Kleine Geschichte der Stadt Gotha: Unterschied zwischen den Versionen
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„Gotha adelt.“ Unter diesem Motto präsentiert sich die einstige thüringische Residenzstadt. Das ist zunächst eine Anspielung auf das seit 1763 erscheinende Nachschlagewerk zum deutschen und europäischen Adel, den „Gothaischen Hofkalender“. Dieser machte die Stadt als „der Gotha“ international bekannt. Herausgeber war der Perthes Verlag, der zugleich für die Tradition als Zentrum geografischer Forschung steht. Das blaublütige Motto trifft darüber hinaus in vielerlei Hinsicht auf die Stadt mit ihrem imposanten Schloss Friedenstein zu. Hier residierten die Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha, die für ihre Beziehungen zum internationalen Hochadel berühmt sind. Viele Herrscherhäuser Europas einschließlich der Royals in Großbritannien haben ihre Wurzeln in Gotha. | |||
'''[[Steffen Raßloff]]: Kleine Geschichte der Stadt Gotha''' | Seit alters besiedelt und von den Thüringer Landgrafen neu gegründet, gehörte das 775 erwähnte „Gothaha“ seit 1247 den Wettinern. Unter den sächsischen Kurfürsten wurde es zum Schauplatz Luthers und der Reformationsgeschichte. Luthers Mitstreiter Friedrich Myconius ging als „Reformator Gothas“ in die Geschichte ein. 1567 geriet die Stadt in den Brennpunkt der Auseinandersetzung zwischen der ernestinischen und albertinischen Linie der Wettiner um die Kurfürstenwürde. Ernst der Fromme machte Gotha 1640 zur Residenz eines „protestantischen Musterstaates“, der bis ins 18. Jahrhundert das tonangebende Herzogtum im kleinstaatlichen Thüringen blieb. | ||
Im Zeitalter der Moderne entwickelte sich Gotha zur prosperierenden Industriestadt und gab dem Versicherungswesen wichtige Impulse. Herzog Ernst II. gehörte zu den Leitfiguren der liberalen Nationalbewegung, der Gothaer Vereinigungsparteitag 1875 gilt als Meilenstein in der Geschichte der Sozialdemokratie. Heute beeindruckt die Stadt besonders durch ihre historischen Erinnerungsorte mit zahlreichen Kulturschätzen. Im Mittelpunkt steht das „Barocke Universum Gotha“ um Schloss Friedenstein mit Museen, Bibliotheken und Archiven, die sogar UNESCO-Weltdokumentenerbe pflegen. | |||
'''[[Steffen Rassloff|Steffen Raßloff]]: Kleine Geschichte der Stadt Gotha'''. Ilmenau 2016 ([https://vggh.de/detailview?no=RV-MINI-046 Rhino Verlag]). | |||
Siehe auch: '''[[Orte der Reformation Gotha|Reformation in Gotha]]''', '''[[Herzog_Ernst_der_Fromme_Gotha|Ernst der Fromme]]''', '''[[Herzog_Ernst_II._Sachsen_Coburg_Gotha|Herzog Ernst II.]]''', '''[[Geschichte Thüringens]]''', '''[[TA-TLZ-Gotha-Buch|Presse TA/TLZ]]''', '''[[KleineGeschichteAA|Presse AA]]''' |
Aktuelle Version vom 19. September 2024, 08:24 Uhr
Kleine Geschichte der Stadt Gotha
Das reich illustrierte Buch im handlichen Westentaschen-Format bietet einen Überblick zur Gothaer Stadtgeschichte.
„Gotha adelt.“ Unter diesem Motto präsentiert sich die einstige thüringische Residenzstadt. Das ist zunächst eine Anspielung auf das seit 1763 erscheinende Nachschlagewerk zum deutschen und europäischen Adel, den „Gothaischen Hofkalender“. Dieser machte die Stadt als „der Gotha“ international bekannt. Herausgeber war der Perthes Verlag, der zugleich für die Tradition als Zentrum geografischer Forschung steht. Das blaublütige Motto trifft darüber hinaus in vielerlei Hinsicht auf die Stadt mit ihrem imposanten Schloss Friedenstein zu. Hier residierten die Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha, die für ihre Beziehungen zum internationalen Hochadel berühmt sind. Viele Herrscherhäuser Europas einschließlich der Royals in Großbritannien haben ihre Wurzeln in Gotha.
Seit alters besiedelt und von den Thüringer Landgrafen neu gegründet, gehörte das 775 erwähnte „Gothaha“ seit 1247 den Wettinern. Unter den sächsischen Kurfürsten wurde es zum Schauplatz Luthers und der Reformationsgeschichte. Luthers Mitstreiter Friedrich Myconius ging als „Reformator Gothas“ in die Geschichte ein. 1567 geriet die Stadt in den Brennpunkt der Auseinandersetzung zwischen der ernestinischen und albertinischen Linie der Wettiner um die Kurfürstenwürde. Ernst der Fromme machte Gotha 1640 zur Residenz eines „protestantischen Musterstaates“, der bis ins 18. Jahrhundert das tonangebende Herzogtum im kleinstaatlichen Thüringen blieb.
Im Zeitalter der Moderne entwickelte sich Gotha zur prosperierenden Industriestadt und gab dem Versicherungswesen wichtige Impulse. Herzog Ernst II. gehörte zu den Leitfiguren der liberalen Nationalbewegung, der Gothaer Vereinigungsparteitag 1875 gilt als Meilenstein in der Geschichte der Sozialdemokratie. Heute beeindruckt die Stadt besonders durch ihre historischen Erinnerungsorte mit zahlreichen Kulturschätzen. Im Mittelpunkt steht das „Barocke Universum Gotha“ um Schloss Friedenstein mit Museen, Bibliotheken und Archiven, die sogar UNESCO-Weltdokumentenerbe pflegen.
Steffen Raßloff: Kleine Geschichte der Stadt Gotha. Ilmenau 2016 (Rhino Verlag).
Siehe auch: Reformation in Gotha, Ernst der Fromme, Herzog Ernst II., Geschichte Thüringens, Presse TA/TLZ, Presse AA