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Das Kult-Brot
'''Das Kult-Brot'''


DENKMALE IN ERFURT (62): Ein Kastenbrot mit Kult-Status nicht nur bei kleinen Fernsehfreunden verweist auf Erfurts neue Rolle als Kindermedien-Zentrum.
DENKMALE IN ERFURT (62): Ein Kastenbrot mit Kult-Status nicht nur bei kleinen Fernsehfreunden verweist auf Erfurts neue Rolle als Kindermedien-Zentrum.

Version vom 8. September 2012, 07:16 Uhr

Bernd das Brot

Beitrag der Serie Denkmale in Erfurt aus der Thüringer Allgemeine von Dr. Steffen Raßloff (08.09.2012)


Das Kult-Brot

DENKMALE IN ERFURT (62): Ein Kastenbrot mit Kult-Status nicht nur bei kleinen Fernsehfreunden verweist auf Erfurts neue Rolle als Kindermedien-Zentrum.


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Er ist ständig übel gelaunt und starrt am liebsten Raufasertapete an. Sein kastiger Körper und die viel zu kurzen Arme entsprechen zudem keinem gängigen Schönheitsideal. Dennoch ist Bernd das Brot besonders bei Kindern und Jugendlichen ein Star. Beim KI.KA, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, gehört er zusammen mit seinen Freunden Chili das Schaf und Briegel der Busch zu den beliebtesten Darstellern. Mit dem bisweilen ironischen, hintergründigen Humor sprechen Brot, Schaf und Busch aber auch ältere Jahrgänge an, die als Eltern, Großeltern oder einfach so auf dem Fernsehsofa beim KI.KA gelandet sind.

Am 8. Juli 2007 wurde Bernd vor dem Erfurter Rathaus in Anwesenheit von Minister, Oberbürgermeister, Medien und großer Volksmenge sogar ein Denkmal gesetzt. Auch Bernds Schöpfer Tommy Krappweis wohnte dem Ereignis gerührt bei. In kürzester Frist sollte das überlebensgroße Standbild aus Kunststoff zu einem der häufigsten Fotomotive avancieren. Wenn man sich weiter in der Altstadt umschaut, kann man eine Reihe Kollegen von Bernd entdecken. Das Sandmännchen auf der Rathausbrücke, Maus und Elefant auf dem Anger, Käpt`n Blaubär mit Hein Blöd zu Boot auf der Gera nahe der Schlösserbrücke und viele andere weisen darauf hin, dass der KI.KA in Erfurt zu Hause ist. Darüber hinaus will sich die Stadt mit Einrichtungen wie dem Kindermedienzentrum am MDR-Landesfunkhaus weiter als wichtiger Standort für diese Sparte profilieren. Darauf weisen Bernd & Co. seit einigen Jahren deutlich hin.

Die bunten Figuren überall in Erfurts Altstadt haben viele Freunde gefunden. Mancher eher konservative Bildungsbürger stößt sich zwar an ihnen, findet sie in dem historischen Umfeld und gewissermaßen als Konkurrenz zu Luther, Bismarck oder dem Roland unpassend. Man mag das so sehen. Nach Ansicht einer großen Mehrheit der Erfurter und ihrer Gäste haben Bernd und seine Freunde jedoch den öffentlichen Raum belebt. Bei unseren jüngeren Mitmenschen besitzen die KI.KA-Helden ohnehin unumstrittenen Kult-Status. Sie sind damit die besten Botschafter für die Kindermedienstadt Erfurt. Bernd selbst hat, wenn auch unfreiwillig, mit seiner Entführung im Jahre 2009 für großen Medienrummel gesorgt. Nach zwei Wochen wurde er von der Polizei aus einem Keller bei Weimar befreit, was bundesweit Erleichterung hervor rief. Seither steht er unversehrt mit schwerem Betonsockel an seinem Platz vor dem Rathaus.


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt