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Aktuelle Version vom 1. Oktober 2022, 10:51 Uhr
Historische Glas-Sammlung
Aus der Serie Fundstücke aus dem Stadtmuseum mit Gudrun Noll und Dr. Steffen Raßloff (18.10.2012)
Alltag und Luxus
Zu einer ungewöhnlichen Glas-Sammlung befragten wir Kustodin Gudrun Noll vom Stadtmuseum:
Warum sind die Gläser in dieser Vitrine so beschädigt?
Das sind Haushaltsgläser aus vielen Jahrhunderten. Meist in kleine Teile zerschlagen wird bei Ausgrabungen mühevoll im Abfall vergangener Epochen mittelalterliches Glas geborgen. In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten sammelten sich Tausende Glasscherben aus dem Erfurter Boden. Zahlreiche Gläser ließen sich wieder zusammensetzen. Zum Bestand des Erfurter Stadtmuseums gehören über 70 aufwendig restaurierte Gläser.
Worüber geben sie Auskunft?
Die Menge und Qualität der Glasfunde führte zu einer Korrektur der allgemein anerkannten Forschungsmeinung aus den 1930er Jahren, Besitz von Gläsern sei ein Indikator für Reichtum und Wohlstand. Vielmehr muss nach heutiger Quellenlage davon ausgegangen werden, dass Gebrauchsglas, vor allem einfache Becherformen und Flaschen aus einheimischem grünen Waldglas, spätestens seit dem 15. Jahrhundert zur üblichen Ausstattung eines Haushaltes gehörten. Neben dieser einfachen Gebrauchsware gab es natürlich einzigartige und teure Stücke durch Importe bzw. Sonderanfertigungen: Sie zeigen außergewöhnliche Formen-, Farb- und Dekorvielfalt. Zu den luxuriösen Trinkgefäßen gehören auch Scherzgläser und Zierflaschen.
Siehe auch: Stadtmuseum Erfurt, Geschichte der Stadt Erfurt