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Version vom 7. Februar 2017, 09:47 Uhr
Historisches 2017
Große und kleine Jubiläen
2017 bietet 1275 Jahre Ersterwähnung der Stadt Erfurt, 500 Jahre Reformation und noch einiges mehr
Zwei große Jubiläen werden das kommende Jahr in Erfurt beherrschen. Für jedermann sichtbar sollen diese an der Rathausfassade buchstäblich Gestalt gewinnen. Denn der Rotary Club Erfurt möchte die beiden Konsolen auf Höhe des Festsaales wieder füllen. Allerdings ist dabei nicht an die Kaiser Barbarossa und Wilhelm I. gedacht, die hier bis 1945 auf den Fischmarkt blickten. Stattdessen sollen dort zwei Persönlichkeiten Platz finden, die die Stadtgeschichte nachhaltig geprägt haben: der Missionar Bonifatius und Martin Luther.
Das Jahr 2017 bietet hierfür mit dem 1275. Jubiläum der Ersterwähnung Erfurts und dem 500. Reformationsjubiläum den idealen Zeitpunkt. Bonifatius steht am Beginn der urkundlich verbrieften Stadtgeschichte. 742 bat er in einem Brief an den Papst um die Bestätigung von „erphesfurt“ als Sitz eines neuen Bistums, das wenig später Mainz angegliedert wurde. Martin Luther ist die weltgeschichtlich bedeutendste Persönlichkeit, die eng mit unserer Stadt verbunden ist. Mit dem Augustinerkloster kann Erfurt 2017 sogar auf die UNESCO-Welterbeliste gelangen.
Natürlich ist die Aufstellung der beiden Bronzefiguren von Künstler Christian Paschold (Foto: Dr. Steffen Raßloff) nicht die einzige Jubiläumsaktivität. So wird der Erfurter Geschichtsverein am 22. April seine jährliche Fachtagung im Rathausfestsaal dem 1275. Stadtjubiläum und den historischen Verbindungen mit Mainz widmen. Auch das dann vorzustellende Jahrbuch, die „Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde für Erfurt“, wird einen Schwerpunkt auf dieses Thema legen.
Zum Reformationsjubiläum bietet u.a. das Stadtmuseum eine Sonderschau zu Martin Luther und den Bettelorden in Erfurt sowie das Angermuseum eine Ausstellung zu Erfurter Lutherbildern im Wandel. Wichtigste Veranstaltungen sind der regionale Kirchentag Ende Mai und „Martini“ am 10. November als offizielle Abschlussveranstaltung des Jubiläums in Thüringen. Die Collegium Maius Abende starten am 26. Januar mit einem Vortrag zum „Lutherland Thüringen“.
Natürlich gibt es 2017 weitere Gedenkdaten. Zwiespältige Erinnerungen hervorrufen wird der 50. Jahrestag des Beginns der Abrissarbeiten am Juri-Gagarin-Ring 1967, wo ganze Altstadtquartiere den heutigen Plattenbauten weichen mussten. Die Oktoberrevolution in Rußland liegt genau 100 Jahre zurück. Hierzu wird es gewiss keine pompösen Feierlichkeiten wie zu DDR-Zeiten geben, aber man könnte etwa für das große Wandbild im Rieth von Erich Enge die dringend nötige Restaurierung auf den Weg zu bringen.
Die Blumenstadt blickt auf 150 Jahre Gartenbauunternehmen N.L. Chrestensen und die Einweihung des Reichart-Denkmals am heutigen Karl-Marx-Platz 1867 zurück. Auf ein 200. Jubiläum können die Erfurter Bäder stolz sein, eröffnete doch 1817 in der Kreuzgasse das erste öffentliche Badehaus. Vor 350 Jahren siedelte sich der Konvent der Ursulinen am Anger an. 500 Jahre zurück liegt das Erscheinen des 2. Teils der Dunkelmännerbriefe, mit denen sich der Erfurter Humanistenkreis seinen Platz in der Literaturgeschichte gesichert hat. Hierauf verweist eine kleine Ausstellung in der Engelsburg.
(Dr. Steffen Raßloff in Thüringer Allgemeine/Thüringische Landeszeitung vom 03.01.2017)
Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt