500. Reformationsjubilaeum Luther 2017: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Luther.2017.jpg|200px|rechts | [[Datei:Luther.2017.jpg|200px|rechts]]Erfurt besitzt eine große Geschichte. Deren bekannteste Persönlichkeit ist Martin Luther. Keine andere Stadt außer Wittenberg weißt eine vergleichbare Bedeutung für die Biographie des Reformators auf. Die einstige Mittelaltermetropole ist die Stadt des Studenten und Magisters, des jungen Mönches und Priesters. Luther selbst umschrieb es so: „Die Erfurter Universität ist meine Mutter, der ich alles verdanke.“ Hier erfolgte mit dem Eintritt ins Augustinerkloster 1505 die entscheidende biographische Zäsur. Kurz gesagt, ohne den jungen Erfurter Luther wäre der Wittenberger Reformator nicht denkbar. Aber auch beim Reformationsgeschehen selbst hat Erfurt mehrfach eine wichtige Rolle gespielt. | ||
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Während im Collegium maius heute das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ansässig ist und die Georgenburse eine Pilgerherberge mit einer kleinen Ausstellung beherbergt, besitzt besonders das Augustinerkloster als international renommierte Tagungs- und Begegnungsstätte eine hohe kulturell-touristische Bedeutung. 2011 konnten die Wunden des Zweiten Weltkrieges durch Rekonstruktion der einstigen Klosterbibliothek und der Waidhäuser endgültig geheilt werden. Damit tritt an der ursprünglichen Kubatur orientierte moderne Architektur in einen spannenden Kontrast zu den gotischen Gebäuden. Das Flaggschiff der Lutherstadt Erfurt bietet auch, wenngleich es sich nicht als Museum versteht, ein erinnerungskulturelles Angebot: dreimal täglich kann man 11, 13 und 15 Uhr an Führungen teilnehmen, hinzu kommt die Dauerausstellung „Bibel – Kloster – Luther“. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen zeichnet sich bereits für 2017 ab, darunter die „Augustinergespräche“. Krönung des Jubiläums könnte 2017 die Aufnahme des Augustinerklosters gemeinsam mit weiteren Lutherstätten auf die '''[[UNESCO_Welterbe_Augustinerkloster_juedisches_Erbe|UNESCO-Welterbeliste]]''' werden. | |||
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Version vom 27. Dezember 2015, 16:40 Uhr
500. Reformationsjubiläum 2017
Die Lutherstadt Erfurt hat zum 500. Reformationsjubiläum 2017 einiges zu bieten.
Erfurt besitzt eine große Geschichte. Deren bekannteste Persönlichkeit ist Martin Luther. Keine andere Stadt außer Wittenberg weißt eine vergleichbare Bedeutung für die Biographie des Reformators auf. Die einstige Mittelaltermetropole ist die Stadt des Studenten und Magisters, des jungen Mönches und Priesters. Luther selbst umschrieb es so: „Die Erfurter Universität ist meine Mutter, der ich alles verdanke.“ Hier erfolgte mit dem Eintritt ins Augustinerkloster 1505 die entscheidende biographische Zäsur. Kurz gesagt, ohne den jungen Erfurter Luther wäre der Wittenberger Reformator nicht denkbar. Aber auch beim Reformationsgeschehen selbst hat Erfurt mehrfach eine wichtige Rolle gespielt.
Dank der gut erhaltenen Altstadt mit ihren vielen Erinnerungsorten kann man zudem ideal in die Zeit Martin Luthers abtauchen. Das gilt nicht zuletzt für das lateinische Viertel rund um die Michaelisstraße. Das Collegium maius war einst Hauptsitz der Universität, an der „Martinus Ludher ex Mansfeldt“ von 1501 bis 1505 studierte und lehrte. Die 1379 privilegierte Universität, älteste im heutigen Deutschland, galt als eine der renommiertesten in Europa. Quartier bezog Luther in der Georgenburse in der Augustinerstraße. In jenen klosterähnlichen Wohnheimen spielte sich ein Großteil des Studiums ab. Hier feierte Luther auch 1505 seinen Abschluss als Magister Artium. Danach begann er das karriereträchtige Studium der Juristerei, das freilich bald mit dem Eintritt ins Augustinerkloster ein Ende finden sollte.
Während im Collegium maius heute das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ansässig ist und die Georgenburse eine Pilgerherberge mit einer kleinen Ausstellung beherbergt, besitzt besonders das Augustinerkloster als international renommierte Tagungs- und Begegnungsstätte eine hohe kulturell-touristische Bedeutung. 2011 konnten die Wunden des Zweiten Weltkrieges durch Rekonstruktion der einstigen Klosterbibliothek und der Waidhäuser endgültig geheilt werden. Damit tritt an der ursprünglichen Kubatur orientierte moderne Architektur in einen spannenden Kontrast zu den gotischen Gebäuden. Das Flaggschiff der Lutherstadt Erfurt bietet auch, wenngleich es sich nicht als Museum versteht, ein erinnerungskulturelles Angebot: dreimal täglich kann man 11, 13 und 15 Uhr an Führungen teilnehmen, hinzu kommt die Dauerausstellung „Bibel – Kloster – Luther“. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen zeichnet sich bereits für 2017 ab, darunter die „Augustinergespräche“. Krönung des Jubiläums könnte 2017 die Aufnahme des Augustinerklosters gemeinsam mit weiteren Lutherstätten auf die UNESCO-Welterbeliste werden.
Lesetipps:
Steffen Raßloff, Volker Leppin, Thomas A. Seidel (Hg.): Orte der Reformation. Erfurt. Leipzig 2012.
Steffen Raßloff: Geschichte der Stadt Erfurt. Erfurt 2012 (3. Auflage 2015).
Siehe auch: Lutherstadt Erfurt, Lutherland Thüringen, Kurzfilm zu Luther und Erfurt (3:06 min)