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Aktuelle Version vom 28. März 2015, 12:46 Uhr
Historische Jubiläen und Gedenktage 2015
Erinnerung an dramatische Monate
Nächstes Jahr erwartet Erfurt neben dem Kriegsende 1945 und dem Cranach-Jubiläum weitere historische Jahrestage, wie 350 Jahre Zitadelle Petersberg und 150 Jahre Stadtarchiv.
Weltweit wird 2015 das Thema 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 die Erinnerungskultur prägen. Mit den dramatischen Ereignissen der letzten Kriegsmonate in Erfurt soll sich ab 3. Januar auch eine neue TA-Serie beschäftigen. (Foto: zerstörte Humboldtschule 1945, Stadtarchiv Erfurt) Am 12. April 1945 war der Krieg mit der Einnahme der Stadt durch die US-Army beendet. Die historische Zäsur, die das Leben der Erfurter über mehr als vier Jahrzehnte entscheidend prägen sollte, war jedoch der Besatzerwechsel Anfang Juli 1945. Mit dem Einmarsch der Sowjetarmee kam die Stadt zur Sowjetischen Besatzungszone. Aus der SBZ ging 1949 die DDR hervor. In gewissem Sinne schließt sich damit auch der Kreis zum jüngst beherrschenden Thema 25 Jahre friedliche Revolution 1989, die das Ende der DDR eingeleitet hatte.
Das Kriegsende 1945 ist aber keineswegs das einzige historische Ereignis, dessen es 2015 zu gedenken gilt. So widmet man sich natürlich in Erfurt dem 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren, Sohn des „Malers der Reformation“. Im Angermuseum wird eine Ausstellung „Kontroverse und Kompromiss - Die Pfeilerbilder im Dom zu Erfurt“ samt wissenschaftlicher Tagung die für Erfurt so typische konfessionelle Spaltung aufgreifen. Das Kunstmuseum der Landeshauptstadt verfügt selbst über beeindruckende Werke aus der Cranach-Werkstatt.
Im Mittelpunkt stehen mit 1665 und 1865 aber auch zwei für die Kulturgeschichte unserer Stadt bedeutsame Jahreszahlen. Im April dieses Jahres erinnerte der Erfurter Geschichtsverein gemeinsam mit dem Mainzer Altertumsverein auf einer Fachtagung im Rathausfestsaal an die 350 Jahre zurück liegende Unterwerfung der Stadt durch den Mainzer Erzbischof 1664. Eine unmittelbare Folge jener „Mainzer Reduktion“ war der Bau der Zitadelle Petersberg ab 1665 (Foto: Kommandantenhaus, Dr. Steffen Raßloff). Sie ist heute als eine der am besten erhaltenen großen Stadtfestungen Europas eine echte Perle unter den Erfurter Bau- und Kulturdenkmalen. Hieran wird mit einer Reihe von Veranstaltungen gedacht, auch wenn sich die Stadt leider nicht zu einem entsprechenden kulturellen Jahresthema hat durchringen können.
Ein weiterer Höhepunkt wird wieder die traditionelle Fachtagung des Geschichtsvereins am 25. April 2015 im Rathausfestsaal sein. Sie widmet sich diesmal dem Thema 150 Jahre Stadtarchiv. Das geschieht aus guten Grund, ging diese wichtige Institution doch ebenso wie das Stadtmuseum aus einer Initiative des Geschichtsvereins hervor. Ursprünglich im „Alten Archiv“ des Rathauses untergebracht, verwahrt das Stadtarchiv heute in der Gotthardtstraße hinter der Krämerbrücke Schriftgut wie Urkunden, Amtsbücher, Akten, Karten und Pläne, die bis zurück ins 13. Jahrhundert datieren. Daneben sammelt es wichtige Unterlagen wie Druckschriften, Zeitungen, Plakate, Fotos und Flugblätter, aber auch bedeutendes Schriftgut von Zünften, Betrieben, Genossenschaften, Vereinen, Parteien und Nachlässe von Privatpersonen.
(Dr. Steffen Raßloff in Thüringer Allgemeine vom 13.12.2014)
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> 150 Jahre Stadtarchiv Erfurt