Stadtmuseum Erfurt Schatzkammer Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Steffen Raßloff]]: Schatzkammer der Geschichte. Das Stadtmuseum. In: '''[[Erfurt_55_Highlights_aus_der_Geschichte|Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte]]'''. Erfurt 2021. S. 114 f.
'''[[Steffen Raßloff]]: Schatzkammer der Geschichte. Das Stadtmuseum.''' In: '''[[Erfurt_55_Highlights_aus_der_Geschichte|Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte]]'''. Erfurt 2021. S. 114 f.




Siehe auch: '''[[Stadtmuseum Erfurt]]''', '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]'''
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Version vom 23. Januar 2021, 09:19 Uhr

Stadtmuseum Erfurt

In der Schatzkammer der Stadtgeschichte kann man die Zepter der ältesten Universität Deutschlands und den Schreibkasten Martin Luthers bewundern. 30.000 Jahre werden in dem prächtigen Renaissancegebäude lebendig.


StockfischDenkmale3.jpg

Das Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“ in der Johannesstraße ist so etwas wie die Schatzkammer der Erfurter Stadtgeschichte. Hier sind die Zepter der ältesten Universität Deutschlands ebenso zu bestaunen, wie Martin Luthers Schreibkasten. Die große Erdgeschosshalle lässt in Anlehnung an die Ratshalle des Alten Rathauses die Mittelaltermetropole in ihrer ganzen Macht und Pracht erlebbar werden. Schätze aus Erfurter Kirchen stehen für Luthers „türmereiches Erfurt“. Darüber hinaus erzählen dingliche Zeugen vom ersten Faustkeil bis hin zu Plakaten der friedlichen Revolution 1989 von rund 30.000 Jahren ereignisreicher Stadtgeschichte.

Exponat Nummer 1 ist dabei das prächtige Renaissancegebäude „Haus zum Stockfisch“ selbst, benannt nach getrocknetem Fisch, einem einst wichtigen Handelsgut aus dem Norden Europas. Das Bürgerhaus mit seiner markanten schachbrettartigen Fassade und dem prunkvollen Portal steht für die Spätblühte des Erfurter Waidhandels. Errichtet hat es 1607 der Waidjunker und Biereige Paul Ziegler aus einer angesehenen Erfurter Patrizierfamilie.

Nach dem Ende der großen Zeit von Waidhandel und privilegiertem Bierausschank diente der „Stockfisch“ unter anderem als Lederfabrik, Weinhandlung und Bürogebäude. Die museale Nutzung begann 1922 als Naturkundemuseum. Am 30. Mai 1974 wurde im Rahmen der 15. Arbeiterfestspiele der DDR feierlich das Museum für Stadtgeschichte eingeweiht. Umfassend saniert und neu konzipiert startete es 20 Jahre später am 7. Juni 1994 als Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“ erneut durch. Das Museum ist auch Sitz des 1863 gegründeten Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt. Der Geschichtsverein hat 1919 mit der Schenkung seiner umfangreichen Sammlung an die Stadt den Anstoß für ein historisches Museum gegeben und ist dem Stadtmuseum eng verbunden.

Das Museum ist ein Muss für historisch interessierte Erfurter und Gäste der Stadt. Über seine Ausstellung hinaus verknüpft es als „Spinne im Netz der Stadtgeschichte“ die zahlreichen authentischen Erinnerungsorte in Erfurt. Das Team um den langjährigen Direktor Hardy Eidam sorgte auch mit großen kulturhistorischen Sonderausstellungen für überregionale Aufmerksamkeit. Hierbei ging es um Highlights, die weit über Erfurt hinaus ausstrahlen: Rechenmeister Adam Ries, Mystiker Meister Eckhart, Missionar Bonifatius, Prinzessin Radegunde, Pharmazie-Pionier Trommsdorff, das Gastgewerbe mit dem „Erfurter Hof“, das Brauwesen der Bierstadt und der Expressionismus der „Goldenen Zwanziger“. Unter der Regie des Museums entstand auch die erste Thüringer Landesausstellung „Der junge Bach“ im Jahre 2000 in der Erfurter Predigerkirche.


Steffen Raßloff: Schatzkammer der Geschichte. Das Stadtmuseum. In: Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2021. S. 114 f.


Siehe auch: Stadtmuseum Erfurt, Geschichte der Stadt Erfurt