Eobanstraße
Eobanstraße
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Bedeutung:
Die Bezeichnung kann entweder auf den angelsächsichen Presbyter Eoban oder auf den Humanisten Eoban Hessus zurück geführt werden.
Eoban war Presbyter in der Umgebung des heiligen Bonifatius, der ihn 735 als Briefboten nach England sandte. Später Chorbischof, seit 753 Diozösenbischof von Utrecht, fand er am 05.06.754 mit Bonifatius und Adalar in Dokkum (Friesland) den Märtyrertod.
Seine Gebeine gelangten über Utrecht und Fulda nach Erfurt, wo sie in der Marienkirche bestattet wurden. Lange Zeit vergessen, wurden sie beim Kirchenneubau 1154 wiederentdeckt.
Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gehörte das Umtragen der Gebeine der Heiligen Eoban und Adolar zu den prunkvollsten und populärsten Prozessionsschauspielen in Erfurt. Durch den Bauernkrieg fand das für Erfurt so einträgliche Fest ein Ende. Der silberne Sarg mit den Gebeinen der Heiligen wurde zur größeren Sicherheit in das Rathaus geschafft und später zur Auffüllung der Ratskasse zu Münzen umgeprägt, die Sargpfennige genannt wurden. Die Reliquien wurden in einen hölzernen Sarg gelegt, der nach dem Muster des silbernen verfertigt wurde.
Eoban Hessus gehörte zum Erfurter Humanistenkreis und lebte von 1488 bis 1540.