Trommsdorff Denkmal Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:TrommsdorffII.jpg|350px|right]][[Datei:TrommsdorffI.jpg|350px|right]]Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770-1837) gilt als einer der Begründer der modernen pharmazeutischen Wissenschaft, als Fachmann von internationalem Rang. 1792 erschien sein wegweisendes „Handbuch der Pharmazie“, ab 1793 gab er die erste Fachzeitschrift heraus, das „Journal der Pharmazie für Ärzte und Apotheker“. Dabei blieb der gebürtige Erfurter ein Leben lang seiner Vaterstadt treu. Er wirkte in der Schwanen-Apotheke am Anger, in seinem pharmazeutischen Institut und als Professor an der Universität. Trommsdorff bildete Apotheker aus, reorganisierte das Apothekenwesen und schuf das „Erfurter Apothekerkränzchen“. Er betätigte sich auch in der 1754 gegründeten Akademie gemeinnütziger Wissenschaften. Das Berufsethos des Apothekers und Wissenschaftlers hat im Zeitalter von Kassen- und Privatpatienten nichts an Aktualität eingebüßt: „Die Sorge des Staates für die Gesundheit seiner Mitglieder muss überall gleich sein.“
[[Datei:TrommsdorffII.jpg|370px|right]][[Datei:TrommsdorffI.jpg|370px|right]]Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770-1837) gilt als einer der Begründer der modernen pharmazeutischen Wissenschaft, als Fachmann von internationalem Rang. 1792 erschien sein wegweisendes „Handbuch der Pharmazie“, ab 1793 gab er die erste Fachzeitschrift heraus, das „Journal der Pharmazie für Ärzte und Apotheker“. Dabei blieb der gebürtige Erfurter ein Leben lang seiner Vaterstadt treu. Er wirkte in der Schwanen-Apotheke am Anger, in seinem pharmazeutischen Institut und als Professor an der Universität. Trommsdorff bildete Apotheker aus, reorganisierte das Apothekenwesen und schuf das „Erfurter Apothekerkränzchen“. Er betätigte sich auch in der 1754 gegründeten Akademie gemeinnütziger Wissenschaften. Das Berufsethos des Apothekers und Wissenschaftlers hat im Zeitalter von Kassen- und Privatpatienten nichts an Aktualität eingebüßt: „Die Sorge des Staates für die Gesundheit seiner Mitglieder muss überall gleich sein.“


Die Verdienste Trommsdorffs wurden in Erfurt immer geachtet. So mündet seit 1902 die vormalige Mariengasse als Trommsdorffstraße auf den Anger. Eine Gedenktafel am Fuße des Turmes der Hauptpost verweist seit dem Internationalen Trommsdorff-Kongress 1987 auf den Standort der einstigen Schwanen-Apotheke. Das Gebäude hatte 1878 dem Neubau der Hauptpost weichen müssen. Eine große Trommsdorff-Ehrung am 9. Juni 1990 bildete den Höhepunkt der 3. Tage der Alten Universität Erfurt, dem heutigen Hochschulstraßenfest. Im Barocksaal der Statthalterei am Hirschgarten beging man feierlich den 220. Geburtstag Trommsdorffs. Gisela Ronneberger, einstige Leiterin der Grünen Apotheke und Hüterin der Trommsdorff-Erinnerungspflege, betonte dabei die Bedeutung dieser Persönlichkeit auch für den damals mit viel Enthusiasmus aufgegriffenen Universitätsgedanken.  Knapp vier Jahre später trat die Universität Erfurt tatsächlich wieder ins Leben.  
Die Verdienste Trommsdorffs wurden in Erfurt immer geachtet. So mündet seit 1902 die vormalige Mariengasse als Trommsdorffstraße auf den Anger. Eine Gedenktafel am Fuße des Turmes der Hauptpost verweist seit dem Internationalen Trommsdorff-Kongress 1987 auf den Standort der einstigen Schwanen-Apotheke. Das Gebäude hatte 1878 dem Neubau der Hauptpost weichen müssen. Eine große Trommsdorff-Ehrung am 9. Juni 1990 bildete den Höhepunkt der 3. Tage der Alten Universität Erfurt, dem heutigen Hochschulstraßenfest. Im Barocksaal der Statthalterei am Hirschgarten beging man feierlich den 220. Geburtstag Trommsdorffs. Gisela Ronneberger, einstige Leiterin der Grünen Apotheke und Hüterin der Trommsdorff-Erinnerungspflege, betonte dabei die Bedeutung dieser Persönlichkeit auch für den damals mit viel Enthusiasmus aufgegriffenen Universitätsgedanken.  Knapp vier Jahre später trat die Universität Erfurt tatsächlich wieder ins Leben.  

Version vom 15. Dezember 2019, 09:54 Uhr

Johann Bartholomäus Trommsdorff

Beitrag der Serie Denkmale in Erfurt aus der Thüringer Allgemeine von Dr. Steffen Raßloff (01.10.2011)


Der Begründer der Pharmazie

DENKMALE IN ERFURT (13): Ein Medaillon an der Hauptpost am Anger ehrt den Apotheker Johann Bartholomäus Trommsdorff. Dort stand einst die Apotheke des verdienstvollen Pharmazeuten.


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Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770-1837) gilt als einer der Begründer der modernen pharmazeutischen Wissenschaft, als Fachmann von internationalem Rang. 1792 erschien sein wegweisendes „Handbuch der Pharmazie“, ab 1793 gab er die erste Fachzeitschrift heraus, das „Journal der Pharmazie für Ärzte und Apotheker“. Dabei blieb der gebürtige Erfurter ein Leben lang seiner Vaterstadt treu. Er wirkte in der Schwanen-Apotheke am Anger, in seinem pharmazeutischen Institut und als Professor an der Universität. Trommsdorff bildete Apotheker aus, reorganisierte das Apothekenwesen und schuf das „Erfurter Apothekerkränzchen“. Er betätigte sich auch in der 1754 gegründeten Akademie gemeinnütziger Wissenschaften. Das Berufsethos des Apothekers und Wissenschaftlers hat im Zeitalter von Kassen- und Privatpatienten nichts an Aktualität eingebüßt: „Die Sorge des Staates für die Gesundheit seiner Mitglieder muss überall gleich sein.“

Die Verdienste Trommsdorffs wurden in Erfurt immer geachtet. So mündet seit 1902 die vormalige Mariengasse als Trommsdorffstraße auf den Anger. Eine Gedenktafel am Fuße des Turmes der Hauptpost verweist seit dem Internationalen Trommsdorff-Kongress 1987 auf den Standort der einstigen Schwanen-Apotheke. Das Gebäude hatte 1878 dem Neubau der Hauptpost weichen müssen. Eine große Trommsdorff-Ehrung am 9. Juni 1990 bildete den Höhepunkt der 3. Tage der Alten Universität Erfurt, dem heutigen Hochschulstraßenfest. Im Barocksaal der Statthalterei am Hirschgarten beging man feierlich den 220. Geburtstag Trommsdorffs. Gisela Ronneberger, einstige Leiterin der Grünen Apotheke und Hüterin der Trommsdorff-Erinnerungspflege, betonte dabei die Bedeutung dieser Persönlichkeit auch für den damals mit viel Enthusiasmus aufgegriffenen Universitätsgedanken. Knapp vier Jahre später trat die Universität Erfurt tatsächlich wieder ins Leben.

Am 9. Oktober 2007 ließ die Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie die vorerst letzte Trommsdorff-Ehrung folgen. An der Hauptpost ist seither ein Medaillon zu sehen, das einer Portraitmedaille von 1835 nachempfunden wurde. Um das bronzene Portrait im oberen Bereich des großen Erdgeschossfensters sind Name und Lebensdaten notiert. Es trat der Gedenktafel von 1987 an die Seite und bildet mit ihr eine würdige erinnerungskulturelle Einheit. Geschaffen hat das Medaillon Bildhauer Christian Paschold aus Tiefthal, der u.a. auch für das Standbild des „Bismarck-Hauses“ am Anger verantwortlich zeichnet. (Fotos: Dr. Steffen Raßloff)


Literaturtipp:

Steffen Raßloff: 100 Denkmale in Erfurt. Geschichte und Geschichten. Mit Fotografien von Sascha Fromm (Thüringen Bibliothek. Bd. 11). Essen 2013.


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt, Universität Erfurt, Universitätsgesellschaft Erfurt