Glockengasse: Unterschied zwischen den Versionen

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'''vorherige Bezeichnung/en:''' 1493: Blidengasse
'''vorherige Bezeichnung/en:''' 1493: Blidengasse; 1510: Hondegasse; 1587: Bleidengasse; 1774: Bleiden- oder Hund Gasse; 1817: Hundgasse 
 
1510: Hondegasse  


1587: Bleidengasse


1774: Bleiden- oder Hund Gasse


1817: Hundgasse 


'''Bedeutung:''' Straße im [https://de.wikipedia.org/wiki/Andreasviertel Andreasviertel].


Der ursprüngliche Namen Blidengasse erinnert an den Blidenhof, in dem die Bliden standen. Bliden nannte man Wurfmaschinen, mit denen man Steine oder Feuerbrände auf die Feinde schleudern konnte. Die Erfindung des Schießpulvers und der Feuerwaffen machten den Blidenhof überflüssig. Deshalb wurde ein Teil desselben 1375 an die Erfurter Juden zur Erweiterung ihres Friedhofes verkauft.


 
Ab 1510 taucht neben der Bezeichnung Blidengasse der Name Hundgasse auf. 1848 stellten die Bewohner der Gasse einen Antrag beim Magistrat, in dem sie um Erlaubnis baten, die Gasse in Glockengasse umzubenennen nach einem Glockengießhaus, welches schon 1774 im Verrechtsbuch (Steuernachweisbuch) erwähnt wurde. Noch heute weist ein erhalten gebliebener Türklopfer in Form einer Glocke auf das einst hier ausgeübte Handwerk der Glockengießer hin.
'''Bedeutung:'''

Aktuelle Version vom 1. Februar 2019, 11:16 Uhr

Glockengasse

Ortsteil: Altstadt


Bezeichnung seit: 1849


vorherige Bezeichnung/en: 1493: Blidengasse; 1510: Hondegasse; 1587: Bleidengasse; 1774: Bleiden- oder Hund Gasse; 1817: Hundgasse



Bedeutung: Straße im Andreasviertel.

Der ursprüngliche Namen Blidengasse erinnert an den Blidenhof, in dem die Bliden standen. Bliden nannte man Wurfmaschinen, mit denen man Steine oder Feuerbrände auf die Feinde schleudern konnte. Die Erfindung des Schießpulvers und der Feuerwaffen machten den Blidenhof überflüssig. Deshalb wurde ein Teil desselben 1375 an die Erfurter Juden zur Erweiterung ihres Friedhofes verkauft.

Ab 1510 taucht neben der Bezeichnung Blidengasse der Name Hundgasse auf. 1848 stellten die Bewohner der Gasse einen Antrag beim Magistrat, in dem sie um Erlaubnis baten, die Gasse in Glockengasse umzubenennen nach einem Glockengießhaus, welches schon 1774 im Verrechtsbuch (Steuernachweisbuch) erwähnt wurde. Noch heute weist ein erhalten gebliebener Türklopfer in Form einer Glocke auf das einst hier ausgeübte Handwerk der Glockengießer hin.