Dresden 55 Highlights aus der Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Das Buch des Historikers Dr. Steffen Raßloff porträtiert anschaulich und reich bebildert 55 Menschen, Orte und Ereignisse, die das geschichtsträchtige Elbflorenz bis heute prägen.'''
[[Datei:DresdenHighlights.55(Cover).jpg|300px|right]]'''Das Buch des Historikers Dr. Steffen Raßloff porträtiert anschaulich und reich bebildert 55 Menschen, Orte und Ereignisse, die das geschichtsträchtige Elbflorenz bis heute prägen.'''




[[Datei:Dresden.55(Cover).jpg|300px|right]]Die einstige Mittelaltermetropole Erfurt hat viele Highlights bis hin zur ersten Stasi-Besetzung 1989 zu bieten. Als heutige Landeshauptstadt war es stets das „Haupt des Thüringer Landes“, so Hartmann Schedel in seiner „Weltchronik“ 1493. Ihre Blütezeit kann man in der Altstadt rund um den imposanten Domhügel erleben. Seine Ersterwähnung 742 verdankt das seit der Steinzeit besiedelte erphesfurt Bonifatius. Seit etwa 1000 gehörte es dem Mainzer Erzbischof, erlangte aber reichsstadtähnliche Autonomie. Erfurt wurde Schauplatz großer Ereignisse wie die Unterwerfung Heinrichs des Löwen unter Barbarossa 1181. Mit seinen vielen Kirchen war es auch religiöses Zentrum Thüringens, der Handel rund um die Krämerbrücke blühte v.a. dank des Blaufärbemittels Waid. Absolvent der ältesten Universität Deutschlands war Martin Luther, mit dessen Eintritt ins Augustinerkloster 1505 das Ringen um die Reformation begann. Hinzu kommen u.a. Meister Eckhart, Adam Ries, Eulenspiegel, Faust, die „Dunkelmännerbriefe“ und die Alte Synagoge.  
Der Halbmillionenstadt Dresden im malerischen Elbtal eilt weltweit der Ruf einer Kulturmetropole voraus. Zu verdanken hat sie dies vor allem dem sächsischen Kurfürsten und polnischen König August der Starke. Er führte die barocke Prachtentfaltung seiner Residenz im frühen 18. Jahrhundert auf ungeahnte Höhen. Sein Sohn Friedrich August II. folgte kulturell den Ambitionen des Vaters. Johann Gottfried Herder prägte für das Dresden jenes Augusteischen Zeitalters den Beinamen „Deutsches Florenz“, aus dem das vielzitierte „Elbflorenz“ wurde. In der Tat muss Dresden einen Vergleich mit seiner toskanischen Partnerstadt nicht scheuen: Die Kunstsammlungen stehen der Kulturstadt am Arno nicht nach. Es sind italienische Kunstwerke, allen voran die Sixtinische Madonna Raffaels und die Stadtansichten Canalettos, die Dresdens Ruf mitbegründeten.  


Im „Tollen Jahr“ 1509/10 zeichnete sich ein allmählicher Niedergang ab. Von Gustav II. Adolf genährte Hoffnungen auf Reichsfreiheit blieben unerfüllt und 1664 folgte die Unterwerfung unter Kurmainz. Hierfür stehen die Zitadelle Petersberg und das Barockerbe. Höhepunkt jener Epoche, in der Erfurt fast Geburtsstadt Johann Sebastian Bachs geworden wäre, war die Dalbergzeit mit ihren Verbindungen zur Weimarer Klassik. Zugleich wurzelt hier der Erwerbsgartenbau der Blumenstadt bis hin zur Buga 2021. 1802 erfolgte der Übergang an Preußen. Nach der kurzen „Franzosenzeit“ mit Napoleons Fürstenkongress 1808 fiel Erfurt endgültig an die Hohenzollern. Es stieg zur Industriegroßstadt auf, in der die SPD 1891 ihr Erfurter Programm verabschiedete. In der Weimarer Republik, die auch eine Erfurter Republik hätte werden können, strahlte die kulturellen Moderne.  
Grundsteine für die Residenzlandschaft um Schloss, Großen Garten, Pillnitz, Moritzburg und Königstein legten die 1423 zu Kurfürsten erhobenen Wettiner. Ihre Kulturresidenz ist verbunden mit großen Namen wie Heinrich Schütz, Carl Maria von Weber, Richard Wagner, Caspar David Friedrich und Gottfried Semper. Später rückte Dresden in den Fokus der Moderne von den „Brücke“-Malern bis zum Ausdruckstanz Gret Paluccas. Literaturgeschichte schrieben Karl May und Erich Kästner. Bevor das „Dresdene“ von 1206 sich nicht zuletzt dank des Silbers aus dem Erzgebirges zu diesen Höhen aufschwang, stand es lange im Schatten von Meißen und Freiberg. Zur Stadt entwickelte sich das ursprünglich slawische Dreždany im 13. Jahrhundert. Zwei Jahrhunderte später folgte der Aufstieg zum Herrschaftssitz der Herzöge, Kurfürsten und Könige von Sachsen. Seither fungiert Dresden, nur mit kurzer Unterbrechung in der DDR, als Hauptstadt Sachsens.  


Zugleich riss die Kette bedeutender Ereignisse nicht ab. Sie reicht vom Erfurter Unionsparlament 1850 mit Bismarck über das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen 1970 mit Willy Brandt bis hin zum ersten ökumenischen Spitzentreffen mit Papst Benedikt XVI. 2011. Geschichte geschrieben haben auch Pharmazie-Pionier Johann Bartholomäus Trommsdorff, Soziologe Max Weber, Brooklyn Bridge-Erbauer Johann August Röbling, ein „falscher Prinz“ im "Erfurter Hof" und viele Erfurter Sportler. Heute ist Erfurt eine lebenswerte Großstadt von 215.000 Einwohnern. Sie profitiert von ihrer Lage im Herzen Deutschlands, ist Messe- und Kongressstadt, Sitz des Bundesarbeitsgerichtes, des MDR, KIKA und einer Universität. Zur Erfolgsgeschichte seit 1990 zählt auch die Renaissance der Altstadt, die im Zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört blieb. Als Schatzkammer der Geschichte fungiert dort das Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch". Zur großen Geschichte kommen traditionsreiche kulinarische Highlights wie die Thüringer Nationalgerichte Bratwurst und Klöße.  
Für die moderne Industriegroßstadt setzte die Eisenbahn wichtige Impulse, deren erste Fernstrecke 1839 von Leipzig nach Dresden führte. Aus dem Technikum entwickelte sich mit der TU Dresden eine deutsche Elite-Universität. Optik, Elektronik und Genussmittelindustrie genossen überregionalen Ruf, wichtige Innovationen wie Kaffeefilter, Zahnpasta, Mundwasser und Kondensmilch sind Made in Dresden. Die Garnisonstadt spiegelt sich im Militärmuseum, das Verkehrsmuseum erinnert an den einstigen Flugzeugbau. Die moderne Metropole konnte ihren Charakter als Residenz- und Kulturstadt mit ausgedehnten Villenvierteln wie dem Weißen Hirsch lange bewahren. Tiefste Zäsur der Stadtgeschichte bilden so die Luftangriffe vom Februar 1945. Die Bomben und der Wiederaufbau zerstörten einen Großteil der Kulturdenkmale und gewachsenen Strukturen. Nach 1989 setzte jedoch eine einzigartige Renaissance ein, die das Elbflorenz mit seinem rekonstruierten Zentrum um Schloss und Frauenkirche wieder erlebbar macht. Schlaglichter auf diese bewegte Geschichte wirft das Stadtmuseum Dresden. Zur Anziehungskraft tragen Kulturangebote von Dixilandfestival bis Striezelmarkt ebenso bei, wie die Fußballtradition. Bei alledem wäre Dresden ohne seine kulinarischen Highlights wie Sauerbraten, Eierschecke oder Christstollen kaum denkbar. 
 
'''[[Steffen Rassloff|Steffen Raßloff]]''': '''Dresden. 55 Highlights aus der Geschichte'''. Erfurt 2021 ([https://www.verlagshaus24.com/dresden_55_highlights-610_03297/ Sutton Verlag]).  


'''[[Steffen Raßloff]]''': '''Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte'''. Erfurt 2021 ([https://verlagshaus24.de/erfurt.-55-highlights-aus-der-geschichte Sutton Verlag]).
 
''"Der Historiker und Publizist Steffen Raßloff erinnert in seinem neuen Buch an '55 Highlights aus der Geschichte Dresdens'. Wer einen ersten guten Überblick will, ist mit der Publikation sehr gut beraten."''' (Dresdner Neueste Nachrichten)'''''
 
 
Siehe auch: '''[[Kleine Geschichte der Stadt Dresden]]''', '''[[Sachsen_55_Highlights_aus_der_Geschichte|Sachsen - 55 Highlights aus der Geschichte]]''', '''[[Kleine Geschichte Sachsens]]''', '''[[Kleine Geschichte der Stadt Leipzig]]''', '''[[Geschichte Mitteldeutschlands|Mitteldeutsche Geschichte]]''', '''[[Geschichte Thüringens]]'''

Aktuelle Version vom 19. September 2024, 08:04 Uhr

Dresden - 55 Highlights aus der Geschichte

DresdenHighlights.55(Cover).jpg

Das Buch des Historikers Dr. Steffen Raßloff porträtiert anschaulich und reich bebildert 55 Menschen, Orte und Ereignisse, die das geschichtsträchtige Elbflorenz bis heute prägen.


Der Halbmillionenstadt Dresden im malerischen Elbtal eilt weltweit der Ruf einer Kulturmetropole voraus. Zu verdanken hat sie dies vor allem dem sächsischen Kurfürsten und polnischen König August der Starke. Er führte die barocke Prachtentfaltung seiner Residenz im frühen 18. Jahrhundert auf ungeahnte Höhen. Sein Sohn Friedrich August II. folgte kulturell den Ambitionen des Vaters. Johann Gottfried Herder prägte für das Dresden jenes Augusteischen Zeitalters den Beinamen „Deutsches Florenz“, aus dem das vielzitierte „Elbflorenz“ wurde. In der Tat muss Dresden einen Vergleich mit seiner toskanischen Partnerstadt nicht scheuen: Die Kunstsammlungen stehen der Kulturstadt am Arno nicht nach. Es sind italienische Kunstwerke, allen voran die Sixtinische Madonna Raffaels und die Stadtansichten Canalettos, die Dresdens Ruf mitbegründeten.

Grundsteine für die Residenzlandschaft um Schloss, Großen Garten, Pillnitz, Moritzburg und Königstein legten die 1423 zu Kurfürsten erhobenen Wettiner. Ihre Kulturresidenz ist verbunden mit großen Namen wie Heinrich Schütz, Carl Maria von Weber, Richard Wagner, Caspar David Friedrich und Gottfried Semper. Später rückte Dresden in den Fokus der Moderne von den „Brücke“-Malern bis zum Ausdruckstanz Gret Paluccas. Literaturgeschichte schrieben Karl May und Erich Kästner. Bevor das „Dresdene“ von 1206 sich nicht zuletzt dank des Silbers aus dem Erzgebirges zu diesen Höhen aufschwang, stand es lange im Schatten von Meißen und Freiberg. Zur Stadt entwickelte sich das ursprünglich slawische Dreždany im 13. Jahrhundert. Zwei Jahrhunderte später folgte der Aufstieg zum Herrschaftssitz der Herzöge, Kurfürsten und Könige von Sachsen. Seither fungiert Dresden, nur mit kurzer Unterbrechung in der DDR, als Hauptstadt Sachsens.

Für die moderne Industriegroßstadt setzte die Eisenbahn wichtige Impulse, deren erste Fernstrecke 1839 von Leipzig nach Dresden führte. Aus dem Technikum entwickelte sich mit der TU Dresden eine deutsche Elite-Universität. Optik, Elektronik und Genussmittelindustrie genossen überregionalen Ruf, wichtige Innovationen wie Kaffeefilter, Zahnpasta, Mundwasser und Kondensmilch sind Made in Dresden. Die Garnisonstadt spiegelt sich im Militärmuseum, das Verkehrsmuseum erinnert an den einstigen Flugzeugbau. Die moderne Metropole konnte ihren Charakter als Residenz- und Kulturstadt mit ausgedehnten Villenvierteln wie dem Weißen Hirsch lange bewahren. Tiefste Zäsur der Stadtgeschichte bilden so die Luftangriffe vom Februar 1945. Die Bomben und der Wiederaufbau zerstörten einen Großteil der Kulturdenkmale und gewachsenen Strukturen. Nach 1989 setzte jedoch eine einzigartige Renaissance ein, die das Elbflorenz mit seinem rekonstruierten Zentrum um Schloss und Frauenkirche wieder erlebbar macht. Schlaglichter auf diese bewegte Geschichte wirft das Stadtmuseum Dresden. Zur Anziehungskraft tragen Kulturangebote von Dixilandfestival bis Striezelmarkt ebenso bei, wie die Fußballtradition. Bei alledem wäre Dresden ohne seine kulinarischen Highlights wie Sauerbraten, Eierschecke oder Christstollen kaum denkbar.

Steffen Raßloff: Dresden. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2021 (Sutton Verlag).


"Der Historiker und Publizist Steffen Raßloff erinnert in seinem neuen Buch an '55 Highlights aus der Geschichte Dresdens'. Wer einen ersten guten Überblick will, ist mit der Publikation sehr gut beraten." (Dresdner Neueste Nachrichten)


Siehe auch: Kleine Geschichte der Stadt Dresden, Sachsen - 55 Highlights aus der Geschichte, Kleine Geschichte Sachsens, Kleine Geschichte der Stadt Leipzig, Mitteldeutsche Geschichte, Geschichte Thüringens