Ausstellung Bier Stadtmuseum Erfurt 2018: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Das Stadtmuseum Erfurt zeigt vom 16. September 2018 bis 27. Januar 2019 die Sonderausstellung "Es braut sich was zusammen – Erfurt und das Bier". Sie lässt die Geschichte des Bieres von der Antike bis hin zur industriellen Produktion in Großbrauereien lebendig werden.'''
'''Das Stadtmuseum Erfurt zeigte vom 17. September 2018 bis 2. Juni 2019 die Sonderausstellung "Es braut sich was zusammen – Erfurt und das Bier". Sie ließ die Geschichte von den Anfängen in Mesopotamien und Ägypten bis hin zur industriellen Brauerei lebendig werden und das traditionelle "Schlunz"-Bier wieder aufleben.'''




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Bereits dreimal begab sich das Stadtmuseum Erfurt auf eine erfolgreiche Reise zur Kulturgeschichte unserer Ernährung
Bereits mehrfach widmete sich sich das Stadtmuseum Erfurt in vielbeachteten Ausstellungen der Gastronomiegeschichte und Getränken wie Kaffee und Kakao. Nun wird das wohl beliebteste Getränk der Deutschen in den Blick genommen, um das herum sich ein ganzer Industriezweig entwickelt hat: das Bier. Dessen Geschichte wird von den Anfängen in Mesopotamien und Ägypten über das mittelalterliche Brauwesen mit seinen Biereigenhöfen und Klosterbrauereien in Erfurt bis hin zu den modernen industriellen Brauereien und Malzwerken erzählt.  
und setzte sich mit beliebten Heißgetränken auseinander: Kaffee und Kakao. Publikumswirksam spielte dabei sogar die Erotik eine wichtige Rolle. Es ist nur folgerichtig, dass von den Kuratoren Gudrun Noll-Reinhard und Hardy Eidam endlich auch das Getränk in den Fokus genommen wird, das scheinbar untrennbar mit der „deutschen Seele“ verbunden und heute die Basis eines Wirtschaftszweiges ist, der sich zu einem wesentlichen Teil der Landwirtschaft und der Industrieproduktion innerhalb der EU und weltweit entwickelt hat das Bier.


In 13 Kapiteln resp. Bildern möchte das Stadtmuseum die Geschichte dieses Getränkes erzählen und dabei seine Reise
Dabei kommt auch der Zusammenhang von Bier und Politik etwa am Beispiel der Revolution von 1848  und der DDR-Zeit zur Sprache. Gezeigt werden weiter der gestalterische Einfallsreichtum der Wirtshauskultur und Werbebranche, die Darreichungsformen und ihre Verpackungen bis hin zu den Skurrilitäten der Biermarken, -deckel, -büchsen und -gläser. Abschließend wird das Phänomen der vielen neuen, regional verankerten kleinen Brauereien aufgegriffen.
in weiter Vergangenheit im Nahen Osten beginnen, mittelalterliche Klosterbrauereien besuchen und den Mönchen beim Brauen über die Schulter schauen. Es wird in der mittelalterlichen Stadt nach den Biereigenhöfen und den ersten Reinheitsgeboten fahnden, die natürlich nicht nur aus Bayern stammen. Es wird in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges den Schwedenkönig verfolgen. Der Besucher wird beispielhaft die technischen Innovationen der Industrialisierung erleben und nachvollziehen, wie aus einem ehrbaren Handwerk ein mächtiger Wirtschaftszweig entsteht.


Der Zusammenhang von Bier und Politik wird nicht nur behauptet sondern nachvollziehbar gestaltet am Beispiel der Bauernkriege und der Revolution von 1848. Es wird deutlich, dass eine Stadt ohne Brauereien gar nicht denkbar ist. Den gestalterischen Einfallsreichtum der Wirtshauskultur, die Darreichungsformen und ihre Verpackungen bis hin zu den Skurrilitäten der Biermarken, -deckel, -büchsen und -gläsersammler wird man bewundern können. Und abschließend wird sich der in der Gegenwart wieder angekommene und aufgeschlossene Besucher die Frage stellen müssen, wer eigentlich von wem abhängig ist in dem Verhältnis von Werbeindustrie und Bier und ob die kleinen, modernen Craft-Beer-Brauereien nichts anderes sind als die Wiederkehr der mittelalterlichen Biereigen, nur mit Stromanschluss, Wirtschaftsdiplom und Bio-Siegel.
Die Ausstellung wurde erarbeitet von den Kuratoren Gudrun Noll-Reinhardt und Hardy Eidam, unterstützt u.a. von der Gastronomie-Expertin Ulla Heise und Historiker Dr. Steffen Raßloff, Vorsitzender des Fördervereins Stadtmuseum Erfurt. Als Kooperationspartner beteiligten sich die Brauereien in Apolda, Saalfeld und Watzdorf, die Erfurter Malzwerke und die Erfurter Braumanufaktur Heimathafen. Letztere hat eigens für die Ausstellung das traditionelle Erfurter "Schlunz"-Bier gebraut. Das 200 Jahre alte Rezept hierfür haben Eidam und Raßloff von Braumeister Ralf Hohmann aus Saalfeld vermittelt.  


('''[[Steffen Rassloff|Dr. Steffen Raßloff]]''')


'''>''' '''[[Stadtmuseum Erfurt]]''', '''[[Biereigen_Bierlöcher|Biereigen/Bierlöcher]]''', '''[[Heinrich_Knaust_Die_Kunst_Bier_zu_brauen|"Die Kunst bier zu brawen" (1575)]]''', '''[[Industrialisierung, Industriekultur und soziale Bewegungen Thueringen 2018|Industrialisierung in Thüringen 2018]]''', '''[[Historisches 2018|Jubiläen und Gedenktage 2018]]'''
 
'''Lesetipps:'''
 
Hardy Eidam/Gudrun Noll-Reinhardt (Hg.): '''[[Es braut sich was zusammen. Erfurt und das Bier]]'''. Erfurt 2018 (2. Auflage 2019).
 
Steffen Raßloff: '''Es braut sich was zusammen. Die Bierstadt Erfurt.''' In: '''[[Erfurt 55 Highlights aus der Geschichte|Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte]].''' Erfurt 2021. S. 22 f.
 
 
Siehe auch: '''[[Stadtmuseum Erfurt|Stadtmuseum]]''', '''[[Erfurter Braumanufaktur Heimathafen|Braumanufaktur Heimathafen]]''', '''[[Schlunz Bier Erfurt|Schlunz-Bier]]''', '''[[Biereigen_Bierlöcher|Biereigen]]''', '''[[Heinrich_Knaust_Die_Kunst_Bier_zu_brauen|'Die Kunst bier zu brawen']]''', '''[[Industrialisierung, Industriekultur und soziale Bewegungen Thueringen 2018|Industrialisierung in Thüringen 2018]]''', '''[[Historisches 2018|Jubiläen 2018]]''', '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]'''
 
 
'''Thüringer Allgemeine''' vom 22.09., 15.09. und 17.08.2018 (zum Lesen anklicken):
 
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Aktuelle Version vom 21. April 2023, 11:14 Uhr

Erfurt und das Bier

Das Stadtmuseum Erfurt zeigte vom 17. September 2018 bis 2. Juni 2019 die Sonderausstellung "Es braut sich was zusammen – Erfurt und das Bier". Sie ließ die Geschichte von den Anfängen in Mesopotamien und Ägypten bis hin zur industriellen Brauerei lebendig werden und das traditionelle "Schlunz"-Bier wieder aufleben.


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Bereits mehrfach widmete sich sich das Stadtmuseum Erfurt in vielbeachteten Ausstellungen der Gastronomiegeschichte und Getränken wie Kaffee und Kakao. Nun wird das wohl beliebteste Getränk der Deutschen in den Blick genommen, um das herum sich ein ganzer Industriezweig entwickelt hat: das Bier. Dessen Geschichte wird von den Anfängen in Mesopotamien und Ägypten über das mittelalterliche Brauwesen mit seinen Biereigenhöfen und Klosterbrauereien in Erfurt bis hin zu den modernen industriellen Brauereien und Malzwerken erzählt.

Dabei kommt auch der Zusammenhang von Bier und Politik etwa am Beispiel der Revolution von 1848 und der DDR-Zeit zur Sprache. Gezeigt werden weiter der gestalterische Einfallsreichtum der Wirtshauskultur und Werbebranche, die Darreichungsformen und ihre Verpackungen bis hin zu den Skurrilitäten der Biermarken, -deckel, -büchsen und -gläser. Abschließend wird das Phänomen der vielen neuen, regional verankerten kleinen Brauereien aufgegriffen.

Die Ausstellung wurde erarbeitet von den Kuratoren Gudrun Noll-Reinhardt und Hardy Eidam, unterstützt u.a. von der Gastronomie-Expertin Ulla Heise und Historiker Dr. Steffen Raßloff, Vorsitzender des Fördervereins Stadtmuseum Erfurt. Als Kooperationspartner beteiligten sich die Brauereien in Apolda, Saalfeld und Watzdorf, die Erfurter Malzwerke und die Erfurter Braumanufaktur Heimathafen. Letztere hat eigens für die Ausstellung das traditionelle Erfurter "Schlunz"-Bier gebraut. Das 200 Jahre alte Rezept hierfür haben Eidam und Raßloff von Braumeister Ralf Hohmann aus Saalfeld vermittelt.

(Dr. Steffen Raßloff)


Lesetipps:

Hardy Eidam/Gudrun Noll-Reinhardt (Hg.): Es braut sich was zusammen. Erfurt und das Bier. Erfurt 2018 (2. Auflage 2019).

Steffen Raßloff: Es braut sich was zusammen. Die Bierstadt Erfurt. In: Erfurt. 55 Highlights aus der Geschichte. Erfurt 2021. S. 22 f.


Siehe auch: Stadtmuseum, Braumanufaktur Heimathafen, Schlunz-Bier, Biereigen, 'Die Kunst bier zu brawen', Industrialisierung in Thüringen 2018, Jubiläen 2018, Geschichte der Stadt Erfurt


Thüringer Allgemeine vom 22.09., 15.09. und 17.08.2018 (zum Lesen anklicken):

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