Ägidienkirche
Ägidienkirche
Evangelisch-methodistische Kirche
Foto: St. Ägidienkirche in den 60er Jahren
Zu den Besonderheiten der Krämerbrücke gehört, dass sich an ihren Eingängen Brückenkopfkirchen befanden. Ihre Schiffe lagen zum Teil über den hohen Torbögen, wie heute noch die Ägidienkirche über dem Osteingang; ihr spitzer Turm steht daneben.
Die Ostfassade der Kirche schmückt ein auf einer stark profilierten Konsole ruhender schöner Erker, dessen Fischblasenornamentik der Fenster für das Ende des 15.Jahrhunderts spricht. Eine Tafel am Torbogen lässt den Werdegang der Kirche erkennen; "Früher Pfarrkirche St. Ägidii, zuerst erwähnt im Jahr 1110, in Stein ausgeführt seit 1321 bis 1324, 1827 in ein Privathaus umgewandelt". Nach der Restaurierung (1958/59) dient sie wieder kirchlichen Zwecken.
Am anderen Ende der Krämerbrücke lag die Benedictikirche; sie ist 1810, der Turm 1895 abgebrochen worden.
1110 - erste Erwähnung
1293 - durch Stadtbrand zerstört
1324 - Wiederaufbau; Turm wird an das Kirchschiff angebaut
1382 - Guß einer Glocke, zweitälteste Glocke der Stadt
1472 - erneute Zerstörung durch Brand
1582 - Einsturz von Teilen der Kirche und Wiederaufbau
1615 - Profanisierung
1827 - Privatbesitz
1960 - Gemeindekirche der evangelischen Gemeinschaft, seit 1970 mit Evang.-method. Freikirche vereinigt.
Die Ägidienkirche ist die einzige erhaltene Brückenkopfkirche. Der Turm ist mit der Kirche durch ein begehbares Tor zur Krämerbrücke verbunden und bietet von oben einen herrlichen Rundblick über Erfurts Altstadt.