Domplatz: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „== '''Domplatz ''' == '''Ortsteil:''' '''Bezeichnung seit:''' '''vorherige Bezeichnung/en:''' '''Bedeutung:'''“) |
MHL (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
'''Ortsteil:''' | '''Ortsteil:''' | ||
[[Altstadt]] | |||
'''Bezeichnung seit:''' | |||
[[1945]] | |||
'''vorherige Bezeichnung/en:''' | |||
[[1293]]: [[ante gradus]] | |||
[[1510]]: for den greten | |||
[[1648]]: ufn marckt | |||
[[1714]]: vor den greden auf dem Marckt | |||
[[1817]]: [[Vor den Graden]] | |||
[[1823]]: [[Friedrich-Wilhelm-Platz]] | |||
'''Bedeutung:''' | |||
Der Domplatz ist der größte Platz der Stadt und zugleich einer der ältesten Marktplätze. Schon im 8. und 9. Jahrhundert war hier wahrscheinlich ein Markt- oder Handelsplatz, der insbesondere dem Lokal- und Nahhandel diente. | |||
Die Bezeichnung "Gradenmarkt" oder "vor den Graden" bezieht sich auf die zu [[Dom]] und [[Severikirche]] führende breite Treppe, den "Graden" (gradus - lat. Stufe). | |||
Auf Teilen des Marktes durften nur bestimmte Erzeugnisse gehandelt werden. So gab es den Salzmarkt, den Rübenmarkt, den Viehmarkt, den Waidmarkt und den Käsemarkt. Gleichzeitig war der Platz Gerichtsstätte, hier standen im Laufe der Jahrhunderte der Galgen und das Henkerhaus, das Zollhaus, die Münze und die mainzische Wache. | |||
[[1777]] wurde der [[Obelisk]] zum Gedenken an den kurmainzischen [[Erthal Friedrich Carl Johann von| Erzbischof Friedrich Karl von Erthal]] errichtet und [[1784]] der [[Minervabrunnen]], der bis [[1976]] gegenüber der [[Domplatz 31| "Hohen Lilie"]] stand. | |||
Der vor der [[Severikirche]] gelegene Teil des Platzes war bis [[1813]] bebaut. Die bei der Beschießung der Stadt zerstörten 176 Häuser wurden eingeebnet und der Platz zur Vergrößerung des Exerzierplatzes der Garnison und zur Anlegung einer parkartigen Anlage, dem "[[Luisental]]", heute Grundstück des [[Landgericht| Landgerichts]], genutzt. | |||
Am 8. November [[1918]] fand hier eine Kundgebung der revolutionären Arbeiter- und Soldaten statt. | |||
Auf dem Domplatz finden weiterhin zahlreiche Märkte und Veranstaltungen statt, u.a. ist der Platz Mittelpunkt einer der schönsten [[Weihnachtsmarkt Erfurt| Weihnachtsmärkte]] in Deutschland. Besucher aus Nah und Fern rühmen Erfurts Schönheit nicht zuletzt wegen diesem Platz mit seinen einzigartigen baulichen Ensembles. | |||
Der Domplatz kann sich in seiner Ausstrahlung mit berühmten Plätzen anderer europäischer Städte durchaus messen. Und auch in seiner Größe steht er mit ganz vorn: | |||
>- Il Campo in Siena: ca. 11.700 m² | |||
>- Piazza della Signoria in Florenz: ca. 13.800 m² | |||
>- Piazza San Marco und Piazzetta in Venedig: ca. 18.600 m² | |||
>- Piazza del Popolo in Rom: ca. 25.200 | |||
>- Domplatz in Erfurt: ca. 34.500 m² | |||
>- Piazza del Duomo in Pisa: ca. 43.500 m² |
Version vom 6. Juni 2011, 18:28 Uhr
Domplatz
Ortsteil:
Bezeichnung seit:
vorherige Bezeichnung/en:
1293: ante gradus 1510: for den greten 1648: ufn marckt 1714: vor den greden auf dem Marckt 1817: Vor den Graden 1823: Friedrich-Wilhelm-Platz
Bedeutung:
Der Domplatz ist der größte Platz der Stadt und zugleich einer der ältesten Marktplätze. Schon im 8. und 9. Jahrhundert war hier wahrscheinlich ein Markt- oder Handelsplatz, der insbesondere dem Lokal- und Nahhandel diente.
Die Bezeichnung "Gradenmarkt" oder "vor den Graden" bezieht sich auf die zu Dom und Severikirche führende breite Treppe, den "Graden" (gradus - lat. Stufe).
Auf Teilen des Marktes durften nur bestimmte Erzeugnisse gehandelt werden. So gab es den Salzmarkt, den Rübenmarkt, den Viehmarkt, den Waidmarkt und den Käsemarkt. Gleichzeitig war der Platz Gerichtsstätte, hier standen im Laufe der Jahrhunderte der Galgen und das Henkerhaus, das Zollhaus, die Münze und die mainzische Wache.
1777 wurde der Obelisk zum Gedenken an den kurmainzischen Erzbischof Friedrich Karl von Erthal errichtet und 1784 der Minervabrunnen, der bis 1976 gegenüber der "Hohen Lilie" stand.
Der vor der Severikirche gelegene Teil des Platzes war bis 1813 bebaut. Die bei der Beschießung der Stadt zerstörten 176 Häuser wurden eingeebnet und der Platz zur Vergrößerung des Exerzierplatzes der Garnison und zur Anlegung einer parkartigen Anlage, dem "Luisental", heute Grundstück des Landgerichts, genutzt.
Am 8. November 1918 fand hier eine Kundgebung der revolutionären Arbeiter- und Soldaten statt.
Auf dem Domplatz finden weiterhin zahlreiche Märkte und Veranstaltungen statt, u.a. ist der Platz Mittelpunkt einer der schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Besucher aus Nah und Fern rühmen Erfurts Schönheit nicht zuletzt wegen diesem Platz mit seinen einzigartigen baulichen Ensembles.
Der Domplatz kann sich in seiner Ausstrahlung mit berühmten Plätzen anderer europäischer Städte durchaus messen. Und auch in seiner Größe steht er mit ganz vorn:
>- Il Campo in Siena: ca. 11.700 m² >- Piazza della Signoria in Florenz: ca. 13.800 m² >- Piazza San Marco und Piazzetta in Venedig: ca. 18.600 m² >- Piazza del Popolo in Rom: ca. 25.200 >- Domplatz in Erfurt: ca. 34.500 m² >- Piazza del Duomo in Pisa: ca. 43.500 m²