500. Reformationsjubilaeum 2017 Collegium maius Georgenburse: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei: | [[Datei:CM2012.jpg|320px|right]]Die Voraussetzungen in Erfurt sind eigentlich ideal, um sich 2017 als Lutherstadt zu präsentieren. Dank der Altstadt mit ihren vielen Erinnerungsorten kann man hier in die Zeit Martin Luthers abtauchen. Das gilt nicht zuletzt für das lateinische Viertel rund um die Michaelisstraße. Das Collegium maius war einst Hauptsitz der Universität, an der „Martinus Ludher ex Mansfeldt“ von 1501 bis 1505 studierte und lehrte. Die 1379 privilegierte Universität, älteste im heutigen Deutschland, galt als eine der renommiertesten in Europa. Quartier bezog Luther in der Georgenburse in der Augustinerstraße. In jenen klosterähnlichen Wohnheimen spielte sich ein Großteil des Studiums ab. Hier feierte Luther auch 1505 seinen Abschluss als Magister Artium. Danach begann er das karriereträchtige Studium der Juristerei, das freilich bald mit dem Eintritt ins Augustinerkloster ein Ende finden sollte. | ||
Die Georgenburse geriet später in Vergessenheit, das Collegium maius fiel 1945 einem Luftangriff zum Opfer. Beide rückten durch die DDR-Lutherehrung 1983 wieder stärker in den Fokus. Die Georgenburse wurde saniert, das prächtige Portal des Collegiums wiedererrichtet. Die 1987 gegründete Universitätsgesellschaft trieb die Rekonstruktion des Collegiums weiter voran. Mit der Wiedergründung der Universität 1994 schien das Vorhaben realisierbar und 1999 erfolgte der Rohbau. 2008 verkaufte die Stadt das Haus an die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die dort 2011 ihr neues Landeskirchenamt eröffnete. Kirche und Universitätsgesellschaft gehen seither in der Traditionspflege gemeinsame Wege, etwa mit der beliebten Veranstaltungsreihe der COLLEGIUM MAIUS ABENDE. Die Georgenburse konnte schon 2010 als ökumenische Pilgerherberge mit einer Ausstellung zu Luther und der Universität erneut ihre Pforten öffnen. | Die Georgenburse geriet später in Vergessenheit, das Collegium maius fiel 1945 einem Luftangriff zum Opfer. Beide rückten durch die DDR-Lutherehrung 1983 wieder stärker in den Fokus. Die Georgenburse wurde saniert, das prächtige Portal des Collegiums wiedererrichtet. Die 1987 gegründete Universitätsgesellschaft trieb die Rekonstruktion des Collegiums weiter voran. Mit der Wiedergründung der Universität 1994 schien das Vorhaben realisierbar und 1999 erfolgte der Rohbau. 2008 verkaufte die Stadt das Haus an die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die dort 2011 ihr neues Landeskirchenamt eröffnete. Kirche und Universitätsgesellschaft gehen seither in der Traditionspflege gemeinsame Wege, etwa mit der beliebten Veranstaltungsreihe der COLLEGIUM MAIUS ABENDE. Die Georgenburse konnte schon 2010 als ökumenische Pilgerherberge mit einer Ausstellung zu Luther und der Universität erneut ihre Pforten öffnen. | ||
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Version vom 9. Februar 2021, 14:19 Uhr
Auf dem Weg zu LUTHER 2017
Beitrag der TA-Serie Auf dem Weg zu LUTHER 2017 von Dr. Steffen Raßloff (17.10.2015)
Spuren des Studenten und Magisters
Auf dem Weg zu LUTHER 2017 (2): Luthers Studienzeit spiegelt sich in Erinnerungsorten wie dem Collegium maius und der Georgenburse
Die Voraussetzungen in Erfurt sind eigentlich ideal, um sich 2017 als Lutherstadt zu präsentieren. Dank der Altstadt mit ihren vielen Erinnerungsorten kann man hier in die Zeit Martin Luthers abtauchen. Das gilt nicht zuletzt für das lateinische Viertel rund um die Michaelisstraße. Das Collegium maius war einst Hauptsitz der Universität, an der „Martinus Ludher ex Mansfeldt“ von 1501 bis 1505 studierte und lehrte. Die 1379 privilegierte Universität, älteste im heutigen Deutschland, galt als eine der renommiertesten in Europa. Quartier bezog Luther in der Georgenburse in der Augustinerstraße. In jenen klosterähnlichen Wohnheimen spielte sich ein Großteil des Studiums ab. Hier feierte Luther auch 1505 seinen Abschluss als Magister Artium. Danach begann er das karriereträchtige Studium der Juristerei, das freilich bald mit dem Eintritt ins Augustinerkloster ein Ende finden sollte.
Die Georgenburse geriet später in Vergessenheit, das Collegium maius fiel 1945 einem Luftangriff zum Opfer. Beide rückten durch die DDR-Lutherehrung 1983 wieder stärker in den Fokus. Die Georgenburse wurde saniert, das prächtige Portal des Collegiums wiedererrichtet. Die 1987 gegründete Universitätsgesellschaft trieb die Rekonstruktion des Collegiums weiter voran. Mit der Wiedergründung der Universität 1994 schien das Vorhaben realisierbar und 1999 erfolgte der Rohbau. 2008 verkaufte die Stadt das Haus an die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die dort 2011 ihr neues Landeskirchenamt eröffnete. Kirche und Universitätsgesellschaft gehen seither in der Traditionspflege gemeinsame Wege, etwa mit der beliebten Veranstaltungsreihe der COLLEGIUM MAIUS ABENDE. Die Georgenburse konnte schon 2010 als ökumenische Pilgerherberge mit einer Ausstellung zu Luther und der Universität erneut ihre Pforten öffnen.
Die Erinnerungsorte an den Studenten und Magister Luther präsentieren sich also wieder in neuem Glanze. So erfreulich diese Renaissance zweifellos ist – einer kulturell-touristischen Nutzung sind klare Grenzen gesetzt. Dr. Christiane Schulz, verantwortlich im Kirchenamt für das Reformationsjubiläum 2017, betont, dass man sich der Tradition des Collegium maius‘ sehr verpflichtet fühlt. Dennoch ist es heute in erster Linie ein Verwaltungsgebäude, in dem die Mitarbeiter ungestört ihrem Tagewerk nachgehen möchten. Besonders der stimmungsvolle Festsaal wird freilich 2017 neben den COLLEGIUM MAIUS ABENDEN eine Reihe von Veranstaltungen erleben. Auch Gruppenführungen versucht man auf Anfrage möglich zu machen. Welche Rolle die nahe Georgenburse spielen kann bleibt noch abzuwarten. Momentan sind Führungen und Veranstaltungen auf Anfrage im Augustinerkloster möglich. (Foto: Collegium maius, Steffen Raßloff)
Siehe auch: Luther und Erfurt, Collegium maius, Georgenburse, 500. Reformationsjubiläum 2017