Schreibkasten Martin Luther: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. November 2012, 09:03 Uhr
Schreibkasten von Martin Luther
Aus der Serie Fundstücke aus dem Stadtmuseum mit Gudrun Noll und Dr. Steffen Raßloff (29.11.2012)
Wo Luther seine Tinte aufbewahrte
Zu einem Schreibkasten befragten wir Dr. Steffen Raßloff vom Förderverein des Stadtmuseums:
Was ist an diesem Kasten so besonders?
Dieses gut erhaltene Exemplar eines Schreibkastens soll der Überlieferung zufolge Martin Luther bei sich geführt haben.
Woher weiß man das?
Im Almanach des „evangelischen Jubeljahres“ 1817, also anlässlich des 300. Reformationsjubiläums, wird die Geschichte jenes Kastens seit dem Tode Luthers detailliert erzählt. Als Luther 1546 von Halle nach Eisleben reiste, um dort eine Streitigkeit der Grafen von Mansfeld beilegen zu helfen, hatte er Teile seines Reisegepäcks an der Saale zurück gelassen. Statt aber wie geplant bald zurück zu kehren, verstarb Luther am 18. Februar in Eisleben. Von den Erben nicht eingefordert, verblieb das Kästchen in den Händen verschiedener Hallenser Familien. 1754 wurde es schließlich mit der Sammlung des Hofrates Büttner aus Weißenfels durch die Akademie Leopoldina angekauft und in der ehemaligen Lutherzelle des Augustinerklosters in Erfurt ausgestellt. Heute gehört es zu den Höhepunkten in der neuen Ausstellung des Stadtmuseums „Rebellion – Reformation – Revolution“.
Wozu dienten solche Kästen?
Hier bewahrte man früher auf Reisen seine Schreibutensilen auf. Sie sind also so eine Art Vorgänger unserer späteren Federmappen. Hier fanden sich neben Schreibfedern und Tinte solche unerlässlichen Hilfsmittel wie Spitzmesser, Siegel oder Wachs.
Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt, Luther und Erfurt