Eisernes Kreuz Kriegsspende

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Eisernes Kreuz für kriegsspender

Aus der Serie Fundstücke aus dem Stadtmuseum mit Gudrun Noll und Dr. Steffen Raßloff (05.07.2012)


Symbol der Opferbereitschaft

Wendelring.jpg


Zu einem Nagelkreuz aus dem Ersten Weltkrieg befragte die TA Dr. Steffen Raßloff vom Förderverein des Stadtmuseums:


Eiserne Kreuze sind Symbole des Militärs. Aber warum ist dieses mit Nägeln gespickt?

Das Kreuz ist ein Symbol für die Opferbereitschaft während des Ersten Weltkrieges. Jeder Spender für die Kriegswohlfahrt durfte einen Nagel in das Kreuz einschlagen, je nach Höhe der Spende eisern oder versilbert. Die silbernen Nägel ergaben schließlich die Kaiserkrone, das W für Wilhelm II. und die Jahreszahl 1914. Noch beeindruckender dürfte der heute verschollene „eiserne Landsturmmann“ gewirkt haben, der im Eingang des Angermuseums stand. Auch diese überlebensgroße Holzfigur war bald mit Nägeln bedeckt.

Also ein Zeugnis der Kriegsbegeisterung, die damals herrschte. Offensichtlich spendeten recht viele.

Im August 1914 begrüßten viele Menschen tatsächlich voller Euphorie den Beginn des Krieges. Man glaubte ihn rasch beenden zu können. Bald sollte sich zeigen, dass diese Hoffnungen trogen. Die nationale Aufbruchstimmung blieb aber trotz aller zunehmenden Entbehrungen lange erhalten. Hierfür stehen jene Spenden und die über 257 Millionen Mark an Kriegsanleihen, die allein die Erfurter zeichneten. All das konnte freilich nicht verhindern, dass Deutschland den Krieg 1918 verlor.


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt