500. Reformationsjubilaeum 2017 Museen und Ausstellungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Oktober 2015, 08:06 Uhr

500. Reformationsjubiläum 2017

Beitrag der TA-Serie 500. Reformationsjubiläum 2017 von Dr. Steffen Raßloff (24.10.2015)


Luther und die Bettelorden

Auf dem Weg zu LUTHER 2017 (4): Eine Sonderausstellung im Stadtmuseum soll Höhepunkt eines eher bescheidenen Programms werden


AugustinerklosterA.jpg

Große historische Jubiläen leben nicht zuletzt von aufwändigen Ausstellungen. Für das Reformationsjahr 2017 sind gleich drei Nationale Sonderausstellungen auf der Wartburg („Luther und die Deutschen“), in Wittenberg („Weltausstellung Reformation“) und im Deutschen Historischen Museum Berlin („Der Luthereffekt“) in Vorbereitung. Viele andere Lutherorte investieren kräftig in Museen und Projekte. Und wie steht es mit der Lutherstadt Erfurt? Wird sie ihre Rolle als „Wiege der Reformation“, als Stadt des Studenten, Magisters und Mönches wie beim 500. Geburtstag Luthers 1983 angemessen präsentieren können?

Neben den authentischen Erinnerungsorten, die nur eingeschränkt museal nutzbar sind, ist besonders das Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“ gefragt. Das Haus konnte 2012 eine neue Dauerausstellung eröffnen, die Erfurt als wichtigen Erfahrungshorizont des jungen Luthers präsentiert. Die Reformation wird darüber hinaus mit aktuellen Fragen konfrontiert. Allerdings war der finanzielle Spielraum der Gestalter deutlich geringer als etwa beim jüngst wiedereröffneten Lutherhaus in Eisenach. Daher blieben viele Wünsche bis hin zu einem modernen, einladenden Eingangsbereich unerfüllt.

Für 2017 hat sich die Landeshauptstadt gegen ein ambitioniertes Jubiläumsprogramm entschieden, wie Kulturdirektor Tobias J. Knoblich erläutert. Alle Aktivitäten müssten sich im Rahmen des normalen Kulturetats bewegen, der keine großen Sprünge zulässt. Das ist sehr umstritten. Noch vor wenigen Jahren schmiedete man große Pläne für das kulturell-touristisch wichtige Jubiläum. Im 2013 vom Stadtrat beschlossenen Kulturkonzept steht geschrieben, es müsse genutzt werden, „um die Verbindung Martin Luthers, als eine der berühmtesten historischen Persönlichkeiten nicht nur Deutschlands, sondern Europas, mit der Stadt Erfurt national und international dauerhaft nachhaltig zu etablieren“.

Umso wichtiger sind die wenigen komplexeren Projekte, wie eine Sonderausstellung des Stadtmuseums zu den Bettelorden, die auch Orte der Augustiner-, Prediger- und Barfüßermönche mit einbeziehen möchte. Fraglich ist dabei allerdings die Nutzbarkeit des 1983 als Museum eingeweihten Chores der Barfüßerkirche. Auch die Fertigstellung des „Geschichtsportals“ im „Haus zum Krönbacken“ bis 2017 ist eher unwahrscheinlich. So stimmt der Rückblick auf 1983 doch sehr wehmütig. Neben zwei Sonderausstellungen im Stadtmuseum hatten seinerzeit zwei hochkarätig bestückte Ausstellungen das Profil der Lutherstadt international geschärft: die staatliche Schau „Erfurt – Luther – Dialoge“ in der Kunsthalle am Fischmarkt und die Zentrale Ausstellung der Evangelischen Kirche in der DDR „Martin Luther – Leben und Werk“ im Predigerkloster.


Siehe auch: Lutherstadt Erfurt, Stadtmuseum Erfurt, Luther-Jubiläum 1983