Collegium maius Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lesetipps:'''
Siehe auch: '''[[Universität Erfurt]]''', '''[[Universitätsgesellschaft Erfurt]]'''
 
Steffen Raßloff: '''[[Collegium maius Geschichte|Das Collegium maius. Renaissance eines herausragenden Kulturdenkmals.]]''' In: Stadt und Geschichte 43 (2009). S. 22 f.
 
Steffen Raßloff: '''[[Erfurt. Die älteste und jüngste Universität Deutschlands]]'''. Erfurt 2014 (2. Auflage 2017). ('''[https://www.uni-erfurt.de/fileadmin/Hauptseiten/Universitaet/Broschuere_Die_aelteste_und_juengste_Universitaet_Deutschlands_2017.pdf Download]''')
 
Erich Kleineidam: '''Universitas Studii Erffordensis. Überblick über die Geschichte der Universität Erfurt''' (4 Bd.). Leipzig 1964-1981.
 
Almut Märker: '''Geschichte der Universität Erfurt 1392-1816.''' Weimar 1993.

Version vom 20. Juli 2023, 11:30 Uhr

Collegium maius

Das Collegium maius war Hauptgebäude der alten Universität Erfurt und fungiert seit 2011 als Verwaltungssitz der EKM.


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Das Collegium maius ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmale der Stadt Erfurt. Als einstiger Hauptsitz der mit ihrem Gründungsprivileg von 1379 ältesten Universität im heutigen Deutschland steht es für das mittelalterliche Wissenschaftszentrum von europäischem Rang. Bedeutendster Student und Lehrer war von 1501 bis 1505 der spätere Reformator Martin Luther. Er bezeichnete die Universität Erfurt als „meine Mutter, der ich alles verdanke“.

Die Vorgängergebäude des Collegium maius wurden vermutlich seit der Aufnahme des Lehrbetriebes 1392 von der Universität genutzt und ausgebaut. Während des “Tollen Jahres von Erfurt“ kam es im August 1510 während Kämpfen zwischen Studenten und Bürgern zur Zerstörung des Kollegs. Beim anschließenden Wiederaufbau erhielt es seine spätgotische Gestalt mit dem markanten Kielbogenportal (Foto: Dr. Steffen Raßloff).

Auch nach der Schließung der Universität 1816 behielt das Haus wichtige öffentliche Funktionen. 1937 fand hier nach einer letzten umfassenden Sanierung der 19. Deutsche Historikertag statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Collegium maius am 9. Februar 1945 bei einem Luftangriff von amerikanischen Fliegerbomben zerstört, womit das „lateinische Viertel“ der Alten Universität sein Herzstück verlor.

Bald entstanden Wiederaufbaupläne. Allerdings wurden in der DDR nur die Bauschmuckreste registriert und die Rekonstruktion des Portals im Lutherjahr 1983 realisiert. Nach der friedlichen Revolution 1989 trieb die heutige Universitätsgesellschaft Erfurt den Wiederaufbau voran. 1999 konnte der Rohbau fertig gestellt werden, wobei man von der historischen Form des Daches abwich. Nach dem Verkauf durch die Stadt Erfurt 2008 nutzt die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) das Collegium maius seit 2011 als ihren neuen Verwaltungssitz.

Die gemeinsame Traditionspflege drückt sich u.a. in zwei Schautafeln aus, die die Universitätsgesellschaft der EKM 2011 für den Eingangsbereich geschenkt hat (Gestaltung: Dr. Steffen Raßloff und Ulrich Spannaus). 2012 kehrte die 1992 von der Gesellschaft gestiftete bronzene Gedenktafel an die Fassade zurück, die im Sinne der Datierung der Universität auf 1379 überarbeitet wurde. Hier finden zudem seit 2011 im Kooperation von Kirche und Universitätsgesellschaft die Collegium Maius Abende statt. Letzter Höhepunkt des herausragenden historischen Erinnerungsortes war das 500. Reformationsjubiläum 2017.

(Dr. Steffen Raßloff)


Siehe auch: Universität Erfurt, Universitätsgesellschaft Erfurt