Haus Dacheröden: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Februar 2012, 12:35 Uhr

Haus Dacheröden am Anger

Die Sanierung des gesamten Hauses, das erstmalig 1310 im Frei-Zins-Register der Stadt erwähnt wurde erfolgte im Jahre 2007. Um 1500 erwähnte man hier 2 Gebäude, einerseite "Zum Schiffchen" und andererseits "Zum güldenen Hecht". Wie viele andere Häuser in Erfurt wurden auch diese wiederholt als Biereigenhof (1530-18. Jh.) genutzt. Im Jahre 1557 läßt Heinrich Vasoldt (seit 1547 Besitzer des Hauses "Zum güldenen Hecht") durch den Steinmetz Blasius Henningk und Sohn das Renaissanceportal und den Erker, der als optische Verbindung beider Häuser funktioniert, errichten. Ab 1664 dient es als Wohnhaus von Beamten der kurmainzischen Statthalterei. 1774 zieht Freiherr Carl Friedrich von Dacheröden (1732-1809) Jurist und Preußischer Kammerpräsident a. D. als prominentester Mieter mit seinen Kindern Ernst und Caroline im Haus "Zum Schiffchen" ein. Die bekanntesten Gäste waren Freiherr von Dalberg seines Zeichens Statthalter von 1772-1802 = 30 Jahre - Schiller und die Brüder von Humboldt. 1791 fand die Vermählung von Caroline von Dacheröden mit Wilhelm von Humboldt statt. Sebastian Lucius kaufte 1815 und 1833 beide Häuser, einer seiner Nachfahren, Franz von Nathusius verkaufte 1951 das Grundstück an die SED-Druckerei (Zentrag). Seit 1992 ist es im Besitz der Stadt Erfurt und wird als Kulturforum genutzt. Das wunderschöne Renaissanceportal (Bild 06) zeigt u. a. 2 Steinmetzgestalten. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um Vater und Sohn Henning, die mit Maß und Zirkel dargestellt sind. Die 2 runden Medaillons stellen Jesus und Paulus dar. Die latainische Inschrift aus dem Psalm 112 (Bild 07) lautet: "Glücklich ist immer dar, wer Gott fürchtet im innersten Herzen. Der dem Freund nur macht Gottes getreulich Gebot. Solchen Mannes Geschlecht, den Kindern und blühenden Enkeln wird - das glaube nur Du - himmlische Hilfe zuteil."


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