Erfurt Museum Defensionskaserne Petersberg: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
'''Thüringer Allgemeine vom 26.09.2023''' (zum Lesen anklicken) | '''Thüringer Allgemeine vom 26.09.2023''' (zum Lesen anklicken) | ||
[[Datei:TA.MuehlePopUp-26-9-23.png| | [[Datei:TA.MuehlePopUp-26-9-23.png|700px|links]] | ||
[[Datei:PopUpMDR-21-9-23.png| | [[Datei:PopUpMDR-21-9-23.png|600px|links]] |
Version vom 30. Oktober 2023, 15:07 Uhr
Pop-Up-Museum auf dem Petersberg?
In der Defensionskaserne auf der Zitadelle Petersberg soll statt eines Kulturhistorischen Museums eine wegen hoher Kosten umstrittene "Pop Up-Ausstellungshalle" entstehen.
2017 erklärten Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) und Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) die Absicht, in der großen Defensionskaserne (Foto: Alexander Raßloff) der Zitadelle Petersberg ein Thüringer Landesmuseum einzurichten. Dieses Vorhaben kam jedoch nie wirklich in Gang. 2021 wurde die Kaserne vom Freistaat überraschend an einen privaten Investor verkauft. Danach hoffte man in Erfurt, in einem Teil der Kaserne mit Unterstützung des Freistaates ein ambitioniertes Kulturhistorisches Museum einrichten zu können. Dieses sollte sich aus den Sammlungen des Stadtmuseums "Haus zum Stockfisch" und des Museums für Thüringer Volkskunde speisen.
Ein solches Museum hätte die Präsentation der Stadt(kultur)geschichte auf ein deutlich höheres Niveau heben können. Im Museumskonzept der Kulturberatungsfirma actori von 2021 gehörte dies zu den empfohlenen Perspektiven für die Museen in Erfurt. Die Peterskirche hätte als Veranstaltungsort dienen können. Die Umgestaltung des Petersberges für die Bundesgartenschau 2021 zielte bereits auf eine museale Nutzung der Zitadelle, die sich auch dank einer Ausstellung zur Geschichte des Petersbergs mit Empfangszentrum im Kommandantenhaus zum touristischen Zugpferd entwickelt hat. Eine Gesamtschau zur heutigen Landeshauptstadt an exponiertem Ort wäre ein Gewinn für den gesamten Freistaat gewesen.
Die Pläne trafen in den Museen, in der Bürgerschaft und bei Vereinen und Verbänden auf ein positives Echo. Die linke Mehrheit des Stadtrats hat sich jedoch 2023 für ein kleines "Pop-Up-Museum" in der Kaserne entschieden, das ohne eigenes museales Profil v.a. Raum für externe Ausstellungsprojekte bieten soll. Nach der Präsentation eines "Masterplanes" für die "InnoLab Pop Up-Ausstellungshalle" im September 2023 ist das Projekt wegen der hohen Kosten und der prekären Lage der bestehenden Museen bis hin zur Schließung des Museums Neue Mühle deutlich in Frage gestellt worden. So fordert der Förderverein des Stadtmuseums in einem Offenen Brief, unterstützt vom Thüringer Museumsverband, die Konzentration auf die bestehenden Einrichtungen.
Lesetipp:
Steffen Raßloff: Die Erfurter Museen. Kulturgeschichte im Spannungsfeld von Gesellschaft und Politik. In: Stadt und Geschichte 18 (2003). S. 24 f.
Streit um geplantes Pop-up-Museum in Erfurt (MDR Aktuell, Audio vom 22.09.2023)
Thüringer Allgemeine vom 26.09.2023 (zum Lesen anklicken)