Deutsch Orden
Deutscher Orden
Deutscher Orden - oder auch "Deutschritterorden", "Deutschherrenorden", "Kreuzritterorden" (lat. "Ordo domus Sanctae Mariae Theutonicorum")
Im Jahr 1190 wurde während der Belagerung von Akko im Rahmen des 3. Kreuzzuges von Bremer und Lübecker Kaufleuten der Krankenpflegeorden gegründet.
1199 wurde er in einen geistlichen Ritterorden mit Sitz in Akko umgewandelt.
- img:> Dorden.jpg :img: Ordenszeichen ist das schwarze Kreuz auf weißem Mantel.
Der Deutsche Orden, war neben den Templern und den Johannitern, der dritte große mittelalterlichen Ritterorden. Das Zentrum der Aktivitäten des Ordens verlagerte sich bereits im frühen 13. Jahrhundert vom Heiligen Land ins Baltikum: 1226 bat Herzog Konrad von Masowien den Deutschen Orden, unter seinem Hochmeister Hermann von Salza, um Hilfe gegen die heidnischen Pruzzen (Preußen).
Kaiser Friedrich II. ermächtigte den Orden 1226 in der Goldbulle von Rimini, das heidnische Gebiet im Norden zu erobern, die Bewohner zu bekehren und selbst die Herrschaft in dem eroberten Gebiet auszuüben. Damit war die Grundlage für den Deutschordensstaat geschaffen.
>- Durch die Vereinigung mit dem Schwertbrüderorden, konnte sich der Deutschorden im Jahr 1237 in Livland festsetzen. >- Bis 1280 hatte der Orden die Pruzzen besiegt. >- 1291 residierte der Hochmeister des Ordens in Venedig. >- 1308 erwarb der Orden Pomerellen mit Gdansk. >- 1309 verlegte der Orden den Sitz des Hochmeisters nach Marienburg in Westpreußen. >- 1346 kam Estland zum Gebiet des Ordens. >- 1398 erwarb der Deutschorden Gotland. >- 1402 erreichte das Territorium des Ordens seine größte Ausdehnung, als der Ordensstaat Neumark erwarb.
Der Ordensstaat entwickelte sich zu einer der bedeutensten Wirtschaftsmächte im Baltikum. Gdansk, Thorn und Königsberg, gehörten der Hanse an. Mit Ende der Christianisierung des Baltikums geriet der Deutschorden zunehmend in Gegensatz zu Polen. Polen und Litauen bildeten zu dieser Zeit eine Personalunion. In Litauen, konnte sich der Deutsche Orden nie an bedeutenden Einfluss gewinnen.
1410 unterlag das Heer des Ordens, bei Tannenberg, dem polnisch-litauischen Heer. Im folgenden 1. Thorner Frieden des Jahres 1411, musste der Deutsche Orden erste Gebietsverluste hinnehmen. Es folgten langwierige Streitigkeiten mit preußischen Ständen, die von Polen unterstützt wurden. Im 2. Thorner Frieden (1466) wurden die Pomerellen mit den wichtigen Städten Marienburg und Gdansk sowie das Culmer Land und das Ermland an Polen abgetreten. Gleichzeitig wurde vom Deutschorden die Anerkennung der Oberhoheit des polnischen Königs verlangt. Der Sitz des Hochmeisters wurde nach Königsberg verlegt.
Hochmeister Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach wandelte im Jahr 1525 das preußische Ordensland in ein erbliches, säkularisiertes Herzogtum unter polnischer Lehenshoheit um. Der Kaiser, der Papst und der Deutschmeister erkannten dies jedoch in dieser Form nicht an. Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach war der letzte Hochmeister des Deutschen Orden.
Im Heiligen Römischen Reich bestand der Orden weiter. Erst Napoleon löste den Orden 1809 endgültig auf.
1839 bekamm der Orden in Österreich eine neue Rechtsgrundlage. Das Amt des Hoch- und Deutschmeisters entstand durch Zusammenlegung der Ämter des Generaloberen und des Landesvorsitzenden. Man konzentrierte sich nun in der Hauptsache auf Wohltätigkeitsarbeit.
Mitte des 19. Jahrhunderts reformierte Peter Rigler den Orden. Rigler führte das gemeinschaftliche Leben wieder ein. Er ließ Schwesterniederlassungen in Tirol und in Schlesien gründen. 1855 wurde durch Riglers Anstrengungen der Priesterkonvent in Lana und 1866 ein Priesterkonvent in Schlesien gegründet. Papst PiusIX Pius IX. bestätigte im Jahr 1871 die neuen Ordensstatuten.
1929 wurden die Hoch- und Deutschmeister in einen rein geistlichen Orden umgewandelt. Während der Zeit des Nationalsozialismus (1938 - 1945) wurde der Orden verboten. Er existierte jedoch in Südtirol und Böhmen weiter.
1945 belebte die Bundesrepublik Deutschland und die Bundesrepublik Österreich den Deutschen Orden.
An der Spitze des Deutschen Ordens stand der Hochmeister, der jeweils auf Lebenszeit gewählt wurde. An seiner Seite standen fünf Großgebietiger: der Großkomtur als Statthalter des Hochmeisters, der Marschall mit Zuständigkeit für das Heerwesen, der Tressler in der Funktion des Schatzmeisters, der Trapier in Verantwortung für die Ausrüstung und der Spittler als Leiter des Hospitalwesens.
Daneben gab es einige Provinzialobere: den Deutschmeister für die zwölf deutschen Ordensballeien, der seit 1494 Reichsfürst war, und seit 1525 nach der Säkularisierung des Ordensstaates, das Hochmeisteramt verwaltete und daher später auch als Hoch- und Deutschmeister bezeichnet wurde. Der Landmeister für Livland sowie Landkomture für die Ordensgebiete außerhalb Deutschlands. Der Orden setzte sich aus dem Mönchsgelübde verpflichteten Priester- und Ritterbrüdern zusammen sowie aus dienenden Halbbrüdern.
Die Zahl der Ordensmitglieder beträgt heute gut 1.000 Personen, davon etwa 90 Brüder, 280 Schwestern und 680 Familiare.
Der Orden war auch in Erfurt ansässig. Sein Domizil hatte er in der Comthurgasse im dort befindlichen Comthurgasse04 Comthurhof. Seine Hauskirche war seit Jahr1288 1288 die Nikolaikirche.
Der Deutschorden unterhält heute in Erfurt ein DeutschordensSeniorenhaus Seniorenhaus.