Christian Reichart: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei: | [[Datei:Reichartklein.jpg|250px|right]]Am 9. September 1867 lud der Erfurter Gartenbauverein zur feierlichen Denkmalsenthüllung. Geehrt wurde eine Persönlichkeit, die den Ruf Erfurts als "Blumenstadt", als Stadt des gewerblichen Gartenbaus, als einer der Ersten wesentlich mit begründet hatte. Zu Ehren des einstigen Stadtrates Christian Reichart (1685-1775) verlieh man dem Platz "am Wasserthor" zugleich auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung seinen Namen. | ||
Der 1685 in Erfurt gebürtige Reichart hatte an der Universität Erfurt Jura studiert und ab 1716 verschiedene städtische Ämter ausgeübt. Sein Hauptinteresse galt aber dem Land- und Gartenbau. Auf diesem Gebiet sorgte er für die Einführung wissenschaftlicher Methoden und arbeitete sich zur europäischen Autorität empor, deren sechsbändiger "Land- und Garten-Schatz" (1753-74) zum Standardwerk avancierte. Reichart wirkte jedoch nicht im "Elfenbeinturm" des Wissenschaftlers, sondern gewann bzw. erprobte seine Ideen in der Praxis, etwa mit neuen Gartenbaugeräten wie der Jätemaschine. | Der 1685 in Erfurt gebürtige Reichart hatte an der Universität Erfurt Jura studiert und ab 1716 verschiedene städtische Ämter ausgeübt. Sein Hauptinteresse galt aber dem Land- und Gartenbau. Auf diesem Gebiet sorgte er für die Einführung wissenschaftlicher Methoden und arbeitete sich zur europäischen Autorität empor, deren sechsbändiger "Land- und Garten-Schatz" (1753-74) zum Standardwerk avancierte. Reichart wirkte jedoch nicht im "Elfenbeinturm" des Wissenschaftlers, sondern gewann bzw. erprobte seine Ideen in der Praxis, etwa mit neuen Gartenbaugeräten wie der Jätemaschine. |
Version vom 20. Dezember 2010, 15:59 Uhr
Christian Reichart
Begründer des modernen Erwerbsgartenbaus und "Vater der Blumenstadt Erfurt"
Christian-Reichart-Denkmal
Standort: Grünanlage an der Pförtchenbrücke
für: Christian Reichart (1685-1775)
Einweihung: 1867, am heutigen Standort 1899
Am 9. September 1867 lud der Erfurter Gartenbauverein zur feierlichen Denkmalsenthüllung. Geehrt wurde eine Persönlichkeit, die den Ruf Erfurts als "Blumenstadt", als Stadt des gewerblichen Gartenbaus, als einer der Ersten wesentlich mit begründet hatte. Zu Ehren des einstigen Stadtrates Christian Reichart (1685-1775) verlieh man dem Platz "am Wasserthor" zugleich auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung seinen Namen.
Der 1685 in Erfurt gebürtige Reichart hatte an der Universität Erfurt Jura studiert und ab 1716 verschiedene städtische Ämter ausgeübt. Sein Hauptinteresse galt aber dem Land- und Gartenbau. Auf diesem Gebiet sorgte er für die Einführung wissenschaftlicher Methoden und arbeitete sich zur europäischen Autorität empor, deren sechsbändiger "Land- und Garten-Schatz" (1753-74) zum Standardwerk avancierte. Reichart wirkte jedoch nicht im "Elfenbeinturm" des Wissenschaftlers, sondern gewann bzw. erprobte seine Ideen in der Praxis, etwa mit neuen Gartenbaugeräten wie der Jätemaschine.
Das von Georg Carl Kölling geschaffene Denkmal aus Seeberger Sandstein zeigt auf hohem Säulenschaft Christian Reichart in der Kleidung der "Zopfzeit" des 18. Jahrhunderts. Mit der Errichtung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals musste Reichart den Platz räumen, der zugleich in Kaiserplatz (heute Karl-Marx-Platz) umbenannt wurde. Seit November 1899 befindet es sich in den Anlagen an der Pförtchenbrücke. Wenn auch für ein öffentliches Denkmal ziemlich versteckt, hat es dort einen angemessenen Platz im Grünen gefunden.
Text: Ruth Menzel / Steffen Raßloff: Denkmale in Erfurt. Erfurt 2006. S. 88 f.