Landesmuseum Thueringen Erfurt Petersberg
Landesmuseum Thüringen
Der Freistaat Thüringen und die Landeshauptstadt Erfurt wollen in der Defensionskaserne auf dem Erfurter Petersberg ein neues Landesmuseum einrichten, jedoch kommt das Projekt nicht voran.
Der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen Bodo Ramelow (Die Linke) und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Erfurt Andreas Bausewein (SPD) haben am 8. September 2017 in der Erfurter Peterskirche am künftigen Standort der Bundesgartenschau 2021 eine Absichtserklärung abgegeben. Sie regten an, in der großen Defensionskaserne (Foto: Alexander Raßloff) und in der benachbarten Peterskirche ein Thüringer Landesmuseum einzurichten. Gedacht wird an ein modernes Museum, das die gesamte Geschichte Thüringens vermittelt.
2017 wurde das Vorhaben in die "Museumsperspektive 2025" des Freistaates aufgenommen. Die Umgestaltungspläne der Zitadelle Petersberg für die Bundesgartenschau sind vom barrierefreien Zugang vom Domplatz aus bis hin zur Wegeführung auf dem Plateau bewusst auf eine museale Nutzung von Kaserne und Peterskirche zugeschnitten. In einer Präsentation am 25. September 2019 wurde vom Ministerpräsidenten noch einmal die Vision eines Landesmuseums skizziert. Im Juni 2020 war die rot-rot-grüne Landesregierung jedoch noch immer nicht in der Lage, eine klare Perspektive für das Museum zu geben.
Deshalb forderte die Erfurter CDU ein klares Bekenntnis zum Landesmuseum als Schlüssel für eine sinnvolle Entwicklung des Petersberges und Zeichen der Wertschätzung der Landeshauptstadt. Ein modernes Landesmuseum an exponiertem Ort in der traditionsreichen "Metropolis Thuringiae" und heutigen Landeshauptstadt wäre ein großer Gewinn für den gesamten Freistaat. Auf dem Petersberg könnte man buchstäblich aus der Vogelperspektive die ganze Landesgeschichte als "Einheit in der Vielfalt" der facettenreichen Kulturregion zurück bis zum sagenhaften Königreich der Thüringer und den Landgrafen von Thüringen in den Blick nehmen. Die bedeutenden Museen und Erinnerungsorte im Land der Residenzen würden dabei keineswegs an Bedeutung verlieren, sondern vielmehr kulturell-touristisch gebündelt.
Lesetipps:
Steffen Raßloff: Geschichte Thüringens. München 2010 (2. Auflage 2020).
Steffen Raßloff: Kleine Geschichte Thüringens. Ilmenau 2017 (2. Auflage 2020).
Thüringer Allgemeine vom 15.11.2017 (zum Lesen anklicken):