Hirschlachufer
Hirschlache
Orts-/Stadtteil:
Bezeichnung seit:
vorherige Bezeichnung/en:
1817: Hirschlache
1826: Ober-Hirschlache
1870: Hirschlachufer
Bedeutung:
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Hirschlache, die der Straße ihren Namen gegeben hat, ein offener Bach. Das Wasser lief in einem etwa 1,5 Meter breiten Graben mit rechtsseitig abgestellter Uferwand unmittelbar an den Grundmauern der nordwestlichen Häuserreihe hin. Das Wasser wurde von den Löbern (Lohgerbern), die hier schon um 1320 wohnten, zum Gerben der Felle genutzt. Dementsprechend hieß der südwestlich der Löberstraße gelegene Teil der Gasse "Bei den Oberlöbern" und der nordöstliche Teil "Bei den Unterlöbern".
Um 1800 tritt der Name des Wasserlaufs hinzu und es heißt z.B. "auf der Hirschlache bei den Oberlöbern", später verkürzt zu Ober- und Unterhirschlache. Seit 1870 heißt die ganze Straße Hirschlachufer, obwohl von der Hirschlache, die jetzt unterirdisch in Rohren verläuft, nichts mehr zu sehen ist.
Das Hirschlachufer endete in westlicher Richtung ursprünglich an der Kronengasse, die früher in etwas gekrümmtem Verlauf von der Gartenstraße her kam. Der "Durchstich" zur Bahnhofstraße erfolgte erst später.
Mit der Schaffung der Monumentalbauten am südlichen Juri-Gagarin-Ring wurde Ende der 1960er-Jahre eine Straßenseite des Hirschlachufers fast komplett abgerissen.