Erfurt Weimarer Republik Rassloff

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Erfurt in der Weimarer Republik

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Erfurt war in der Weimarer Republik eine pulsierende spannungsgeladene Industriegroßstadt mit kultureller Ausstrahlung.


Bürgerkrieg und Goldene Zwanziger – das sind typische Begriffe, die mit der Zeit der Weimarer Republik 1918-1933 in Verbindung gebracht werden. Die Bilder von Straßenkämpfen und Demonstrationen wechseln mit Assoziationen von moderner Kunst und Architektur, Städtebauprojekten und technischem Fortschritt.

Wie im Brennspiegel zieht jene schillernde Epoche in der 130.000 Einwohner zählenden Großstadt Erfurt am Betrachter vorbei. Gesellschaftliche Spannungen, oft Folge der schwierigen Entwicklungen seit dem Ersten Weltkrieg 1914/18, entluden sich mehrfach vom Kapp-Putsch 1920 bis hin zu den Schlägereien zwischen Nazis und Kommunisten. 1933 ging die erste deutsche Republik auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise in der NS-Diktatur Hitlers unter.

Erfurt in der Weimarer Republik war jedoch keineswegs nur politischer Radikalismus. Vielmehr spielte die Stadt unter Oberbürgermeister Bruno Mann im Kulturleben eine wichtige Rolle. Erfurt stand im Austausch mit dem Weimarer Bauhaus und entwickelte sich selbst zu einem Brennpunkt moderner Kultur. Das Angermuseum konnte dank des Fabrikanten Alfred Hess eine bedeutende Sammlungen des Expressionismus aufbauen.

Auch der Städtebau hat mit Nordpark, Nordbad, Stadion und zahlreichen Bauten im Bauhausstil bleibende Werte geschaffen. Der 1925 eröffnete Flughafen läutete ein neues Zeitalter der Mobilität ein, das Kaufhaus Römischer Kaiser am Anger verkörperte den modernen Massenkonsum der 1920er Jahre, das Leben pulsierte in der alten Metropole Thüringens.


Steffen Raßloff: Bürgerkrieg und Goldene Zwanziger. Erfurt in der Weimarer Republik. Erfurt 2008.


Siehe auch: Erfurt in der Weimarer Republik, Geschichte der Stadt Erfurt