Sachsen 55 Highlights aus der Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Juni 2019, 07:05 Uhr
Sachsen - 55 Highlights aus der Geschichte
Das Buch des Historikers Dr. Steffen Raßloff porträtiert anschaulich 55 Menschen, Orte und Ereignisse, die Sachsen von der Urzeit über August den Starken bis zum heutigen Freistaat mit seinen Metropolen Dresden und Leipzig prägen.
Die Geschichte Sachsens reicht weit bis in die Vorzeit zurück. Im engeren Sinne beginnt sie mit der Markgrafschaft Meißen im 10. Jahrhundert. Damit nahm auch die Integration der Slawen ihren Anfang, die größtenteils mit den deutschen Siedlern verschmolzen. Die Landesgeschichte reicht zudem weit über den heutigen Freistaat hinaus. An der Schwelle zur Neuzeit beherrschten die Wettiner eines der mächtigsten Reichsterritorien. Seit 1089 Markgrafen von Meißen, erwarben sie 1247 die Landgrafschaft Thüringen. 1423 wurden die Wettiner zu Kurfürsten erhoben. Zugleich konnten sie in einem langen Prozess angrenzende Gebiete vom Pleißenland und Vogtland bis hin zur Lausitz erwerben.
Für den Aufstieg der Kurfürsten von Sachsen stehen imposante Bauwerke wie der Freiberger Dom, die Albrechtsburg in Meißen und die Festung Königstein. Allerdings sollte diese große Machtentfaltung, die auch auf dem Silberbergbau Freibergs und des Erzgebirges basierte, durch mehrfache Erbteilungen nicht in ein „Großsachsen“ münden. Die Leipziger Teilung 1485 führte zur dauerhaften Aufspaltung in eine albertinische (sächsische) und ernestinische (thüringische) Linie der Wettiner. Die Ernestiner mit ihrer prächtigen Residenz Torgau gehörten zunächst zu den angesehensten Reichsfürsten und wurden Schutzherren der Reformation. Den Albertinern gelang nach dem Sieg über ihre ernestinischen Vettern im Schmalkaldischen Krieg 1547 die Entwicklung des Kurfürstentums Sachsen zu einem Territorialstaat mit der glanzvollen Residenz Dresden.
Den Höhepunkt bildete das Augusteische Zeitalter unter Kurfürst August dem Starken und dessen Sohn, die von 1697 bis 1763 zugleich Könige von Polen waren. Jene im historischen Gedächtnis tief verankerte Blütezeit ist neben dem Elbflorenz Dresden mit seinen barocken Prachtbauten und Kunstschätzen auch in der Messemetropole Leipzig und vielen anderen Orten erlebbar. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts geriet Sachsen immer wieder auf die Verliererseite der Geschichte. Dies reicht vom Siebenjährigen Krieg 1756-1763 über die Leipziger Völkerschlacht 1813 bis hin zum Preußisch-Österreichischen Krieg 1866. Tiefpunkt war der Wiener Kongress 1815, der das Territorium des 1806 von Napoleon zum Königreich erhobenen Sachsens mehr als halbierte.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Sachsen zum Musterland der Industrialisierung. Es gab wegweisende Impulse für Eisenbahn, Auto und Flugzeug, und auch der traditionsreiche Bergbau des Erzgebirges blieb bis hin zum Uran-Abbau der Wismut eine tragende Säule. Das Land brachte auch weiter Spitzenkultur hervor. An den großen Barockmusiker Bach knüpften Mendelssohn Bartholdy, Schumann und Wagner an, Graf Pückler schuf in Bad Muskau einen Welterbe-Park, Meißner Porzellan ging um die Welt, die Residenz Dresden erlebte eine Spätblüte, Romantiker verklärten die Sächsische Schweiz, Karl May wurde zu Old Shatterhand, die Moderne erhielt von der Dresdner „Brücke“ bis zur Neuen Leipziger Schule viele Anregungen. Mit der Novemberrevolution 1918 wurde aus dem Königreich Sachsen der erste Freistaat, der 1933 im NSDAP-Gau unterging. 1945 entstand das Land Sachsen durch Rückkehr preußischer Gebiete weitgehend in seiner heutigen Gestalt. Es wurde jedoch 1952 in die DDR-Bezirke Dresden, Leipzig und Chemnitz/Karl-Marx-Stadt aufgeteilt. Die friedliche Revolution 1989 mit Leipzig als Hauptschauplatz bahnte die letzte große Zäsur an. Seit dem 3. Oktober 1990 ist Sachsen föderaler Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland.
Steffen Raßloff: Sachsen. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2019 (Sutton Verlag). (Juli 2019)
Siehe auch: Geschichte Sachsens, Geschichte Dresdens, Mitteldeutsche Geschichte, Geschichte Thüringens