Rosa-Luxemburg-Platz: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Rahmen der Forderungen der Bewegung Decolonize Erfurt nach einer Umbenennung des '''[[Nettelbeckufer|Nettelbeckufers]]''' seit 2020 wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der Erfurter Stadtrat seit den frühen 1990er-Jahren keine Umbenennungen aus historisch-politischen Gründen mehr vorgenommen hat. Das Nettelbeckufer wäre damit ein Präzedenzfall, der auch die kritische Betrachtung weiterer Straßennamen, etwa der '''[[Thaelmannstrasse|Thälmannstraße]]''' aus der DDR-Zeit, nach sich ziehen würde. | Im Rahmen der Forderungen der Bewegung Decolonize Erfurt nach einer Umbenennung des '''[[Nettelbeckufer|Nettelbeckufers]]''' seit 2020 wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der Erfurter Stadtrat seit den frühen 1990er-Jahren keine Umbenennungen aus historisch-politischen Gründen mehr vorgenommen hat. Das Nettelbeckufer wäre damit ein Präzedenzfall, der auch die kritische Betrachtung weiterer Straßennamen, etwa der '''[[Thaelmannstrasse|Thälmannstraße]]''' aus der DDR-Zeit, nach sich ziehen würde. | ||
Dies gilt auch für den Rosa-Luxemburg-Platz, dessen Bennung 2012 auf Initiative | Dies gilt auch für den Rosa-Luxemburg-Platz, dessen Bennung 2012 auf Initiative der Partei Die Linke angesichts der bereits bestehenden '''[[Rosa-Luxemburg-Straße]]''' und der linksradikalen Ziele der Namensgeberin umstritten war. Die vielzitierte "Freiheit der Andersdenkenden" Luxemburgs hatte enge Grenzen, die nicht mit den freiheitlich-demokratischen Grundwerten der Bundesrepublik in Übereinklar zu bringen sind. Ihr Ziel war keine Demokatie, sondern eine "Diktatur des Proletariats", in der lediglich für die linke Arbeiterbewegung ein gewisser Pluralismus gelten sollte: "Der Sozialismus hat zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen. Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben." | ||
Siehe: '''[[Straßen-Geschichte|Geschichte der Erfurter Straßennamen]]''' | Siehe: '''[[Straßen-Geschichte|Geschichte der Erfurter Straßennamen]]''' | ||
Version vom 1. Juni 2020, 08:11 Uhr
Rosa-Luxemburg-Platz
Ortsteil: Johannesvorstadt
Bezeichnung seit: 2012
vorherige Bezeichnung: keine, informell "Talknoten"
Bedeutung: benannt nach Rosa Luxemburg (1871-1919), sozialistische Politikerin und marxistische Theoretikerin, Mitbegründerin des Spartakusbundes und der KPD, 1919 von Freikorpssoldaten in Berlin ermordet, gilt bei der heutigen Linken als Symbolfigur eines demokratischen Sozialismus, häufig unter Verweis auf das Zitat "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden", in der Grünanlage befindet sich ein Luxemburgdenkmal
Im Rahmen der Forderungen der Bewegung Decolonize Erfurt nach einer Umbenennung des Nettelbeckufers seit 2020 wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der Erfurter Stadtrat seit den frühen 1990er-Jahren keine Umbenennungen aus historisch-politischen Gründen mehr vorgenommen hat. Das Nettelbeckufer wäre damit ein Präzedenzfall, der auch die kritische Betrachtung weiterer Straßennamen, etwa der Thälmannstraße aus der DDR-Zeit, nach sich ziehen würde.
Dies gilt auch für den Rosa-Luxemburg-Platz, dessen Bennung 2012 auf Initiative der Partei Die Linke angesichts der bereits bestehenden Rosa-Luxemburg-Straße und der linksradikalen Ziele der Namensgeberin umstritten war. Die vielzitierte "Freiheit der Andersdenkenden" Luxemburgs hatte enge Grenzen, die nicht mit den freiheitlich-demokratischen Grundwerten der Bundesrepublik in Übereinklar zu bringen sind. Ihr Ziel war keine Demokatie, sondern eine "Diktatur des Proletariats", in der lediglich für die linke Arbeiterbewegung ein gewisser Pluralismus gelten sollte: "Der Sozialismus hat zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen. Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben."