Thueringen das Gruene Herz Deutschlands: Unterschied zwischen den Versionen

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Siehe auch: '''[[Geschichte Thüringens]]''', '''[[Debatte Tourismus Gruenes Herz Thueringen|Tourismus-Debatte um Grünes Herz]]''', '''[https://www.nationalpark-hainich.de/de/index.html Hainich]''', '''[https://www.naturpark-thueringer-wald.de/ Thüringer Wald]''', '''[https://nationale-naturlandschaften.de/gebiete/region/thueringen Nationale Naturlandschaften]'''
Siehe auch: '''[[Geschichte Thüringens]]''', '''[[Debatte Tourismus Gruenes Herz Thueringen|Tourismus-Debatte um Grünes Herz]]''', '''[https://www.nationalpark-hainich.de/de/index.html Nationalpark Hainich]''', '''[https://www.naturpark-thueringer-wald.de/ Naturpark Thüringer Wald]''', '''[https://nationale-naturlandschaften.de/gebiete/region/thueringen Nationale Naturlandschaften Thüringen]'''

Version vom 3. Januar 2023, 14:02 Uhr

Thüringen – Grünes Herz Deutschlands

Thüringen darf sich als waldreiches Bundesland „Grünes Herz Deutschlands“ nennen. Seine Naturschätze reichen vom Thüringer Wald mit dem Rennsteig bis zum Nationalpark Hainich, der zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt.


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Thüringen trägt dank seiner natürlichen Reize den Titel „Grünes Herz Deutschlands“. Als klassisches Tourismusland hat man diese Marke seit dem späten 19. Jahrhundert aufgebaut. Am nachhaltigsten wirkte das gleichnamige, 1897 erstmals aufgelegte Buch von Wanderschriftsteller August Trinius. Der Slogan diente zugleich der Außendarstellung des 1920 aus den ehemaligen Kleinstaaten gebildeten Landes Thüringen. Nach 1990 knüpfte man im wiedergegründeten Freistaat Thüringen erfolgreich an die eingängige und identitätsstiftende Marke an.

In jüngster Vergangenheit wurde das Grüne Herz allerdings von einigen als verstaubt abgetan und die Nutzung durch die Nationalsozialisten betont. Letzteres findet sich freilich bei vielen Themen bis hin zu UNESCO-Welterbe Wartburg und Weimar. So berechtigt die Hinweise sind, sollte man damit nicht in verengender Perspektive bedeutende Traditionen Thüringens diskreditieren. Der noch immer weithin bekannte Slogan, der vielen Thüringern am Herzen liegt, liefert letztlich zwei zeitlose Botschaften: Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und wird von einer reizvollen Landschaft geprägt.

Und Thüringen darf sich mit Recht das Grüne Herz Deutschlands nennen. Nur in wenigen anderen Bundesländern gibt es mit 33 Prozent anteilmäßig so viel Wald an der Gesamtfläche wie hier. Etwa ein Viertel der Landesfläche wird als Nationale Naturlandschaften erhalten und entwickelt: Naturpark Südharz, Naturpark Kyffhäuser, Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal, Nationalpark Hainich, Naturpark Thüringer Wald, Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald, Biosphärenreservat Rhön und Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale.

Der bekannteste Naturschatz ist der Thüringer Wald mit dem südöstlich anschließenden Thüringer Schiefergebirge. Höchster Gipfel ist der Große Beerberg (983 m), dominierende Landmarke der Große Inselsberg (916 m). Große Bekanntheit genießt der Rennsteig, der rund 170 Kilometer lange Kammweg; das 1951 erstmals von Herbert Roth gesungene Rennsteiglied gilt als heimliche Nationalhymne Thüringens. Im Umfeld des meistbegangenen Weitwanderweges in Deutschland liegen die beliebtesten Urlauberorte, allen voran die Wintersporthochburg Oberhof. Seit 1973 hat sich der jährliche GutsMuths-Rennsteiglauf zudem zum größten Landschaftslauf Europas entwickelt.

Besondere Bedeutung besitzt auch der Hainich als UNESCO-Weltnaturerbe (2011). Hauptziel des Nationalparks ist der Schutz des einheimischen Buchenwaldes und seiner Bewohner, wie der seltenen Wildkatze. Hier soll auf einem ehemaligen Militärgelände der größte Urwald Deutschlands entstehen. Zu den Highlights zählen der Baumkronenpfad am Nationalparkzentrum Thiemsburg und das Wildkatzendorf Hütscheroda. Weitere Anziehungspunkte des Grünen Herzens sind der Kyffhäuser mit dem imposanten Kyffhäuserdenkmal (1896) und das „Thüringer Meer“ der Saalestauseen. Viele kleinere Mittelgebirgs- und Hügellandschaften runden das Bild ab: Südharz, Eichsfeld, Ohmgebirge, Dün, Windleite, Hainleite, Schmücke, Hohe Schrecke, Finne, Holzland und Rhön.

(Dr. Steffen Raßloff)


Lesetipps:

Steffen Raßloff: Geschichte Thüringens. München 2010 (2. Auflage 2020).

Steffen Raßloff: Das Grüne Herz Deutschlands. Thüringen und sein Wald. In: Thüringen. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2018 (3. Auflage 2022). S. 112 f.


Siehe auch: Geschichte Thüringens, Tourismus-Debatte um Grünes Herz, Nationalpark Hainich, Naturpark Thüringer Wald, Nationale Naturlandschaften Thüringen