Bismarck: Unterschied zwischen den Versionen

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'''preußisch-deutscher Staatsmann und erster Kanzler des Deutschen Reiches (1871-1890)'''
'''Bismarck nahm 1850 am Erfurter Unionsparlament teil, wo er sich die "diplomatischen Sporen" verdiente'''
 
'''nahm 1850 am Erfurter Unionsparlament teil, wo er sich die "diplomatischen Sporen" verdiente'''





Version vom 18. März 2012, 18:54 Uhr

Bismarck und Erfurt

Bismarck nahm 1850 am Erfurter Unionsparlament teil, wo er sich die "diplomatischen Sporen" verdiente


Bismarckanger.jpg

Der legendäre "eiserne Kanzler" und "Reichsgründer" Otto von Bismarck (1815-1898) ist biographisch auch mit Erfurt verknüpft. Eine der Stationen auf dem Weg des jungen preußischen Landadeligen ins Zentrum der Macht liegt hier in der damals preußischen Stadt. Der konservative Nachwuchspolitiker hatte in der Revolution 1848/49 erstmals von sich reden gemacht. Im März 1850 schickte man ihn daraufhin als Abgeordneten zum Erfurter Unionsparlament. Dieses in der Augustinerkirche tagende Parlament sollte nach der gescheiterten Revolution die Verfassung für einen preußisch-kleindeutschen Nationalstaat ausarbeiten. Gemäßigte Liberale und preußischer König hatten sich auf diesen Kompromiss geeinigt.


Das Vorhaben scheiterte schnell, wobei Bismarck von vornherein sein Desinteresse an der Parlamentsarbeit deutlich zu erkennen gab. Lieber spazierte er durch den Steiger oder genoss deftige Erfurter Speisen und Felsenkellerbier, wovon er noch in seinen Erinnerungen Jahrzehnte später schwärmte. Immerhin sprach er auch davon, sich in Erfurt seine "diplomatischen Sporen verdient" zu haben. Später erinnerte man in Erfurt neben dem obligatorischen Bismarckturm (1901) mit dem Bismarckdenkmal am Haus Anger 33, wo Bismarck 1850 gewohnt hatte, an diese historische Verbindung (siehe Abb.).

Literatur

Steffen Raßloff: Denkmale in Erfurt. Der Bismarckturm im Steiger. In: Stadt und Geschichte. Zeitschrift für Erfurt 23 (2004). S. 17.

Steffen Raßloff: Bismarck und Erfurt. Vom konservativen Unionsparlamentarier zur nationalen Symbolfigur. In: Greiling, Werner/Hahn, Hans-Werner (Hg.): Bismarck in Thüringen. Politik und Erinnerungskultur in kleinstaatlicher Perspektive. Weimar/Jena 2003. S. 115-133.