Kritik Beseitigung Dauerausstellung Stadtmuseum Erfurt Luther 2017: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Luther-DA.jpg|350px|right]]Ausgerechtnet zum 500. Reformationsjubiläum 2017 wurde im Stadtmuseum Erfurt die viel gelobte Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" für die Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" (ab 18. Mai 2017) beseitigt. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die überraschende Maßnahme, für die Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger verantwortlich zeichnet, wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in Fachwelt wie Öffentlichkeit auf breites Unverständnis.  
[[Datei:Luther-DA.jpg|350px|right]]Ausgerechtnet zum 500. Reformationsjubiläum 2017 wurde im Stadtmuseum Erfurt die viel gelobte Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" für die Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" (ab 18. Mai 2017) beseitigt. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die überraschende Maßnahme, für die Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger verantwortlich zeichnet, wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in Fachwelt wie Öffentlichkeit auf breites Unverständnis.  


Kritisiert werden auch die Behauptungen von Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich, es handele sich um eine "Verbindung" mit der Sonderausstellung und "das meiste aus der Dauerausstellung sei doch geblieben". Das entspricht offenkundig nicht der Wahrheit. Die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung stellt vielmehr eine inhaltlich und gestalterisch völlig andere Schau dar.  
Kritisiert werden auch die Behauptungen von Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich, es handele sich um eine "Verbindung" mit der Sonderausstellung und "das meiste aus der Dauerausstellung sei doch geblieben". Das entspricht offenkundig nicht der Wahrheit. Die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung, wie Knoblich eingesteht, stellt vielmehr eine inhaltlich und gestalterisch völlig andere Schau dar.  


Die nachempfundene Ratshalle, die die glanzvolle Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte, ist komplett verschwunden. Alle Vitrinen, die großen Setzschilde, Rundbilder und das Ratssilber wurden beseitigt, selbst das gewaltige Eingangsportal des Rathauses ist verhüllt. Auch im zweiten Abschnitt zur "sakralen Gemeinschaft" kann von "Verbindung" keine Rede sein. Dort wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte.
Die nachempfundene Ratshalle, die die glanzvolle Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte, ist komplett verschwunden. Alle Vitrinen, die großen Setzschilde, Rundbilder und das Ratssilber wurden beseitigt, selbst das gewaltige Eingangsportal des Rathauses ist verhüllt. Auch im zweiten Abschnitt zur "sakralen Gemeinschaft" kann von "Verbindung" keine Rede sein. Dort wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte.

Version vom 14. Mai 2017, 09:50 Uhr

Skandal um Reformationsausstellung

Im Stadtmuseum Erfurt wurde ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2017 die Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" beseitigt.


Luther-DA.jpg

Ausgerechtnet zum 500. Reformationsjubiläum 2017 wurde im Stadtmuseum Erfurt die viel gelobte Dauerausstellung "Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation" für die Sonderausstellung "Barfuß ins Himmelreich? Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt" (ab 18. Mai 2017) beseitigt. Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Stadtrat, Dr. Wolfgang Beese, bezeichnete dies als Skandal. Die überraschende Maßnahme, für die Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger verantwortlich zeichnet, wird vom Stadtrat fraktionsübergreifend scharf kritisiert und trifft in Fachwelt wie Öffentlichkeit auf breites Unverständnis.

Kritisiert werden auch die Behauptungen von Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich, es handele sich um eine "Verbindung" mit der Sonderausstellung und "das meiste aus der Dauerausstellung sei doch geblieben". Das entspricht offenkundig nicht der Wahrheit. Die "etwas zu groß ausgefallene" Sonderausstellung, wie Knoblich eingesteht, stellt vielmehr eine inhaltlich und gestalterisch völlig andere Schau dar.

Die nachempfundene Ratshalle, die die glanzvolle Mittelaltermetropole erlebbar gemacht hatte, ist komplett verschwunden. Alle Vitrinen, die großen Setzschilde, Rundbilder und das Ratssilber wurden beseitigt, selbst das gewaltige Eingangsportal des Rathauses ist verhüllt. Auch im zweiten Abschnitt zur "sakralen Gemeinschaft" kann von "Verbindung" keine Rede sein. Dort wurde sogar ein multimedialer Stadtplan der Reformationszeit entfernt, der alle Erfurter Kirchen und Klöster vorstellte.

Die Dauerausstellung war 2012 mit hohem finanziellen und gestalterischen Aufwand per Ratsbeschluss ausdrücklich für das Reformationsjubiläum erstellt worden. Sie wird zudem noch immer von der Kulturdirektion breit beworben, was gerade bei auswärtigen Besuchern für Verwirrung und Ärger sorgt.

(Abbildung: Thüringer Allgemeine vom 28. April 2017, zum Lesen anklicken)


Siehe auch: 500. Reformationsjubiläum 2017, Tolle Jahre - An der Schwelle der Reformation, Barfuß ins Himmelreich, Kritik an Erfurter Kulturpolitik, Kurzfilm der TTG zur Dauerausstellung (3:06 min)