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Der 200. Geburtstag Röblings 2006 war Ausgangspunkt für eine Fülle von Forschungen und Ehrungen in den letzten Jahren. Seither ist er ein wichtiges Thema der regionalen Geschichtsforschung, die eng mit internationalen Experten zusammen arbeitet. Der Erfurter Geschichtsverein hat die biographischen Bezüge des jungen Röbling zur heutigen Landeshauptstadt in seinem wissenschaftlichen Jahrbuch, den „Mitteilungen“, 2007 aufgegriffen und Neuerscheinungen durch Rezensionen vorgestellt. 1806 in Mühlhausen geboren, wurde bald in der Schule Röblings technisches Talent sichtbar. In Erfurt besuchte er von 1821 bis 1823 die renommierte mathematische Lehranstalt von Ephraim Salomon Unger in der Futterstraße. Hier legte er die Basis für sein Studium an der Berliner Bauakademie. 1831 nach Amerika ausgewandert, revolutionierte Röbling dort den Brückenbau und wurde zum Begründer der Drahtseilindustrie. 1869 begann der Bau der Brooklyn Bridge, der damals größten Hängebrücke der Welt, die ihm dauerhafte Berühmtheit sicherte. Allerdings erlebte Röbling die Einweihung der Brücke am 24. Mai 1883 durch US-Präsident Chester A. Arthur nicht mehr, da er bereits 1869 nach einem Arbeitsunfall verstarb. | Der 200. Geburtstag Röblings 2006 war Ausgangspunkt für eine Fülle von Forschungen und Ehrungen in den letzten Jahren. Seither ist er ein wichtiges Thema der regionalen Geschichtsforschung, die eng mit internationalen Experten zusammen arbeitet. Der Erfurter Geschichtsverein hat die biographischen Bezüge des jungen Röbling zur heutigen Landeshauptstadt in seinem wissenschaftlichen Jahrbuch, den „Mitteilungen“, 2007 aufgegriffen und Neuerscheinungen durch Rezensionen vorgestellt. 1806 in Mühlhausen geboren, wurde bald in der Schule Röblings technisches Talent sichtbar. In Erfurt besuchte er von 1821 bis 1823 die renommierte mathematische Lehranstalt von Ephraim Salomon Unger in der Futterstraße. Hier legte er die Basis für sein Studium an der Berliner Bauakademie. 1831 nach Amerika ausgewandert, revolutionierte Röbling dort den Brückenbau und wurde zum Begründer der Drahtseilindustrie. 1869 begann der Bau der Brooklyn Bridge, der damals größten Hängebrücke der Welt, die ihm dauerhafte Berühmtheit sicherte. Allerdings erlebte Röbling die Einweihung der Brücke am 24. Mai 1883 durch US-Präsident Chester A. Arthur nicht mehr, da er bereits 1869 nach einem Arbeitsunfall verstarb. |
Version vom 14. März 2021, 15:24 Uhr
Johann August Röbling
Erbauer der Brooklyn Bridge
Denkmale in Erfurt: Eine Gedenktafel in der Marktstraße erinnert an den großen Brückenbaupionier, der in Erfurt seine naturwissenschaftlichen Grundlagen erwarb.
Täglich überqueren tausende Einheimische und Touristen die weltbekannte Brooklyn Bridge in New York. Passiert man von Brooklyn kommend das imposante Bauwerk in Richtung Manhattan, so sticht eine große bronzene Gedenktafel für die Erbauer ins Auge. Hervorgehoben werden die verantwortlichen „Engineers“ John A. Roebling und Washington Roebling. Noch vor wenigen Jahren hätte diese Information in Erfurt wohl überwiegend für Schulterzucken gesorgt. Mittlerweile hat sich aber herumgesprochen, dass John A. Roebling alias Johann August Röbling (1806-1869) aus Thüringen stammt und in Erfurt die Grundlagen der Ingenieurskunst erlernt hat.
Der 200. Geburtstag Röblings 2006 war Ausgangspunkt für eine Fülle von Forschungen und Ehrungen in den letzten Jahren. Seither ist er ein wichtiges Thema der regionalen Geschichtsforschung, die eng mit internationalen Experten zusammen arbeitet. Der Erfurter Geschichtsverein hat die biographischen Bezüge des jungen Röbling zur heutigen Landeshauptstadt in seinem wissenschaftlichen Jahrbuch, den „Mitteilungen“, 2007 aufgegriffen und Neuerscheinungen durch Rezensionen vorgestellt. 1806 in Mühlhausen geboren, wurde bald in der Schule Röblings technisches Talent sichtbar. In Erfurt besuchte er von 1821 bis 1823 die renommierte mathematische Lehranstalt von Ephraim Salomon Unger in der Futterstraße. Hier legte er die Basis für sein Studium an der Berliner Bauakademie. 1831 nach Amerika ausgewandert, revolutionierte Röbling dort den Brückenbau und wurde zum Begründer der Drahtseilindustrie. 1869 begann der Bau der Brooklyn Bridge, der damals größten Hängebrücke der Welt, die ihm dauerhafte Berühmtheit sicherte. Allerdings erlebte Röbling die Einweihung der Brücke am 24. Mai 1883 durch US-Präsident Chester A. Arthur nicht mehr, da er bereits 1869 nach einem Arbeitsunfall verstarb.
Neben der Geschichtsschreibung wird die Erinnerungskultur um den großen Brückenbauer wohl am nachhaltigsten wirken. In Erfurt hat man 2006 eine Straße nach Röbling benannt, die vormalige Mittelhäuser Straße in einem nördlichen Gewerbegebiet. Öffentlichkeitswirksamer wirkt eine weitere Würdigung im Zentrum. In der Marktstraße 6, wo aus Ungers Lehranstalt später das Realgymnasium „Zur Himmelspforte“ und heutige Heinrich-Mann-Gymnasium hervor ging, wurde am 29. Mai 2013 eine neue Gedenktafel angebracht (Foto: Alexander Raßloff). Sie weist in deutscher und englischer Sprache auf die Bedeutung des Ortes hin. Für die Tafel entwarf der Erfurter Heimatmaler Jürgen Valdeig eine Ansicht der Brooklyn Bridge. Gemeinsam mit dem Historiker Dr. Steffen Raßloff hat er das Projekt angestoßen, welches auch von den Bürgermeistern von Erfurt und New York City unterstützt wurde. Ausdrücklich lässt Michael R. Bloomberg auf der Tafel die Erfurter herzlich grüßen: „All the best to the people of Erfurt“.
Lesetipps:
Steffen Raßloff: Erbauer der Brooklyn Bridge. Johann August Röbling und Erfurt. In: Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2021. S. 74 f.
Nele Güntheroth: Ephraim Salomon Unger. Röblings Erfurter Mentor. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt 68 (2007). S. 7-11.
Siehe auch: Röbling und Thüringen, Denkmale in Erfurt, Geschichte der Stadt Erfurt, Jürgen Valdeig