Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition: Unterschied zwischen den Versionen
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Viele dieser Granatführungsringe, Patronenhülsen und Kartuschen, weiter verarbeitet zu Armreifen, Vasen, Brieföffnern oder Raucherutensilien enthält die ''Sammlung Gerhard Seib''. Jene in Umfang und Vielgestaltigkeit einmalige Sammlung konnte vom Förderverein Stadtmuseum Erfurt erworben werden. 100 Jahre nach Beginn des Krieges bietet die Ausstellung im Stadtmuseum Erfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel 2014/15 damit einen repräsentativen Überblick über diese "schrecklich schönen" Kriegserinnerungen aus Munition. | Viele dieser Granatführungsringe, Patronenhülsen und Kartuschen, weiter verarbeitet zu Armreifen, Vasen, Brieföffnern oder Raucherutensilien enthält die ''Sammlung Gerhard Seib''. Jene in Umfang und Vielgestaltigkeit einmalige Sammlung konnte vom Förderverein Stadtmuseum Erfurt erworben werden. 100 Jahre nach Beginn des Krieges bietet die Ausstellung im Stadtmuseum Erfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel 2014/15 damit einen repräsentativen Überblick über diese "schrecklich schönen" Kriegserinnerungen aus Munition. | ||
'''Gudrun Noll-Reinhardt/[[Steffen Raßloff]] (Red.): Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition''' (Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Erfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel 2014/15). Erfurt 2014. | '''Gudrun Noll-Reinhardt/[[Steffen Raßloff]] (Red.): Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition''' (Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Erfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel 2014/15). Erfurt 2014. | ||
Version vom 13. Oktober 2017, 14:22 Uhr
Kriegserinnerungen aus Munition
Im August 1914 entlud sich eine gewitterschwüle politische Atmosphäre über Europa, die durch den Wettstreit der Weltmächte aufgeladen worden war. Über den Kontinent schlug eine Welle der Begeisterung über den Beginn des "Großen Krieges". Dies galt auch für die preußischen Verwaltungs- und Garnisonstädte Erfurt und Kassel, die bald zu den größten Rüstungszentren des Deutschen Reiches zählen sollten. Während des Ersten Weltkriges arbeiteten allein in Erfurt bis zu 42.000 Arbeiter in 650 Rüstungsbetrieben.
Angesichts der verheerenden Wirkung neuer Waffen mögen die Erinnerungsgegenstände aus Munitionsteilen, die die Soldaten selbst herstellten oder von der Schmuckindustrie produzieren ließen, heute befremdlich wirken. Dennoch gilt es sie aus ihrer Zeit heraus zu betrachten, erfüllten sie doch spezifische erinnerungskulturelle Funktionen. In zahlreichen Romanen über den Ersten Weltkrieg, bei Erich Maria Remarque, Ernst Jünger oder Ernest Hemingway, ist von diesem Phänomen die Rede - das heute gleichwohl weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Viele dieser Granatführungsringe, Patronenhülsen und Kartuschen, weiter verarbeitet zu Armreifen, Vasen, Brieföffnern oder Raucherutensilien enthält die Sammlung Gerhard Seib. Jene in Umfang und Vielgestaltigkeit einmalige Sammlung konnte vom Förderverein Stadtmuseum Erfurt erworben werden. 100 Jahre nach Beginn des Krieges bietet die Ausstellung im Stadtmuseum Erfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel 2014/15 damit einen repräsentativen Überblick über diese "schrecklich schönen" Kriegserinnerungen aus Munition.
Gudrun Noll-Reinhardt/Steffen Raßloff (Red.): Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition (Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Erfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel 2014/15). Erfurt 2014.
(Der Katalog ist im Stadtmuseum Erfurt, Johannesstraße 169, 99084 Erfurt, 0361/6555651, stadtmuseum@erfurt.de für 12,90 Euro erhältlich.)
Pressespiegel: FOCUS Online/dpa, Thüringer Allgemeine/Thüringische Landeszeitung
Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt, Erfurt im Ersten Weltkrieg 1914/18