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Fritz Sauckel (1894-1946) gehörte zu den wichtigsten unter "Hitlers Helfern" und verdeutlicht die Bedeutung regionaler Machthaber im polykratischen Gefüge der NS-Diktatur. In der "Kampfzeit" der braunen Bewegung arbeitete sich der Sohn eines Haßfurter Briefträgers 1927 zum NSDAP-Gauleiter von '''[[Geschichte Thüringens|Thüringen]]''' empor und führte die Partei 1930 zur ersten Regierungsbeteiligung in einem deutschen Land. Im August 1932 erreichte Sauckel als Regierungschef in Weimar die "vorgezogene Machtergreifung". | |||
Nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus 1933 schwang er sich zu Hitlers "Muster-Gauleiter" auf und machte Thüringen zum '''[[Der_Mustergau_Thüringen_im_Nationalsozialismus|"Mustergau"]]''' im Dritten Reich. Hierzu gehörte neben der Instrumentalisierung einer traditionsreichen Kulturlandschaft, aktiver NS-Wirtschaftspolitik oder einer besonders rigiden Umgestaltung der Gesellschaft unter anderem auch das 1937 errichtete Konzentrationslager Buchenwald in unmittelbarer Nähe der Gauhauptstadt Weimar. Sauckel verantwortete in seinem Machtbereich den blutigen Kampf gegen politische Gegner und die Kirchen sowie die Entrechtung, Vertreibung und Deportation der Juden. | |||
Als "Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz" (1942) zählte Sauckel darüber hinaus zum "inneren Zirkel" der NS-Führung. Nach der Wende im Zweiten Weltkrieg sollte er durch die rücksichtslose Rekrutierung von Millionen ausländischer '''[[Werner_Ludwig_Fremdarbeiter_1942-44|Zwangsarbeiter]]''' seinem bedingungslos verehrten "Führer" den "Endsieg" ermöglichen. Hitlers "Sklavenhalter" wurde 1946 im Nürnberger Prozess zum Tode verurteilt. Seine im Gefängnis verfasste apologetische Autobiografie und der Urteilstext werden im Quellenanhang publiziert. | |||
'''[[Steffen Rassloff|Steffen Raßloff]]: Fritz Sauckel. Hitlers "Muster-Gauleiter" und "Sklavenhalter"''' (Schriften der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. Bd. 29). Erfurt 2007 (4. Auflage 2012). | |||
Mit der gekonnt komprimierten Lebensskizze eines der mächtigsten Gauleiter des "Dritten Reiches" gelingt es Steffen Raßloff, eine Lücke zu schließen, die in der Tat auffällig ist. '' | ''Mit der gekonnt komprimierten Lebensskizze eines der mächtigsten Gauleiter des "Dritten Reiches" gelingt es Steffen Raßloff, eine Lücke zu schließen, die in der Tat auffällig ist. ('''Zeitschrift für Thüringische Geschichte''')'' | ||
'''Kurzbiographie''' | Kurzbiographie: '''[[Kurzbiographie Fritz Sauckel|Fritz Sauckel - Hitlers "Muster-Gauleiter"]]''', '''[[Fritz Sauckel English|Englische Übersetzung]]''' | ||
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Lesetipp: Steffen Raßloff: '''[[Mustergau Thueringen Nationalsozialismus|Der "Mustergau". Thüringen zur Zeit des Nationalsozialismus]]'''. München 2015. | |||
Siehe auch: '''[[Erfurt im Nationalsozialismus]]''' | |||
Aktuelle Version vom 2. Dezember 2023, 14:44 Uhr
Fritz Sauckel
Fritz Sauckel machte als "Muster-Gauleiter" Thüringen zum Vorreiter der "Machtergreifung" und "Mustergau" im Dritten Reich. Ab 1942 organisierte Hitlers "Sklavenhalter" den Zwangsarbeitereinsatz.
Fritz Sauckel (1894-1946) gehörte zu den wichtigsten unter "Hitlers Helfern" und verdeutlicht die Bedeutung regionaler Machthaber im polykratischen Gefüge der NS-Diktatur. In der "Kampfzeit" der braunen Bewegung arbeitete sich der Sohn eines Haßfurter Briefträgers 1927 zum NSDAP-Gauleiter von Thüringen empor und führte die Partei 1930 zur ersten Regierungsbeteiligung in einem deutschen Land. Im August 1932 erreichte Sauckel als Regierungschef in Weimar die "vorgezogene Machtergreifung".
Nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus 1933 schwang er sich zu Hitlers "Muster-Gauleiter" auf und machte Thüringen zum "Mustergau" im Dritten Reich. Hierzu gehörte neben der Instrumentalisierung einer traditionsreichen Kulturlandschaft, aktiver NS-Wirtschaftspolitik oder einer besonders rigiden Umgestaltung der Gesellschaft unter anderem auch das 1937 errichtete Konzentrationslager Buchenwald in unmittelbarer Nähe der Gauhauptstadt Weimar. Sauckel verantwortete in seinem Machtbereich den blutigen Kampf gegen politische Gegner und die Kirchen sowie die Entrechtung, Vertreibung und Deportation der Juden.
Als "Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz" (1942) zählte Sauckel darüber hinaus zum "inneren Zirkel" der NS-Führung. Nach der Wende im Zweiten Weltkrieg sollte er durch die rücksichtslose Rekrutierung von Millionen ausländischer Zwangsarbeiter seinem bedingungslos verehrten "Führer" den "Endsieg" ermöglichen. Hitlers "Sklavenhalter" wurde 1946 im Nürnberger Prozess zum Tode verurteilt. Seine im Gefängnis verfasste apologetische Autobiografie und der Urteilstext werden im Quellenanhang publiziert.
Steffen Raßloff: Fritz Sauckel. Hitlers "Muster-Gauleiter" und "Sklavenhalter" (Schriften der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. Bd. 29). Erfurt 2007 (4. Auflage 2012).
Mit der gekonnt komprimierten Lebensskizze eines der mächtigsten Gauleiter des "Dritten Reiches" gelingt es Steffen Raßloff, eine Lücke zu schließen, die in der Tat auffällig ist. (Zeitschrift für Thüringische Geschichte)
Kurzbiographie: Fritz Sauckel - Hitlers "Muster-Gauleiter", Englische Übersetzung
Filmdokumentation: Fritz Sauckel - Hitlers Mann in Thüringen (MDR, "Geschichte Mitteldeutschlands", 2009, Fachberatung: Dr. Steffen Raßloff, MDR-Filmarchiv)
Lesetipp: Steffen Raßloff: Der "Mustergau". Thüringen zur Zeit des Nationalsozialismus. München 2015.
Siehe auch: Erfurt im Nationalsozialismus