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'''Der Flughafen am Roten Berg läutete 1925 ein neues Verkehrszeitalter ein. 1957 auf den ehemaligen Militärflughafen in Bindersleben verlagert,  wurde er nach 1989/90 zum modernen Airport "Erfurt-Weimar" ausgebaut.'''
'''Der Flughafen am Roten Berg läutete 1925 ein neues Verkehrszeitalter ein. 1957 nach Bindersleben verlagert,  wurde er nach 1989/90 zum modernen Airport "Erfurt-Weimar" ausgebaut.'''





Version vom 1. April 2012, 16:42 Uhr

Flughafen Erfurt

Der Flughafen am Roten Berg läutete 1925 ein neues Verkehrszeitalter ein. 1957 nach Bindersleben verlagert, wurde er nach 1989/90 zum modernen Airport "Erfurt-Weimar" ausgebaut.


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Der Flughafen Erfurt-Weimar in Bindersleben gehört zu den kleineren seiner Art in Deutschland. Er wird v.a. von Urlaubs- und Frachtflugzeugen genutzt. Im mitteldeutschen Raum besitzt der Flughafen Leipzig/Halle ganz klar die Lufthoheit. Vor acht Jahrzehnten dagegen präsentierte sich Erfurt noch als ein “Mittelpunkt im deutschen Luftverkehr”. So steht es zu lesen im Flugplan von 1927. Die Einweihung des Flughafens am Roten Berg 1925 (siehe Abb.) während der Weimarer Republik stellt einen Meilenstein in der Erfurter Verkehrsgeschichte dar.

Für damalige Verhältnisse “sicher, bequem und preiswert” konnte man auf elf direkten Linien Ziele in Mitteleuropa von Amsterdam bis Berlin, von Hannover bis Genf anfliegen. Freilich dauerte ein Ausflug in die holländische Hauptstadt noch stolze fünf Stunden und 15 Minuten, nach Berlin waren es zwei Stunden zwanzig Minuten. Die Preise klingen dafür mit 75,00 und 35,00 Mark nach Billigflieger, wobei natürlich die Einkommensverhältnisse vor 80 Jahren beachtet werden müssen. Mit täglich elf Starts und elf Landungen zwischen 8.00 und 17.00 Uhr herrschte im Norden der Stadt reger Luftverkehr. Neben den großen Städten konnte man u.a. auch für 17,00 Mark zur Kur nach Bad Kissingen fliegen.

Die Flugzeuge etwa der legendären Marke Junkers starteten aber noch nicht von Bindersleben, sondern vom Roten Berg. Dort, wo sich heute die Rote-Berg-Siedlung zwischen Stotternheimer Straße und Nördlicher Querverbindung erstreckt, befanden sich die Anlagen mit Empfangsgebäude, Hangar und Rollfeld. All dies kann in Text und Bild im Stadtmuseum nachvollzogen werden. Am 10. Mai 1925, und damit zwei Jahre vor Leipzig-Schkeuditz, war mit einer riesigen Menschenmenge Einweihung gefeiert worden. Oberbürgermeister Bruno Mann begrüßte die Piloten und Passagiere der beiden Eindecker-Ganzmetallmaschinen, die mit großem Jubel begrüßt wurden. Die Thüringer Allgemeine Zeitung sprach zu Recht von dem “seit Jahrzehnten wichtigsten Tag” für die Erfurter Verkehrsgeschichte. 1927 war die Anlage komplett fertig gestellt und technisch auf dem neuesten Stand. Im Dritten Reich erhielt sie 1936 nach dem gewichtigen Reichsmarschall und einstigen Kampfflieger den Namen Hermann Göring Flughafen Erfurt. Während des Zweiten Weltkrieges entstanden im Umfeld große Hangars und ein Reparaturwerk für Militärflugzeuge. Diese Anlagen wurden mehrfach durch Luftangriffe stark zerstört.

Nach dem Krieg verlagerte sich schließlich die zivile Luftfahrt vom Roten Berg an den heutigen Standort nach Bindersleben, wo im Dritten Reich 1934 ein wichtiger Militärflughafen entstanden war. 1957 landete das erste Passagierflugzeug der DDR in Erfurt. In den 1960er Jahren wurden erstmals das Abfertigungsgebäude und der Tower sowie Start- und Landebahn den Erfordernissen angepasst. Neben den Linienflügen entwickelte sich nach 1970 ein Charterverkehr. Bis zur Deutschen Einheit 1990 blieb es jedoch bei einem relativ bescheidenen Flugverkehr. In der jüngeren Vergangenheit wurde der Flughafen Erfurt u.a. mit einem neuen Abfertigungsgebäude und Tower modern ausgebaut und 2011 in Flughafen Erfurt-Weimar umbenannt.


Kontakt: Flughafen Erfurt-Weimar