Anger: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Anger ist ein langgestreckter Platz, dessen nordöstliches Ende das Einkaufszentrum ''ANGER 1'' bildet. Das südwestliche Ende wird vom [[alter Angerbrunnen| Angernrunnen]] markiert. Die Gesamtlänge beträgt etwa 600 Meter. Während der nordöstliche Teil sich zu einem Platz ausweitet, ist der südwestliche Abschnitt eine zu einer [[Fußgängerzone]] umgestaltete breite Straße.
Der Anger ist ein langgestreckter Platz, dessen nordöstliches Ende das Einkaufszentrum ''ANGER 1'' bildet. Das südwestliche Ende wird vom [[alter Angerbrunnen| Angernrunnen]] markiert. Die Gesamtlänge beträgt etwa 600 Meter. Während der nordöstliche Teil sich zu einem Platz ausweitet, ist der südwestliche Abschnitt eine zu einer [[Fußgängerzone]] umgestaltete breite Straße.
Gleichzeitig ist der Anger ein einzigartiges Lehrbuch der Geschichte und der Architektur. Während des [[Dreißigjähriger Krieg| Dreißigjährigen Krieges]] war in dem [[1577]] errichteten Renaissancebau [[Anger 11|  "Schwarzer Löwe"]] die schwedische Statthalterei. Hier erhielt Königin [[Marie Eleonore von Schweden]] die Nachricht vom Tode [[Gustav II. Adolf| Gustav Adolfs]] in der Schlacht bei Lützen.
Zar [[Alexander I.]] von Russland wohnte während des [[Fürstenkongress]]es [[1808]] in dem Barockbau [[Anger 06| "Grüne Aue und Kardinal"]]. Gleich daneben befindet sich das [[1235]] urkundlich erwähnte [[UrsulinenKloster| Weißfrauenkloster]], ab [[1667]] Ursulinenkloster, das einzige der zahlreichen [[Klöster und Stifte| Erfurter Klöster]], das bei der [[Säkularisation]] [[1821]] nicht aufgehoben wurde und bis heute besteht.
[[Johann Wolfgang von Goethe| Goethe]], [[Friedrich von Schiller| Schiller]] und [[Wilhelm von Humboldt]] verkehrten im [[Anger 37-38| Dacherödenschen Haus]], dem bedeutendsten erhalten gebliebenen Renaissancebau am Anger.
Bis auf Reste aus dem 18. Jahrhundert, darunter der prächtige Barockbau des [[1706]] bis [[1709]] errichteten kurmainzischen Pack- und Waagehofes (seit 1883 [[Angermuseum]]), ist der Anger heute vor allem durch Gebäude des 19. Jahrhunderts geprägt.
Seit [[1870]] gehört die damalige [[Kaufmännerstraße]], der Bereich vor der [[Kaufmannskirche]], ebenfalls zum Anger.
Durch Kriegsschäden nach alliierten Bombenangriffen entstand nach [[1945]] die freie Fläche zwischen [[Schlösserstraße]] und [[Bahnhofstraße]].
Nicht unumstritten ist die jüngste Umgestaltung des Angers und die Neubebauung des so genannten "[[Angereck]]s".

Version vom 29. März 2010, 17:47 Uhr

Ortsteil:

Altstadt


Bezeichnung seit:

1196


vorherige Bezeichnung/en:

seit 1196 nachweisbar;

1666 auch Weidt Anger, Waidanger oder Waydanger


Bedeutung:

Der Anger ist der alte und traditionsreiche Handelsplatz der Erfurter Färber. Er ist umrahmt von prachtvoll renovierten Häusern.

Wenn der Anger auch bereits 1196 erstmals erwähnt wird, so war er damals kaum eine bewohnte Straße. Der Name weist darauf hin, dass zwischen den ersten Ansiedlungen und der Stadtmauer ein freier Platz, der Anger, als langgestreckte Wiese oder Weide lag.

Vom 14. bis 17. Jahrhundert blieb der östliche Teil des Angers ausschließlich dem Handel mit Waid, dem begehrten Blaufärbemittel des Mittelalters, vorbehalten. Daher auch die Bezeichnung Waidanger. Auch nach dem Rückgang des Waidhandels bleib der Anger bis in die Gegenwart ein bedeutendes Handelszentrum und zugleich die Hauptgeschäftsstraße Erfurts.

Der Anger ist der zentrale Platz der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Er befindet sich im Südosten der Altstadt, zwischen Dom und Hauptbahnhof.

Der Anger ist ein langgestreckter Platz, dessen nordöstliches Ende das Einkaufszentrum ANGER 1 bildet. Das südwestliche Ende wird vom Angernrunnen markiert. Die Gesamtlänge beträgt etwa 600 Meter. Während der nordöstliche Teil sich zu einem Platz ausweitet, ist der südwestliche Abschnitt eine zu einer Fußgängerzone umgestaltete breite Straße.

Gleichzeitig ist der Anger ein einzigartiges Lehrbuch der Geschichte und der Architektur. Während des Dreißigjährigen Krieges war in dem 1577 errichteten Renaissancebau "Schwarzer Löwe" die schwedische Statthalterei. Hier erhielt Königin Marie Eleonore von Schweden die Nachricht vom Tode Gustav Adolfs in der Schlacht bei Lützen.

Zar Alexander I. von Russland wohnte während des Fürstenkongresses 1808 in dem Barockbau "Grüne Aue und Kardinal". Gleich daneben befindet sich das 1235 urkundlich erwähnte Weißfrauenkloster, ab 1667 Ursulinenkloster, das einzige der zahlreichen Erfurter Klöster, das bei der Säkularisation 1821 nicht aufgehoben wurde und bis heute besteht.

Goethe, Schiller und Wilhelm von Humboldt verkehrten im Dacherödenschen Haus, dem bedeutendsten erhalten gebliebenen Renaissancebau am Anger.

Bis auf Reste aus dem 18. Jahrhundert, darunter der prächtige Barockbau des 1706 bis 1709 errichteten kurmainzischen Pack- und Waagehofes (seit 1883 Angermuseum), ist der Anger heute vor allem durch Gebäude des 19. Jahrhunderts geprägt.

Seit 1870 gehört die damalige Kaufmännerstraße, der Bereich vor der Kaufmannskirche, ebenfalls zum Anger.

Durch Kriegsschäden nach alliierten Bombenangriffen entstand nach 1945 die freie Fläche zwischen Schlösserstraße und Bahnhofstraße.

Nicht unumstritten ist die jüngste Umgestaltung des Angers und die Neubebauung des so genannten "Angerecks".