Blumenstadt Erfurt
Blumenstadt Erfurt
Die Blumenstadt Erfurt gehört zu den traditionsreichen Zentren des deutschen Gartenbaus und richtet die Buga 2021 aus.
Der einst weit verbreitete Name Blumenstadt stammt zwar aus dem 19. Jahrhundert, doch reicht die Verbindung Erfurts mit Kulturpflanzen weiter zurück. Einst bildete das Blaufärbemittel Waid die Grundlage für den Wohlstand der Mittelaltermetropole. Zugleich spielte der Gartenbau schon damals eine wichtige Rolle, rühmte Martin Luther Erfurt doch nicht ohne Grund als "Gärtner des Reiches". Im 18. Jahrhundert begründete Christian Reichart den modernen Erwerbsgartenbau. Erfurts Entwicklung zu dessen Zentrum in Deutschland gipfelte um 1900. Die großen Erfurter Gartenbauunternehmen – Haage, Benary, Schmidt, Heinemann, Chrestensen – erlangten Weltgeltung.
Mit der Gartenschau "Erfurt blüht" 1950 auf dem Gelände um die Cyriaksburg, vor allem jedoch mit der 1961 eröffneten "Internationalen Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder", der iga, konnte an diese Traditionen angeknüpft werden. Das 50. Jubiläum des heutigen egaparks war Anlass für diese Publikation. Aufgegriffen werden neben Waid und Gartenbau u.a. der Wandel des Stadtgrüns wie der Nordpark, die großen Gartenbauausstellungen, die Gartenbauausbildung sowie das Deutsche Gartenbaumuseum in der Cyriaksburg.
Einen Schwerpunkt bildet der "Jubilar" egapark, mittlerweile einer der beliebten Garten- und Freizeitparks im vereinten Deutschland. Entworfen vom renommierten Gartenarchitekten Reinhold Lingner, ist er heute das bedeutendste Gartendenkmal der 1960er-Jahre in Deutschland und die meistbesuchte Tourismusattraktion Thüringens. Das reich illustrierte 400-seitige Buch stellt so auch den historischen Kontext für die Bundesgartenschau 2021 in Erfurt her, die an die Traditionen der Blumenstadt anknüpfen wird.
Martin Baumann / Steffen Raßloff (Hg.): Blumenstadt Erfurt. Waid - Gartenbau - iga/egapark (Schriften des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt. Bd. 8). Erfurt 2011.
Thüringische Landeszeitung vom 02.11.2011 (zum Lesen anklicken)