Flutgraben

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Flutgraben

Der 1898 fertig gestellte Flutgraben schützt die Erfurter Innenstadt zuverlässig vor Hochwasser.


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Der Flutgraben ist ein 5,4 Kilometer langer Wassergraben, der zwischen 1890 und 1898 von dem damaligen Oberbürgermeister Richard Breslau initiiert, zum Schutz vor Hochwasser, angelegt wurde. Am 14. Oktober 1898 wurde er seiner Bestimmung übergeben. Anschließend schüttete man den inneren Festungsgraben zu und legte eine Ringstraße, den heutigen Juri-Gagarin-Ring, darauf an.

Das Doppelprojekt von Flutgraben und Ring stellt eines der wichtigsten städtebaulichen Projekte der Erfurter Stadtgeschichte dar. Es wurde möglich durch die Entfestigung der Stadt nach 1873 in Folge der Reichsgründung von 1871. Über weite Strecken folgt der Verlauf des Flutgrabens dem ehemaligen äußeren Wassergraben der Stadtmauern.

Die Baukosten betrugen seinerzeit stolze 1,7 Millionen Mark, die von der Stadt Erfurt aufgebracht wurden. Während der Bauarbeiten bewegte man 560.000 m³ Erdreich. Hinzu kommen zahlreiche Brücken, wie die Pförtchenbrücke, die Hohenzollernbrücke, die Krämpfertorbrücke, der Wilhelmssteg und die Schmidtstedter Brücke.

Seit seiner Fertigstellung schützt der Flutgraben vom Papierwehr am Dreienbrunnenbad bis zum erneuten Zusammenfluss mit der Gera am Nettelbeckufer die Stadt Erfurt zuverlässig vor Hochwasser. Über Jahrhunderte hatte die Gera mit ihren vielen Flussarmen im Altstadtbereich durch das aus dem Thüringer Wald kommende Schmelzwasser sowie sommerliche Gewitter und Starkregen teils verheerende Hochwasserkatastrophen hervorgerufen. (Abb.: Flutgraben am Hauptbahnhof, Foto: Michael Sander)


Siehe auch: Der Flutgraben. Ein Jahrhundertbauwerk (Informationen Entwässerungsbetrieb Erfurt)