500. Reformationsjubilaeum Luther 2017: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Dezember 2015, 08:51 Uhr
500. Reformationsjubiläum 2017
Ausgewählte Beiträge aus der Thüringer Allgemeine von Dr. Steffen Raßloff (2015)
Lutherstadt und Reformationsort
Auf dem Weg zu LUTHER 2017 (1): Erfurt muss sich beim 500. Reformationsjubiläum mit starker Konkurrenz messen
Erfurt besitzt eine große Geschichte. Deren bekannteste Persönlichkeit ist Martin Luther. Keine andere Stadt außer Wittenberg weißt eine vergleichbare Bedeutung für die Biographie des Reformators auf. Die einstige Mittelaltermetropole ist die Stadt des Studenten und Magisters, des jungen Mönches und Priesters. Luther selbst umschrieb es so: „Die Erfurter Universität ist meine Mutter, der ich alles verdanke.“ Hier erfolgte mit dem Eintritt ins Augustinerkloster 1505 die entscheidende biographische Zäsur. Kurz gesagt, ohne den jungen Erfurter Luther wäre der Wittenberger Reformator nicht denkbar. Aber auch beim Reformationsgeschehen selbst hat Erfurt mehrfach eine wichtige Rolle gespielt.
Dessen war man sich weit über die Stadtgrenzen hinaus immer bewusst. Letzter Höhepunkt einer intensiven Erinnerungskultur war die Luther-Ehrung 1983 aus Anlass des 500. Geburtstages, mit der die DDR den Reformator als ihr Erbe reklamieren wollte. Das Portal von Luthers Universität, des Collegium maius‘, und dessen „Studentenwohnheim“, die Georgenburse, wurden rekonstruiert. Nachhaltigster Ertrag war der Ausbau des Augustinerklosters zur Tagungs- und Begegnungsstätte der Evangelischen Kirche. Zwei Ausstellungen sorgten für weltweite Aufmerksamkeit: „Erfurt – Luther – Dialoge“ in der Kunsthalle und die Zentrale Ausstellung der Evangelischen Kirche „Martin Luther – Leben und Werk“ im Predigerkloster. Der Sechste Internationale Kongress für Lutherforschung war nur eine von mehreren hochkarätigen Veranstaltungen. 1983 konnte die Lutherstadt ihr Profil auf Augenhöhe mit Wittenberg und der Wartburg deutlich schärfen.
Wie sieht es nun mit den Vorbereitungen für das 500. Reformationsjubiläum aus? Es wird 2017 drei Nationale Sonderausstellungen auf der Wartburg („Luther und die Deutschen“), in Wittenberg („Weltausstellung Reformation“) und Berlin („Der Luthereffekt“) geben. Vielerorts wird kräftig investiert. Wittenberg scheint seit Jahren eine einzige Baustelle, Eisleben und Mansfeld leisteten sich neue Museen, in Eisenach wurde das Lutherhaus komplett erneuert. Wird Erfurt gegen diese starke Konkurrenz das 1983 erreichte Niveau halten können? Bei den Nationalen Sonderausstellungen und spektakulären Großveranstaltungen ist man jedenfalls nicht mehr dabei. Die Landeshauptstadt selbst hat sich, wohl in erster Linie aus finanziellen Gründen, gegen ein ambitioniertes Jubiläumsprogramm entschieden. Wie werden sich unter diesen eher bescheidenen Umständen die wichtigen Lutherstätten und Museen präsentieren? Welche Ausstellungen und Veranstaltungen sind geplant? Hierauf möchte die neue TA-Serie erste Antworten suchen. (10.10.2015)
> Spuren des Studenten und Magisters: Collegium maius und Georgenburse
> Flaggschiff der Lutherstadt mit UNESCO-Hoffnungen auf Kurs: Augustinerkloster
> Kein ambitioniertes Jubiläumsprogramm: Museen und Ausstellungen
> Martini und regionaler Kirchentag: Veranstaltungen
> "Erfordia turrita" und der "Reformator Erfurts": Erfurts Kirchen als Lutherstätten
> "Lutherreliqie" im Stadtmuseum: Martin Luthers Schreibkasten
> Erinnerung in Bronze und Stein: Luther- und Reformationsdenkmale
Siehe auch: Lutherstadt Erfurt, Luther-Jubiläum 1983, Geschichte der Stadt Erfurt