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Im östlichen Teil, der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, verfügte man weder über nennenswerte Rohstoffquellen, noch waren hier bedeutende Firmen angesiedelt. Außerdem war man zu ungeheuren Reparationsleistungen gegenüber der Sowjetunion verpflichtet. So war man verstärkt auf die Einfuhr von Rohstoffen und den Export von Gütern angewiesen, um dringend benötigte Devisen zu erwirtschaften. Dieser Warenaustausch war vorwiegend nur auf dem Seeweg möglich und auch nur mit Hilfe westlicher Reedereien, da die DDR noch nicht über ausreichend Tonnage verfügte. Dies bedeutete, dass ein Teil der Exporterlöse gleich wieder für den Transport eingesetzt werden musste und zugleich auch eine Abhängigkeit von diesen Reedern. | Im östlichen Teil, der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, verfügte man weder über nennenswerte Rohstoffquellen, noch waren hier bedeutende Firmen angesiedelt. Außerdem war man zu ungeheuren Reparationsleistungen gegenüber der Sowjetunion verpflichtet. So war man verstärkt auf die Einfuhr von Rohstoffen und den Export von Gütern angewiesen, um dringend benötigte Devisen zu erwirtschaften. Dieser Warenaustausch war vorwiegend nur auf dem Seeweg möglich und auch nur mit Hilfe westlicher Reedereien, da die DDR noch nicht über ausreichend Tonnage verfügte. Dies bedeutete, dass ein Teil der Exporterlöse gleich wieder für den Transport eingesetzt werden musste und zugleich auch eine Abhängigkeit von diesen Reedern. | ||
Aufgrund der Verschärfung der politischen Gegensätze war diese Art von Abhängigkeit nicht mehr vertretbar.So wurde bereits frühzeitig der Aufbau einer eigenen maritimen Wirtschaft in der DDR eingeleitet. Sie umfasste den Aufbau von Schiffbaubetrieben, einer Handelsflotte, Hafenanlagen, Fischfangflotten, sowie technische Spezialschiffe. | <br />Aufgrund der Verschärfung der politischen Gegensätze war diese Art von Abhängigkeit nicht mehr vertretbar.So wurde bereits frühzeitig der Aufbau einer eigenen maritimen Wirtschaft in der DDR eingeleitet. Sie umfasste den Aufbau von Schiffbaubetrieben, einer Handelsflotte, Hafenanlagen, Fischfangflotten, sowie technische Spezialschiffe. | ||
Die DSR wurde rasch und umfangreich ausgebaut. Doch man konnte in den 80er Jahren mit den Entwicklungen in der Welt-Seewirtschaft nicht mehr mithalten. Große und schnelle Containerschiffe gab es nicht. | Die DSR wurde rasch und umfangreich ausgebaut. Doch man konnte in den 80er Jahren mit den Entwicklungen in der Welt-Seewirtschaft nicht mehr mithalten. Große und schnelle Containerschiffe gab es nicht. | ||
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Die Deutsche Seereederei Rostock (DSR), die Staatsreederei der ehemaligen DDR, wird im Jahre 1993 privatisiert und an die Hamburger Kaufleute Horst Rahe und Nikolaus W. Schües verkauft. Die Schiffe der Deutschen Seereederei (mit Ausnahme der Kreuzfahrtschiffe) und der F. Laeisz Schiffahrtsgesellschaft, werden in der Reederei F. Laeisz zusammengeführt. | <br />Die Deutsche Seereederei Rostock (DSR), die Staatsreederei der ehemaligen DDR, wird im Jahre 1993 privatisiert und an die Hamburger Kaufleute Horst Rahe und Nikolaus W. Schües verkauft. Die Schiffe der Deutschen Seereederei (mit Ausnahme der Kreuzfahrtschiffe) und der F. Laeisz Schiffahrtsgesellschaft, werden in der Reederei F. Laeisz zusammengeführt. |
Aktuelle Version vom 8. November 2009, 14:24 Uhr
DSR - VEB Deutsche Seereederei
DSR - Deutsche Seereederei der DDR
Für die Deutsche Seereederei (DSR) fuhren zwei Schiffe mit dem Namen der Stadt Erfurt über die Weltmeere.
Ein Schiff gehörte der legendären Typ IV - Serie an.
Später wurde ein Schiff der Meridian II - Serie nach der Stadt benannt.
Der Erfurter und spätere Grillweltweltmeister, Hans-Joachim Fuchs fuhr in den 60-er Jahren auf den Schiffen der DSR.
Wohl keiner anderer Schifffahrtsbetrieb hat so viele Fans wie die einst größte deutsche Universalreederei aus Rostock. Die wechselvolle Geschichte dieser Reederei, der DSR, begann Anfang der 50er Jahre im damals östlichen Teil Deutschlands.
Der Krieg trennte Deutschland in zwei unabhängige Staaten. Aufgrund der politischen Ausrichtungen der Siegermächte entwickelten sich beide Staaten völlig unterschiedlich. Im westlichen Landesteil, der damaligen Bundesrepublik, wurden die wirtschaftlichen Folgen des Krieges relativ schnell überwunden. Vor allem der Marshall-Plan ermöglichte einen raschen Aufschwung.
Im östlichen Teil, der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, verfügte man weder über nennenswerte Rohstoffquellen, noch waren hier bedeutende Firmen angesiedelt. Außerdem war man zu ungeheuren Reparationsleistungen gegenüber der Sowjetunion verpflichtet. So war man verstärkt auf die Einfuhr von Rohstoffen und den Export von Gütern angewiesen, um dringend benötigte Devisen zu erwirtschaften. Dieser Warenaustausch war vorwiegend nur auf dem Seeweg möglich und auch nur mit Hilfe westlicher Reedereien, da die DDR noch nicht über ausreichend Tonnage verfügte. Dies bedeutete, dass ein Teil der Exporterlöse gleich wieder für den Transport eingesetzt werden musste und zugleich auch eine Abhängigkeit von diesen Reedern.
Aufgrund der Verschärfung der politischen Gegensätze war diese Art von Abhängigkeit nicht mehr vertretbar.So wurde bereits frühzeitig der Aufbau einer eigenen maritimen Wirtschaft in der DDR eingeleitet. Sie umfasste den Aufbau von Schiffbaubetrieben, einer Handelsflotte, Hafenanlagen, Fischfangflotten, sowie technische Spezialschiffe.
Die DSR wurde rasch und umfangreich ausgebaut. Doch man konnte in den 80er Jahren mit den Entwicklungen in der Welt-Seewirtschaft nicht mehr mithalten. Große und schnelle Containerschiffe gab es nicht.
Die Schiffe der DSR waren zur Wende hoffnungslos überaltert. Verkauf, Flottenumstrukturierung, Entlassungen, Anpassung an die Marktwirtschaft waren die notwendige Folgen. Heute sind Frachtschifffahrt und die Sparte Tourismus/Immobilien getrennt. Die DSR, wie man sie kannte, gibt es nicht mehr.
Aber geblieben ist die Geschichte. Die Geschichte von Seeleuten, die mit Leib und Seele zur See fuhren, von Schiffen, die das Blau-Rot-Blaue Markenzeichen zuverlässig und lange über die Weltmeere trugen. Blau-Rot-Blau kannte man auch in den entlegensten Häfen der Welt.
Der VEB Deutfracht/Seereederei mit seinen Vorläufer- und Nachfolgeunternehmen ist ein Stück deutsche Geschichte! Dieses Kapitel deutsche Geschichte gilt es zu bewahren.
Quelle:
http://www.deutfracht-seereederei.com
1993
Die Deutsche Seereederei Rostock (DSR), die Staatsreederei der ehemaligen DDR, wird im Jahre 1993 privatisiert und an die Hamburger Kaufleute Horst Rahe und Nikolaus W. Schües verkauft. Die Schiffe der Deutschen Seereederei (mit Ausnahme der Kreuzfahrtschiffe) und der F. Laeisz Schiffahrtsgesellschaft, werden in der Reederei F. Laeisz zusammengeführt.