Mittelalterlicher Hirschhornbehälter: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aus der Serie [[Fundstücke aus dem Stadtmuseum]] mit Gudrun Noll und [[Steffen Raßloff|Dr. Steffen Raßloff]] (06.12.2012)'''
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Dieser hochmittelalterliche Hirschhornbehälter, der im Erdgeschoss des Stadtmuseums präsentiert wird, gilt als eines der schönsten seiner Art überhaupt. Er kam bereits 1874 bei Grabungen neben der hl. Brunnenkapelle am Fischersand zutage. Er könnte sowohl aus der Brunnenkapelle als auch aus dem Inventar der älteren, schon 1385 abgebrochenen Martinskirche stammen. Über 120 Jahre wurde er irrtümlich für den Griff eines Tau-Stabes (T-förmiger Abtsstab) gehalten und sogar mit dem Wirken des hl. Bonifatius in Verbindung gebracht.
Dieser hochmittelalterliche Hirschhornbehälter, der im Erdgeschoss des Stadtmuseums präsentiert wird, gilt als eines der schönsten seiner Art überhaupt. Er kam bereits 1874 bei Grabungen neben der hl. Brunnenkapelle am Fischersand zutage. Er könnte sowohl aus der Brunnenkapelle als auch aus dem Inventar der älteren, schon 1385 abgebrochenen Martinskirche stammen. Über 120 Jahre wurde er irrtümlich für den Griff eines Tau-Stabes (T-förmiger Abtsstab) gehalten und sogar mit dem Wirken des hl. Bonifatius in Verbindung gebracht.

Aktuelle Version vom 1. Oktober 2022, 10:54 Uhr

Mittelalterlicher Hirschhornbehälter

Aus der Serie Fundstücke aus dem Stadtmuseum mit Gudrun Noll und Dr. Steffen Raßloff (06.12.2012)


Dramatischer Kampf auf altem Horn


Zu einem Behältnis befragten wir Kustodin Gudrun Noll vom Stadtmuseum:


Hirschhornbehälter.jpg

Was hat es mit diesem Behälter auf sich?

Dieser hochmittelalterliche Hirschhornbehälter, der im Erdgeschoss des Stadtmuseums präsentiert wird, gilt als eines der schönsten seiner Art überhaupt. Er kam bereits 1874 bei Grabungen neben der hl. Brunnenkapelle am Fischersand zutage. Er könnte sowohl aus der Brunnenkapelle als auch aus dem Inventar der älteren, schon 1385 abgebrochenen Martinskirche stammen. Über 120 Jahre wurde er irrtümlich für den Griff eines Tau-Stabes (T-förmiger Abtsstab) gehalten und sogar mit dem Wirken des hl. Bonifatius in Verbindung gebracht.

Was ist darauf zu sehen?

Er zeigt den Kampf von zwei kleinen Adlern mit zwei riesigen Drachen. Dieses Motiv war in der Romanik sehr beliebt und symbolisiert den Sieg des Guten über das übermächtig scheinende Böse, also sowohl den Sieg Christi über den Teufel als auch der Kirche über das Heidentum. Der Geweihbehälter mag als Reliquiar oder für andere liturgische Zwecke verwendet worden sein.


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt