Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Angermuseumklein.jpg|350px|right]]Die im Verlaufe des 19. Jahrhunderts zu Weltgeltung aufsteigenden Gartenbauunternehmen brachten Erfurt den Ruf einer Blumenstadt ein. Dieses positive Image pflegte man zunehmend auch für den Fremdenverkehr und das Selbstverständnis der Stadt. So lag natürlich der Gedanke nahe, über das 1886 gegründete Städtische Museum hinaus diesen Bereich auch museal zu präsentieren. Erste konkrete Ideen für ein solches Museum gehen bis in die 1930er Jahre zurück, wie der heutige Direktor des Gartenbaumuseums Dr. Harald Bischoff recherchiert hat. Doch ähnlich wie bei dem Vorhaben einer Gartenbauausstellung von nationaler Geltung kamen diese Pläne bis zum Zweiten Weltkrieg nicht zur Verwirklichung.  
[[Datei:DGM.jpg|350px|right]]Die im Verlaufe des 19. Jahrhunderts zu Weltgeltung aufsteigenden Gartenbauunternehmen brachten Erfurt den Ruf einer Blumenstadt ein. Dieses positive Image pflegte man zunehmend auch für den Fremdenverkehr und das Selbstverständnis der Stadt. So lag natürlich der Gedanke nahe, über das 1886 gegründete Städtische Museum hinaus diesen Bereich auch museal zu präsentieren. Erste konkrete Ideen für ein solches Museum gehen bis in die 1930er Jahre zurück, wie der heutige Direktor des Gartenbaumuseums Dr. Harald Bischoff recherchiert hat. Doch ähnlich wie bei dem Vorhaben einer Gartenbauausstellung von nationaler Geltung kamen diese Pläne bis zum Zweiten Weltkrieg nicht zur Verwirklichung.  


Nach dem Krieg gelang zunächst Konkurrent Markkleeberg 1949 die Eröffnung des ersten nationalen Gartenbaumuseums. Es entstand im Rahmen der 1950 dort durchgeführten ersten Gartenbauausstellung der DDR. Aber so, wie Erfurt dank seiner großen Tradition schließlich den Zuschlag als wichtigste Gartenbauausstellung des „Ostblocks“ bekam, verlagerte man auch das Gartenbaumuseum in die thüringische Bezirksstadt. Es wurde als integraler Bestandteil der 1. Internationalen Gartenbauausstellung der sozialitischen Länder, der iga 1961, in der Zitadelle Cyriaksburg eröffnet. Erfurt und seine Blumenstadt-Tradition im weiteren Sinne spielten dort die zentrale Rolle. Das Waidmühlrad vor dem Museumsgebäude deutete bereits auf die Geschichte als Waidstadt hin. Im und um das Museum ließen sich viele Facetten des Erfurter Gartenbaus bis ins Mittelalter zurück verfolgen.
Nach dem Krieg gelang zunächst Konkurrent Markkleeberg 1949 die Eröffnung des ersten nationalen Gartenbaumuseums. Es entstand im Rahmen der 1950 dort durchgeführten ersten Gartenbauausstellung der DDR. Aber so, wie Erfurt dank seiner großen Tradition schließlich den Zuschlag als wichtigste Gartenbauausstellung des „Ostblocks“ bekam, verlagerte man auch das Gartenbaumuseum in die thüringische Bezirksstadt. Es wurde als integraler Bestandteil der 1. Internationalen Gartenbauausstellung der sozialitischen Länder, der iga 1961, in der Zitadelle Cyriaksburg eröffnet. Erfurt und seine Blumenstadt-Tradition im weiteren Sinne spielten dort die zentrale Rolle. Das Waidmühlrad vor dem Museumsgebäude deutete bereits auf die Geschichte als Waidstadt hin. Im und um das Museum ließen sich viele Facetten des Erfurter Gartenbaus bis ins Mittelalter zurück verfolgen.

Version vom 2. Juni 2012, 11:04 Uhr

Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt

Beitrag der Serie Blumenstadt Erfurt in der Thüringer Allgemeine von Dr. Steffen Raßloff (16.04.2011)


Die ganze Welt im Garten

Blumenstadt Erfurt (9): Das Deutsche Gartenbaumuseum ist einmalig

Wie um den Standort einer zentralen Gartenbauausstellung wurde nach 1945 ebenso um den eines Gartenbaumuseums hart gerungen. Legte Markkleeberg auch hier den besseren Start hin, so konnte Erfurt dank der iga 1961 den musealen Wettstreit in der DDR für sich entscheiden.


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Die im Verlaufe des 19. Jahrhunderts zu Weltgeltung aufsteigenden Gartenbauunternehmen brachten Erfurt den Ruf einer Blumenstadt ein. Dieses positive Image pflegte man zunehmend auch für den Fremdenverkehr und das Selbstverständnis der Stadt. So lag natürlich der Gedanke nahe, über das 1886 gegründete Städtische Museum hinaus diesen Bereich auch museal zu präsentieren. Erste konkrete Ideen für ein solches Museum gehen bis in die 1930er Jahre zurück, wie der heutige Direktor des Gartenbaumuseums Dr. Harald Bischoff recherchiert hat. Doch ähnlich wie bei dem Vorhaben einer Gartenbauausstellung von nationaler Geltung kamen diese Pläne bis zum Zweiten Weltkrieg nicht zur Verwirklichung.

Nach dem Krieg gelang zunächst Konkurrent Markkleeberg 1949 die Eröffnung des ersten nationalen Gartenbaumuseums. Es entstand im Rahmen der 1950 dort durchgeführten ersten Gartenbauausstellung der DDR. Aber so, wie Erfurt dank seiner großen Tradition schließlich den Zuschlag als wichtigste Gartenbauausstellung des „Ostblocks“ bekam, verlagerte man auch das Gartenbaumuseum in die thüringische Bezirksstadt. Es wurde als integraler Bestandteil der 1. Internationalen Gartenbauausstellung der sozialitischen Länder, der iga 1961, in der Zitadelle Cyriaksburg eröffnet. Erfurt und seine Blumenstadt-Tradition im weiteren Sinne spielten dort die zentrale Rolle. Das Waidmühlrad vor dem Museumsgebäude deutete bereits auf die Geschichte als Waidstadt hin. Im und um das Museum ließen sich viele Facetten des Erfurter Gartenbaus bis ins Mittelalter zurück verfolgen.

Nach der „Wende“ 1989/90 konnte Erfurt mit dem nunmehr gesamtdeutschen Gartenbaumuseum auf diesem Feld seine Position nicht nur behaupten, sondern sogar ausbauen. Zwischen 1995 und 2000 wurde das Museum saniert und konzeptionell grundlegend weiterentwickelt. Träger ist die Stiftung „Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt“ mit dem Freistaat Thüringen, der Landeshauptstadt Erfurt und dem Zentralverband Gartenbau als Stiftern. Das Gartenbaumuseum übt heute eine große Anziehungskraft auf Fachwelt und interessierte Laien aus. Es bietet eine grandiose Rundumschau der internationalen Gartenbaugeschichte unter dem Motto „Die ganze Welt im Garten“.


Siehe auch: Blumenstadt Erfurt, iga/egapark, Geschichte der Erfurter Museen