Johannes Lang: Unterschied zwischen den Versionen

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Allerdings hatten es diese nicht leicht, da der Stadtrat ihre Tätigkeit lange Zeit nur stillschweigend duldete. Als klare Niederlage dürfte Lang das Festschreiben des Nebeneinanders von Protestanten und Katholiken durch den Hammelburger Vertrag mit dem Mainzer Erzbischof 1530 empfunden haben. Dieser Vertrag setzte auch seinen Predigten im Dom ein Ende. Hinzu kamen die oft auch auf die persönliche Ebene getragenen Konflikte mit den Katholiken. Angefeindet wurde er nicht zuletzt wegen seiner Heirat mit einer wohlhabenden und deutlich älteren Ratsherren-Witwe 1524, die auch das Haus in der Michaelisstraße mit in die Ehe brachte. Nach deren Tod 1528 heiratete er erneut, diesmal eine wesentlich jüngere Frau. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.  
Allerdings hatten es diese nicht leicht, da der Stadtrat ihre Tätigkeit lange Zeit nur stillschweigend duldete. Als klare Niederlage dürfte Lang das Festschreiben des Nebeneinanders von Protestanten und Katholiken durch den Hammelburger Vertrag mit dem Mainzer Erzbischof 1530 empfunden haben. Dieser Vertrag setzte auch seinen Predigten im Dom ein Ende. Hinzu kamen die oft auch auf die persönliche Ebene getragenen Konflikte mit den Katholiken. Angefeindet wurde er nicht zuletzt wegen seiner Heirat mit einer wohlhabenden und deutlich älteren Ratsherren-Witwe 1524, die auch das Haus in der Michaelisstraße mit in die Ehe brachte. Nach deren Tod 1528 heiratete er erneut, diesmal eine wesentlich jüngere Frau. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.  


'''>''' 2014 wurden der '''[[Johannes Lang Grabstein|Grabstein Johannes Langs]]''' und seine Grabstelle in der Michaeliskirche wiederentdeckt.
'''''>''' 2014 wurden der '''[[Johannes Lang Grabstein|Grabstein Johannes Langs]]''' und seine Grabstelle in der Michaeliskirche wiederentdeckt.''





Version vom 22. Februar 2021, 11:47 Uhr

Johannes Lang

Beitrag der Serie Denkmale in Erfurt aus der Thüringer Allgemeine von Dr. Steffen Raßloff (19.01.2013)


Der Reformator Erfurts

DENKMALE IN ERFURT (81): Johannes Lang (1487-1548) war ein wichtiger Freund Luthers und Wegbereiter der Reformation.


Langhaus.jpg

In der Erfurter Allerheiligenstraße befindet sich das Johannes-Lang-Haus der evangelischen Stadtmission. Dieses wurde zwar nach dem Theologen und Freund Luthers benannt, ist aber nicht unmittelbar mit dessen Leben verbunden. Sein Wohnhaus befand sich vielmehr in der Michaelisstraße 29. Leuchtend rot angestrichen beherbergt der Nachfolgebau aus dem 19. Jahrhundert heute die Pension „Altstadtperle“ (Foto: Dr. Steffen Raßloff). Trotz seiner großen Bedeutung ist über den „Reformator Erfurts“, wie es auf der Gedenktafel heißt, relativ wenig bekannt. Der Theologe PD Dr. Andreas Lindner von der Universität Erfurt, der sich mit Langs Biographie beschäftigt, hat ihn deshalb sogar als den „unbekannten Reformator Erfurts“ bezeichnet. Wir besitzen kein überliefertes Bild, sein Grab in der Michaeliskirche ist verschwunden und seine Schriften werden schon lange nicht mehr aufgelegt.

Dabei gehört Lang zu den ältesten Mitstreitern Luthers und hat die Reformation in Erfurt am nachhaltigsten befördert. Lindner betont zugleich die Impulse, die er als Übersetzer und Bildungsreformer für das Schaffen Luthers gesetzt hat. Bei vielen wichtigen Ereignissen von der Leipziger Disputation Luthers mit Johannes Eck 1519 bis hin zur Unterzeichnung der Schmalkaldischen Artikel 1537 war Lang mit zugegen. Kennen gelernt hatten sich der gebürtige Erfurter und sein berühmter Freund aus Mansfeld möglicherweise schon als Studenten. Der gemeinsame Weg begann dann mit dem Eintritt Langs ins Erfurter Augustinerkloster 1506, also nur ein Jahr nach Luther. Zeitweise auch noch gemeinsam in Wittenberg tätig, wurde Lang schließlich zum „Reformator Erfurts“. Wie viele andere Mönche trat der Prior und Distriktsvikar 1522 aus dem Kloster aus. Der Doktor der Theologie galt bis zu seinem Tode 1548 als Oberhaupt der evangelischen Prediger der Stadt.

Allerdings hatten es diese nicht leicht, da der Stadtrat ihre Tätigkeit lange Zeit nur stillschweigend duldete. Als klare Niederlage dürfte Lang das Festschreiben des Nebeneinanders von Protestanten und Katholiken durch den Hammelburger Vertrag mit dem Mainzer Erzbischof 1530 empfunden haben. Dieser Vertrag setzte auch seinen Predigten im Dom ein Ende. Hinzu kamen die oft auch auf die persönliche Ebene getragenen Konflikte mit den Katholiken. Angefeindet wurde er nicht zuletzt wegen seiner Heirat mit einer wohlhabenden und deutlich älteren Ratsherren-Witwe 1524, die auch das Haus in der Michaelisstraße mit in die Ehe brachte. Nach deren Tod 1528 heiratete er erneut, diesmal eine wesentlich jüngere Frau. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

> 2014 wurden der Grabstein Johannes Langs und seine Grabstelle in der Michaeliskirche wiederentdeckt.


Lesetipp:

Steffen Raßloff, Volker Leppin, Thomas A. Seidel (Hg.): Orte der Reformation. Erfurt. Leipzig 2012. (mit einem Beitrag von Andreas Lindner über Johannes Lang)


Siehe auch: Luther und Erfurt, Michaeliskirche, Reformationsjubiläum 2017, Geschichte der Stadt Erfurt