Geschichte Cyriakskloster Cyriaksburg: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „= Cyriakskloster und Cyriaksburg '''Seit 1483 errichtete Festung vor den Toren der Stadt, heute Sitz des [[Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt|Deutschen Gartenbaum…“) |
K (Schützte „Geschichte Cyriakskloster Cyriaksburg“ ([edit=sysop] (unbeschränkt) [move=sysop] (unbeschränkt))) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 28. Juni 2014, 07:51 Uhr
= Cyriakskloster und Cyriaksburg
Seit 1483 errichtete Festung vor den Toren der Stadt, heute Sitz des Deutschen Gartenbaumuseums im egapark
Bereits im 8. Jahrhundert unterhielt der Orden der Benediktiner ein Nonnenkloster auf dem Domberg, neben der Severikirche. Da der Erzbischof Adalbert I. dieses Gelände aber für eigenen Zwecke benötigte - er errichtete hier das so genannte Krummhaus -, wurde das Kloster ab 1123 vor die Mauern der Stadt, auf die westlich gelegenen Anhöhe des Cyriaksbergs verlegt. Da das Kloster dem heiligen Cyriakus geweiht wurde, erhielt auch die Anhöhe seinen Namen.
Die Nonnen errichteten in den Jahren eine stattliche Anlage, zu der eine Kirche mit zwei Türmen, Kreuzgang, Äbtissinhaus, Schule, Siechenhaus, Brauhaus, Kelterhaus, Backhaus, Badestube, Schlafhaus, Gesindehaus und verschiedenen landwirtschaftliche Zweckbauten gehörten. Rings um den Berg entstanden Äcker und Weinberge.
Die aufstrebende Stadt Erfurt streckte aber schon dreihundert Jahre später die Hände nach diesem Gelände, um es in die strategische Verteidigung der Stadt einzubeziehen. Die reiche und mächtige Stadt erhielt 1478 von Papst Sixtus schließlich die Zustimmung zur Verlegung des Klosters in die Stadt. Es wurde innerhalb der Stadtmauern am Fuße des Petersberges im Bereich der heutigen Andreasstraße angesiedelt. 1482 war die Umsiedlung abgeschlossen und die ehemalige Klosteranlage auf dem Cyriaksberg wurde in das Verteidigungssystem der Stadt einbezogen und im Laufe der Zeit mehrfach verstärkt.
Die Festung Cyriaksburg wurde Mitte des 16. Jahrhunderts auf dem Erfurter Cyriaksberg als eine der ersten Festungsanlagen Deutschlands errichtet. Gustav Adolf II. von Schweden erkannte bei einer Besichtigung der Verteidigungsanlagen Erfurts, den strategisch wichtigen Standort der Festung und ließ sie von dem Erfurter Festungsbaumeister Caspar Vogel und dem Ingenieur Otto von Guericke zur Zitadelle ausbauen.
Die heute benachbarte Zitadelle Petersberg bestand zu dieser Zeit noch nicht. Die so genannte Cyriaksburg war eine vierseitige trapezartige Anlage, die noch starken Burgcharakter hatte. Sie war kaum größer als eine durchschnittliche mittelalterliche Burg. Die Festung war bis ins 19. Jahrhundert in militärischer Nutzung durch Preußen, die sie auch modernisierten und die große Defensionskaserne errichteten (siehe Abb.). Sie hatte aber wohl seit dem Ausbau der erheblich größeren Zitadelle Petersberg ihre militärische Bedeutung verloren. Im 19. Jahrhundert erfolgte ein Teilabriss.
Die sehenswerten Reste der Anlage sind heute restauriert und für Besucher auf dem Areal der Erfurter Gartenbauausstellung egapark (früher iga) ständig von außen zugängig. Erhalten sind zwei Türme, die Defensionskaserne und auf einer Seite der Anlage die Festungsmauer, des weiteren Reste der Wall- und Grabenanlage. In einem der Türme befindet sich eine Sternwarte, in dem anderen ein kleines Museum. 2000 wurde auf diesen Turm eine moderne Aussichtsplattform montiert. Die Cyriaksburg beherbergt heute das Deutsche Gartenbaumuseum.
Siehe auch: Cyriaksburg in der Serie "Denkmale in Erfurt", Geschichte der Stadt Erfurt, iga/egapark, Zitadelle Petersberg