bundesvermögensamt abgegeben


Erfurt blickt auf ein lange militärische Tradition zurück. Auch die [[NVA]] übernahm diese Traditionen und Erfurt blieb militärische Heimat für viele Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) und der [[Grenztruppen der DDR (GT)]].
1994-2002: Löbefeld-Kaserne: Panzerbrigade 39 "Thüringen", Wehrbereichskommando III (WBK III), Fernmeldesektor 701, Nachschubregiment 13 (ab 1996 in Weißenfels), Heeresmusikkorps 13, jetzt Wehrbereichsmusikkorps III, Kreiswehrersatzamt, Teile InstBtl 131, Feldjägerdienstkommando; Steiger-Kaserne: Verteidigungsbezirkskommando 71 (Stab VBK 71), Panzerartilleriebatallion -> später verlegt, 3./7. Kompanie des Nachschubbataillon 701, Wehrbereichsmusikkorps III; Henne-Kaserne: Transportbataillon 701 (später TrspBtl 133) Einsatz bis 2002, Auflösung TrspBtl 133, Kraftfahrausbildungszentrum; Standortverwaltung in der Thälmannstraße; Haus der Armee (HdA) bis 2002


In den Anfangsjahren der NVA befanden sich neben aktiven Truppenteilen auch Lehreinrichtungen in Erfurt.
Seit 2002: Die Bundeswehr wurde neu strukturiert. Der Standort Erfurt blieb von diesen Maßnahmen nicht verschont: Löberfeldkaserne: Stabsquartier Wehrbereichskommando III (Stab/Stabskompanie) und Landeskommando Thüringen, Musikkorps der Streitkräfte 3 (Wehrbereichsmusikkorps III), 3. /Feldjägerbataillon 351, Fernmeldesektor 701, Kreiswehrersatzamt Erfurt; Hennekaserne: Fernmeldebataillons 383, ab 2005 Führungsunterstützungsbataillon 383, Kraftfahrausbildungszentrum Erfurt, Truppenambulanz ERFURT (Sanitätszentrum Erfurt); Standortverwaltung liegt mit ihren Dienstgebäuden in der Thälmannstraße; Steigerkaserne: Verteidigungsbezirkskommando 71 (in Auflösung); Hubschrauberstaffel SAR Erfurt; Deutscher BundeswehrVerband: Standortkameradschaft des DBwV, Truppenkameradschaften der Truppenteile der Bundeswehr in Erfurt, Kameradschaft Ehemalige/Reservisten/Hinterbliebene Erfurt


Die Artillerie- und Panzertechnische Schule, Schule für rückwärtgige Dienste, Lehrbataillon-4 und die Kraftfahrzeugschule-4 waren in Erfurt stationiert.
'''Logistikkommando der Bundeswehr 2013'''


04.11.1967 - 04.10.1971 Kommandantendienstkompanie 4
Nach weitgehender Aufgabe der bisherigen Einheiten wurde 2013 das Logistikkommando der Bundeswehr (LogKdoBw) in der Löberfeld-Kaserne eingerichtet. Es ist eine Dienststelle der Streitkräftebasis der Bundeswehr und als Kommando für die Führung und Steuerung sämtlicher logistischer Kräfte zuständig. Darüber hinaus stellt es für die Einsatzaufgaben der gesamten Streitkräfte ausgebildete Logistiktruppen bereit. Das LogKdoBw nimmt unterhalb des Bundesministeriums der Verteidigung die Verantwortung für die logistischen Geschäftsprozesse, für die Weiterentwicklung des Logistischen Systems der Bundeswehr sowie für die logistische Ausbildung zentral für die Bundeswehr wahr. ('''> [https://www.bundeswehr.de/de/organisation/streitkraeftebasis/organisation/logistikkommando-der-bundeswehr/ LogKdoBw]''')


[[Der NVA-Standort Erfurt im Sommer 1989:]]
In der Löberfeld-Kaserne sind weiterhin das Luftwaffenmusikkorps Erfurt, Teile des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr, das Karrierecenter Erfurt und Teile des Bundeswehdienstleistungszentrums beheimatet. Die Henne-Kaserne beherbergt das Informationstechnikbatallion 383 und das Landeskommando Thüringen. Des Weiteren befinden sich hier die 4. Kompanie des Feldjägerregiments 3, das Sanitätsunterstützungszentrum, das Sanitätsversorgungszentrum, das Facharztzentrum, das katholische und evangelische Militärpfarramt sowie Teile des Bundeswehrdienstleistungszentrums. Die Hauptteile des Bundeswehrdienstleistungszentrums Erfurt befinden sich in der Thälmannstraße. Auf dem Drosselberg Erfurt ist das Truppendienstgericht mit den Kammern 5 und 6 vertreten. Es schließt sich der Standortübungsplatz mit einer Größe von 460 haHektar an.
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Die Einheiten gehörten zur Nationalen Volksarmee / Landstreitkräfte (LaSK) / Militärbezirk III (MB III) /  [[4. MSD]].
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[[LöberfeldKaserne Löberfeld - Kaserne]] - [[Zeppelinstraße Zeppelinstr.]] 18:
* [[MSD Stab der 4. Mot. Schützen Division (MSD 4. MSD]])
* Stabskompanie 4 (SK-4)
* [[NB4 Nachrichtenbataillon 4 (NB-4 "Wilhelm Liebknecht")]]
* [[BChA4 Bataillon Chemische Abwehr 4 (BChA-4 "Lothar Bolz")]]
* [[FBttr4 Führungsbatterie Chef Raketen/Artillerie 4, FüBttrCRA-4]]
* Nachrichtenzentrale 7 (NZ 7)
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[[SteigerKaserne Steiger - Kaserne]] - [[AmTannenwäldchen Am Tannenwäldchen]] 44:
* [[Mot-Schützen-Regiment 24]] (MSR-24 "John Scheer")
* [[Raketenabteilung 4]] (RA-4 "Hugo Gräf")
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[[Henne - Kaserne]] - [[NissaerWeg Nissaer Weg]] 10:
* [[FRR4 Fla-Raketenregiment 4 (FRR-4 "Hermann Danz")]]
* Führungsbatterie Chef Truppenluftabwehr 4, ""FüBttrCTLA-4""
* [[AR4 Artillerieregiment 4 (AR-4 "Willi Bredel")]]
* [[GeWA4 Geschoßwerferabteilung 4 (GeWA-4 "Otto Franke")]]
* Teile [[IB4 Instandsetzungsbataillon 4 (IB-4 "Wilhelm Leuschner")]]
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[[BlumenthalKaserne Blumenthal - Kaserne]] - [[JenaerStraße Jenaer Strasse]] 37:
* [[BMS Bataillon materielle Sicherstellung 4 (BmS-4 "Ernst Putz")]]
* [[SanB4 Sanitätsbatallion 4]]  (SB-4)
* [[21. Musikkorps der Landstreitkräfte Erfurt]]
* [[MilitaergerichtEF Militärgericht und Militärstaatsanwaltschaft Erfurt]]
* [[MHO Militärhandelsorganisation]]
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[[BuchenbergKaserne Buchenberg - Kaserne]]
* [[WBKEF Wehrbezirkskommando Erfurt]]
* [[SchaltundBetriebszentrale Schalt- und Betriebszentrale des Wehrbezirkskommandos]]
* [[NK-0981 Nachrichtenkompanie]]
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[[BTKdtr Bezirkstransportkommandantur, Erfurt]] (14WKK); Eisenbahntransportkommandantur 3077
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Haus der Armee ([[HdA]])
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[[MFWB Militärforstwirtschaftsbetrieb]]
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[[UKA]] Erfurt (Unterkunftsabteilung)
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[[WKK Wehrkreiskommando]] am [[JuriGagarinRing Juri-Gagarin-Ring]]
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[[GneisenauKaserne Gneisenaukaserne]] Kranichfelder Straße:
Zum [[GrenzkdoSuedEF Grenzkommando Süd]] gehörten die in Erfurt stationierte "Stabs- und Versorgungsbataillon 27 Erfurt " sowie das 5. Stabsmusikkorps der [[Grenztruppen]]
Aufgelöst
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=====Erfurt und die Bundeswehr =====
(Zusammengestellt u.a. von '''[[Steffen Rassloff|Dr. Steffen Raßloff]]''')
======Die Bundeswehr in Erfurt 1990 - 1994 ======


Am 03.10.[[Jahr1990 1990]] übernahm die [[Bundeswehr]] die Liegenschaften und einen Teil der ehemaligen Soldaten der NVA. Bis 2002 kam es zu Kasernenschließungen, Verlegungen von Truppenteilen oder Umbenennungen.
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[[Löberfeldkaserne]]:
>- [[Heimatschutzbrigade 39]]
>- [[Kreiswehrersatzamt]]


[[Steigerkaserne]]:
'''Lesetipp:'''
>- 3./7. NschBtl 701
>- [[PzArtBtl395 Panzerartilleriebataillon 395]]


[[Hennekaserne]]:
'''[[Steffen Rassloff|Steffen Raßloff]]''': '''Unterm mächtigen Zollernhaus. Das preußische Erfurt.''' In: '''[[Erfurt 55 Highlights aus der Geschichte|Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte]].''' Erfurt 2021. S. 68 f.
>- TrspBtl


[[BuchenbergKaserne Buchenberg-Kaserne]]: [[VBK71]]; Feldjägerdienstkommando
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[[Verkehrskommandantur]] (nach Leipzig verlegt und 1994 aufgelöst)
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[[Materialaußenlager]] Erfurt [[Marbach]]
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[[BlumenthalKaserne Blumenthal-Kaserne]]: wurde an das Bundesvermögensamt abgegeben
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======Die Bundeswehr in Erfurt ab 1994 - 2002 ======
[[LöberfeldKaserne Löbefeld-Kaserne]]:
>- [[PzBrig39 Panzerbrigade 39 "Thüringen"]]
>- [[WBKIII Wehrbereichskommando III]] (WBK III)
>- Fernmeldesektor 701
>- [[NschRgt13 Nachschubregiment 13]] (ab 1996 in Weißenfels)
>- Heeresmusikkorps 13 jetzt [[WehrbereichsmusikkorpsIII Wehrbereichsmusikkorps III]]
>- Kreiswehrersatzamt
>- Teile InstBtl 131
>- Feldjägerdienstkommando
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[[SteigerKaserne Steiger-Kaserne]]:
>- [[VBK71 Verteidigungsbezirkskommando 71]] (Stab VBK 71),
>- Panzerartilleriebatallion -> später verlegt,
>- [[NschBtl 3./7. Kompanie des Nachschubbataillon 701]]
>- Wehrbereichsmusikkorps III
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[[HenneKaserne Henne-Kaserne]]:
>- [[TrspBtl Transportbataillon 701]] (später TrspBtl 133) Einsatz bis 2002, Auflösung TrspBtl 133
>- Kraftfahrausbildungszentrum
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[[StOV Standortverwaltung]] in der [[Thälmannstraße]]
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[[HdA Haus der Armee (HdA)]] - bis 2002
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======Die Bundeswehr in Erfurt ab 2002 ======
Ab 2002 wurde die Bundeswehr neu strukturiert. Der Standort Erfurt blieb von diese Maßnahmen nicht verschont. Einheiten wurden umstrukturiert, aufgelöst oder es entstanden neue Truppenteile.


[[LöberfeldKaserne Löberfeldkaserne]]:
Siehe auch: '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]''', '''[[Stadtmuseum Erfurt]]''' (Sachzeugnisse zur Erfurter Militärgeschichte)
>- [[WBKIII Stabsquartier Wehrbereichskommando III]] (Stab / Stabskompanie) und Landeskommando Thüringen
>- Musikkorps der Streitkräfte 3 (Wehrbereichsmusikkorps III)
>- 3. /Feldjägerbataillon 351
>- Fernmeldesektor 701
>- Kreiswehrersatzamt Erfurt
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[[Hennekaserne]]
>- [[FmBtl383 Fernmeldebataillons 383]] ab [[Jahr2005 2005]] Führungsunterstützungsbataillon 383
>- Kraftfahrausbildungszentrum Erfurt
>- Truppenambulanz ERFURT (Sanitätszentrum Erfurt)
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[[StOV Standortverwaltung]] liegt mit ihren Dienstgebäuden ausserhalb der Kasernen - direkt in der Stadt - in der [[Thälmannstraße]]
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[[Steigerkaserne]]:
Verteidigungsbezirkskommando 71 (in Auflösung)
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[[SAR_Erfurt]]
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[[DBwV Deutscher BundeswehrVerband]]
>- [[StoKaErfurt Standortkameradschaft des DBwV]]
>- [[TruKasErfurt Truppenkameradschaften der Truppenteile der Bundeswehr in Erfurt]]
>- [[DBwVERHErfurt Kameradschaft Ehemalige/Reservisten/Hinterbliebene Erfurt]]

Aktuelle Version vom 4. Januar 2023, 13:48 Uhr

Militär in Erfurt

Erfurt blickt auf eine jahrhundertelange Garnisonsgeschichte zurück und war Schauplatz kriegerischer Ereignisse.


Petersberg-Wache.jpg

In der Geschichte der Stadt Erfurt spielte das Militär immer eine wichtige Rolle. Seit dem 17. Jahrhundert beherbergte Erfurt Angehörige schwedischer, kurmainzischer, kaiserlicher, französischer und preußischer Truppen, Reichswehr, Wehrmacht, Nationale Volksarmee und heute die Bundeswehr. Am stärksten wurde die Stadt vom Militär in der preußischen Zeit geprägt. Zeitweise machten preußische Offiziere und Soldaten ein Zehntel der Bevölkerung aus.

Schwedische, Kurmainzische und Kaiserliche Truppen in Erfurt

1631-1635 und 1637-1650 hielten die Schweden im Dreißigjährigen Krieg Erfurt besetzt, woran unter anderem das Gustav Adolf Denkmal an der Predigerkirche erinnert. Nach der Unterwerfung Erfurts durch den Mainzer Erzbischof 1664 wurden in der Stadt und auf dem Petersberg sowohl Mainzer als auch Kaiserliche Truppen stationiert. Bis heute beeindrucken die gewaltigen Bastionen der Zitadelle Petersberg.

Erfurt und die Preußen

Seit 1802/15 gehörte die Stadt zum Königreich Preußen. Erstmals waren am 21. August 1802 preußische Truppen in Erfurt einmarschiert, denen u.a. der spätere Militärreformer Neidhardt von Gneisenau angehörte. Nach der napoleonischen Zeit schrieb der Wiener Kongress Erfurt 1815 endgültig Preußen zu. Dieses baute Erfurt aufwändig zur Festung und Garnisonstadt aus. Die Zitadelle Petersberg wurde umfassend erneuert und erhielt u.a. die gewaltige Defensionskaserne. (Foto: Alexander Raßloff, Neue Wache auf dem Petersberg)

In Erfurt wirkten der General und Kartograf Karl von Müffling sowie der Militärpädagoge und Kartograf Emil von Sydow, der die übliche Farbgebung geografischer Karten erfand. Mit der 1862 nach Erfurt verlagerten Königlich-Preußischen Gewehrfabrik, u.a. Hersteller des Karabiner 98, und zahlreichen weiteren Fabriken gehörte Erfurt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges auch zu den größten deutschen Rüstungsschmieden. Bei Langensalza nahe Erfurt fand 1866 eine der Entscheidungsschlachten der Reichseinigugnskriege unter Beteiligung Erfurter Truppen statt.

Truppenteile in Erfurt: Königlich Preußisches Infanterie Regiment von Möllendorff (No.25) 1715-1806, Königlich Preußisches Infanterie Regiment von Wartensleben (No 59) 1803-1806, 8. Infanterie Division General-Lieutnant v. Rudolphi (Erfurt?), 16. Infanterie Brigade Generalmajor von Fallois II. (Erfurt?), 8. Kavallerie Brigade Generalmajor Freiherr zu Münster-Meinhövel (Erfurt?), 4. Pionier-Abteilung in Erfurt 1833 -1860; Bis zum Ersten Weltkrieg 1914/18 waren in Erfurt stationiert: 3. Thüringisches Infanterieregiment Nr. 71, 1. Thüringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 19, Jägerregiment zu Pferde Nr. 6; Siehe auch: Garnisonsbauten vor 1914/18, Gefallenendenkmale Erster Weltkrieg

Erfurt und die Reichswehr nach 1918

In der Weimarer Republik war seit 1925 wieder ein Reiterregiment der Reichswehr (1918-1935) in Erfurt stationiert. In der der Bürgerkriegszeit 1918/20 war das Freikorps Thüringen in Erfurt aktiv. Weltkriegsteilnehmer organisierten sich in dem sehr aktiven Frontsoldatenbund Stahlhelm.

Erfurt und die Wehrmacht nach 1935

In Erfurt lagen Teile der 1. Panzerdivision und der 29. Infanterie-Division sowie mehrere Landesschützeneinheiten der seit 1935 im Dritten Reich mit Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht massiv aufgerüsteten Wehrmacht. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wird in wachsendem Maße von der Kriegsvorbereitung bestimmt. Bei Bindersleben entsteht ein Militärflughafen, in der heutigen Werner-Seelenbinder-Straße ein Garnisonlazarett. Im Süden und im Südosten werden ab 1935 umfangreiche Kasernenanlagen errichtet. Die Erfurter Garnison besteht im Mai 1939 aus 6.414 Militärangehörigen. Siehe auch: Wehrmachts-Kasernen der 1930er Jahre, Garnison Erfurt und Kriegsende 1945, Rüstung in Erfurt 1935-1945, Volkssturm in Erfurt 1944/45, Kriegsende 12. April 1945

Zu den Einheiten der 1. Panzerdivision in Erfurt gehörte: Panzerbrigade 1, Panzerregiment 1, Panzer-Ersatz-Abteilung 1 in der Löberfeld-Kaserne; Der 29. Infanterie-Division in Erfurt unterstanden: Infanterieregiment 71 in der Gneisenau-Kaserne, Artillerie-Regiment 29, Panzerabwehr-Abteilung 29, Infanterie-Nachrichten-Abteilung 29, Kradschützen-Bataillon 1, Kradschützen-Bataillon 29, Infanterie-Divisions-Nachschubführer 29, Verwaltungsdienste 29, Sanitätsdienste 29, Feldersatz-Bataillon 29, Veterinär-Kompanie 29, Wehrmachtsgericht auf dem Petersberg; Zur Luftwaffe gehörten: Luftnachrichtenschule 5 (LNS 5), Kampfgeschwader 4 General Wever, siehe: Erfurt im Luftkrieg

Die Kasernierte Volkspolizei (KVP) in Erfurt

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde den beiden deutschen Staaten zunächst die Bildung eigener militärischer Truppen untersagt. In der DDR wurden mit Einwilligung der sowjetischen Besatzungstruppen ab 1952 die Einheiten der Kasernierten Volkspolizei (KVP) aufgestellt. Aus den Einheiten der KVP entstand 1956 die Nationale Volksarmee (NVA).

Erfurt und die NVA

Auch die NVA übernahm die militärischen Traditionen und Erfurt blieb Standort für viele Soldaten der NVA und der Grenztruppen der DDR (GT). In den Anfangsjahren befanden sich neben aktiven Truppenteilen auch Lehreinrichtungen in Erfurt. Die Artillerie- und Panzertechnische Schule, Schule für rückwärtgige Dienste, Lehrbataillon-4 und die Kraftfahrzeugschule-4 waren in Erfurt stationiert, von 1967 bis 1971 die Kommandantendienstkompanie 4.

Der Standort Erfurt umfasste 1989 Einheiten der NVA/Landstreitkräfte/Militärbezirk III (MB III)/4. MSD: Löberfeld-Kaserne - Zeppelinstr. 18: Stab der 4. Mot. Schützen Division (4. MSD), Stabskompanie 4 (SK-4), Nachrichtenbataillon 4 (NB-4 "Wilhelm Liebknecht"), Bataillon Chemische Abwehr 4 (BChA-4 "Lothar Bolz"), Führungsbatterie Chef Raketen/Artillerie 4, FüBttrCRA-4, Nachrichtenzentrale 7 (NZ 7); Steiger-Kaserne - Am Tannenwäldchen 44: Mot-Schützen-Regiment 24 (MSR-24 "John Scheer"), Raketenabteilung 4 (RA-4 "Hugo Gräf"); Henne-Kaserne - Nissaer Weg 10: Fla-Raketenregiment 4 (FRR-4 "Hermann Danz"), Führungsbatterie Chef Truppenluftabwehr 4, "FüBttrCTLA-4", Artillerieregiment 4 (AR-4 "Willi Bredel"), Geschoßwerferabteilung 4 (GeWA-4 "Otto Franke"), Teile Instandsetzungsbataillon 4 (IB-4 "Wilhelm Leuschner"); Blumenthal-Kaserne - Jenaer Straße 37: Bataillon materielle Sicherstellung 4 (BmS-4 "Ernst Putz"), Sanitätsbatallion 4 (SB-4), 21. Musikkorps der Landstreitkräfte Erfurt, Militärgericht und Militärstaatsanwaltschaft Erfurt, Militärhandelsorganisation; Buchenberg-Kaserne: Wehrbezirkskommando Erfurt, Schalt- und Betriebszentrale des Wehrbezirkskommandos, Nachrichtenkompanie, Bezirkstransportkommandantur, Erfurt (14WKK); Eisenbahntransportkommandantur 3077; Weitere Einrichtungen: Haus der Armee (HdA), Militärforstwirtschaftsbetrieb, UKA Erfurt (Unterkunftsabteilung), Wehrkreiskommando am Juri-Gagarin-Ring; Gneisenaukaserne Kranichfelder Straße: Zum Grenzkommando Süd gehörten die in Erfurt stationierte "Stabs- und Versorgungsbataillon 27 Erfurt " sowie das 5. Stabsmusikkorps der Grenztruppen

Die Bundeswehr in Erfurt seit 1990

Am 03.10.1990 übernahm die Bundeswehr die Liegenschaften und einen Teil der ehemaligen Soldaten der NVA. Bis 2002 kam es zu Kasernenschließungen, Verlegungen von Truppenteilen oder Umbenennungen. Löberfeldkaserne: Heimatschutzbrigade 39, Kreiswehrersatzamt; Steigerkaserne: 3./7. NschBtl 701, Panzerartilleriebataillon 395; Hennekaserne: TrspBtl; Buchenberg-Kaserne: Feldjägerdienstkommando; Verkehrskommandantur (nach Leipzig verlegt und 1994 aufgelöst); Materialaußenlager Erfurt (Marbach); Blumenthal-Kaserne: wurde an das Bundesvermögensamt abgegeben

1994-2002: Löbefeld-Kaserne: Panzerbrigade 39 "Thüringen", Wehrbereichskommando III (WBK III), Fernmeldesektor 701, Nachschubregiment 13 (ab 1996 in Weißenfels), Heeresmusikkorps 13, jetzt Wehrbereichsmusikkorps III, Kreiswehrersatzamt, Teile InstBtl 131, Feldjägerdienstkommando; Steiger-Kaserne: Verteidigungsbezirkskommando 71 (Stab VBK 71), Panzerartilleriebatallion -> später verlegt, 3./7. Kompanie des Nachschubbataillon 701, Wehrbereichsmusikkorps III; Henne-Kaserne: Transportbataillon 701 (später TrspBtl 133) Einsatz bis 2002, Auflösung TrspBtl 133, Kraftfahrausbildungszentrum; Standortverwaltung in der Thälmannstraße; Haus der Armee (HdA) bis 2002

Seit 2002: Die Bundeswehr wurde neu strukturiert. Der Standort Erfurt blieb von diesen Maßnahmen nicht verschont: Löberfeldkaserne: Stabsquartier Wehrbereichskommando III (Stab/Stabskompanie) und Landeskommando Thüringen, Musikkorps der Streitkräfte 3 (Wehrbereichsmusikkorps III), 3. /Feldjägerbataillon 351, Fernmeldesektor 701, Kreiswehrersatzamt Erfurt; Hennekaserne: Fernmeldebataillons 383, ab 2005 Führungsunterstützungsbataillon 383, Kraftfahrausbildungszentrum Erfurt, Truppenambulanz ERFURT (Sanitätszentrum Erfurt); Standortverwaltung liegt mit ihren Dienstgebäuden in der Thälmannstraße; Steigerkaserne: Verteidigungsbezirkskommando 71 (in Auflösung); Hubschrauberstaffel SAR Erfurt; Deutscher BundeswehrVerband: Standortkameradschaft des DBwV, Truppenkameradschaften der Truppenteile der Bundeswehr in Erfurt, Kameradschaft Ehemalige/Reservisten/Hinterbliebene Erfurt

Logistikkommando der Bundeswehr 2013

Nach weitgehender Aufgabe der bisherigen Einheiten wurde 2013 das Logistikkommando der Bundeswehr (LogKdoBw) in der Löberfeld-Kaserne eingerichtet. Es ist eine Dienststelle der Streitkräftebasis der Bundeswehr und als Kommando für die Führung und Steuerung sämtlicher logistischer Kräfte zuständig. Darüber hinaus stellt es für die Einsatzaufgaben der gesamten Streitkräfte ausgebildete Logistiktruppen bereit. Das LogKdoBw nimmt unterhalb des Bundesministeriums der Verteidigung die Verantwortung für die logistischen Geschäftsprozesse, für die Weiterentwicklung des Logistischen Systems der Bundeswehr sowie für die logistische Ausbildung zentral für die Bundeswehr wahr. (> LogKdoBw)

In der Löberfeld-Kaserne sind weiterhin das Luftwaffenmusikkorps Erfurt, Teile des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr, das Karrierecenter Erfurt und Teile des Bundeswehdienstleistungszentrums beheimatet. Die Henne-Kaserne beherbergt das Informationstechnikbatallion 383 und das Landeskommando Thüringen. Des Weiteren befinden sich hier die 4. Kompanie des Feldjägerregiments 3, das Sanitätsunterstützungszentrum, das Sanitätsversorgungszentrum, das Facharztzentrum, das katholische und evangelische Militärpfarramt sowie Teile des Bundeswehrdienstleistungszentrums. Die Hauptteile des Bundeswehrdienstleistungszentrums Erfurt befinden sich in der Thälmannstraße. Auf dem Drosselberg Erfurt ist das Truppendienstgericht mit den Kammern 5 und 6 vertreten. Es schließt sich der Standortübungsplatz mit einer Größe von 460 haHektar an.

(Zusammengestellt u.a. von Dr. Steffen Raßloff)


Lesetipp:

Steffen Raßloff: Unterm mächtigen Zollernhaus. Das preußische Erfurt. In: Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2021. S. 68 f.


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt, Stadtmuseum Erfurt (Sachzeugnisse zur Erfurter Militärgeschichte)