Georgenburse Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen
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Siehe auch: '''[[Gedenktafel Georgenburse]]''' |
Version vom 17. März 2012, 08:49 Uhr
Georgenburse Erfurt
Begegnungs- und Bildungsstätte "Georgenburse Erfurt - Studienort der Lutherzeit"
Wohnort Martin Luthers als Student und Magister an der Universität Erfurt (1501-05)
Das mittelalterliche Studium spielte sich überwiegend in Kollegien und Bursen ab. Die bis zu 1000 Studenten der Universität Erfurt mussten in solchen klosterähnlichen Studien- und Wohnstätten Quartier nehmen. Die Kollegien waren angesehene Bursen, in denen zahlreiche Lehrende und Lernende gemeinsam lebten. Das Collegium maius etwa diente als Hauptsitz der Universität und Sitz der Philosophischen Fakultät. Die privaten Bursen waren dagegen kleiner.
Die bekannteste ist die Georgenburse an der Augustinerstraße. Ein Brief des Luther-Verwandten Dietrich Lindemann von 1526 belegt, dass der spätere Reformator hier vermutlich zwischen 1501 und 1505 als Bursale lebte: «Grüßt mir unseren Verwandten M. Luther, der als Baccalaureus mich einst zu Erfurt in der Georgenburse […] einige Tage freundlich aufnahm.» Die Georgenburse wird 1456 erstmals erwähnt und existierte bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Sie bestand aus einem ganzen Gebäudekomplex bis zur Augustinerstraße.
Im 20. Jahrhundert ins öffentliche Bewusstsein zurück gekehrt, bekam das erhaltene Gebäude im Lutherjahr 1983 sein heutiges Aussehen. Es geht in einzelnen Bauteilen bis ins 14. Jahrhundert zurück, entstand nach neueren Bauforschungen in dieser Form aber wohl erst im späten 16. Jahrhundert. 2010 öffnete hier nach grundhafter Sanierung eine Begegnungs- und Bildungsstätte mit Pilgerherberge. Eine Dauerausstellung beleuchtet das mittelalterliche Universitätsleben sowie die Bedeutung der Lutherstätte (Gestaltung: Dr. Steffen Raßloff und Ulrich Spannaus).
(Text: Dr. Steffen Raßloff)
Kontakt: Georgenburse Erfurt
Lesetipp
Steffen Raßloff: Georgenburse Erfurt - Studienort der Lutherzeit. In: Stadt und Geschichte. Zeitschrift für Erfurt 47 (2011). S. 28 f.
Siehe auch: Gedenktafel Georgenburse